Spiel ohne Grenzen Spiel ohne Grenzen: Jugendfeuerwehren des Altkreises Jessen beim Wettkampf in Schweinitz

Schweinitz - Grenzenlos Spaß hatten Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus zehn Orten des Altkreises Jessen. Beim traditionellen Spiel ohne Grenzen stellten sie ihre Teamfähigkeit unter Beweis und demonstrierten ihre Können im Kampf um einen Wanderpokal.
Kein internes Versteckspiel, sondern Transparenz und engagiertes Werben für die eigene Sache - mit diesem Konzept agierte die Feuerwehr Schweinitz als Ausrichter des Spieles ohne Grenzen. „Die Veranstaltung hat eine lange Tradition im Altkreis Jessen. Neben dem Spaß, den die Kinder dabei haben, wollten wir das Treffen aber auch nutzen, um bislang Unentschlossene für eine Mitarbeit in der Feuerwehr zu begeistern“, sagte Thomas Giffey, Jugendfeuerwehrwart in Schweinitz.
Nachdem in den letzten drei Jahren Klöden für die Ausrichtung des Treffens verantwortlich war, fiel die Aufgabe dieses Mal Schweinitz zu. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigte. Denn bereits der gewählte Austragungsort, die Festwiese des Ortes, entsprach vollends dem Ansinnen, möglichst viele Besucher und Interessierte als Zuschauer zu gewinnen. Großräumig und offen einsehbar bot er reichlich Platz zur Betätigung der jungen Kameraden, hielt aber auch Stellflächen für die aufgebaute Technik bereit.
Während am Samstag die Feuerwehrjugend des Altkreises Jessen in Schweinitz zusammen kam, trafen sich am selben Tag die Kameraden anderer Wehren in Halle zur 13. Landesmeisterschaft im Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr.
Ausgetragen wurde der mit einem „Löschangriff mit Wasserentnahmestelle - Offenes Gewässer“. Eingebettet war dieser Ausscheid in die Veranstaltungen der „Straße der Jugendfeuerwehr“ anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr Sachsen-Anhalt.
Feuerwehren mehrerer Orte waren eigens für die Veranstaltung nach Schweinitz gekommen, um die neuesten Einsatzfahrzeuge zur Besichtigung freizugeben. Ihnen zur Seite standen des Weiteren Krankentransportwagen des DRK sowie ein Einsatzfahrzeug der Polizei. Kurzum: eine komplette Blaulichtbrigade.
Wie viele Vereine sind auch die hiesigen Jugendfeuerwehren um Nachwuchs bemüht. Bleiben die Nachfolger aus, leiden darunter die aktiven Einsatzkräfte, die schon jetzt vielerorts personell am Limit fahren. Um die Kinder und Jugendlichen für die Mitarbeit in der Feuerwehr zu begeistern, sind also Ideen gefragt. Zumal die Konkurrenz bei den Freizeitangeboten in der Region, besonders durch Sportvereine, groß ist.
Mehr als nur Feuerwehrtätigkeiten
Mit dem Spiel ohne Grenzen treffen die Verantwortlichen offensichtlich ins Schwarze. Mit Engagement und Eifer gingen die Teams die gestellten Aufgaben an, die nur zum Teil inhaltlich auf die Feuerwehrtätigkeit Bezug nahmen. Schläuche galt es zu rollen und Holz zu sägen, auch die Kübelspritze kam zum Einsatz. Darüber hinaus mussten aber auch ein Fahrradgeschicklichkeitsparcours absolviert oder Nägel in Bretter geschlagen werden. Sichtlich Freude bereitete den Kindern die Aufgabe, Bleistifte nach Maßgabe anzuspitzen oder den Ring eines Butterkekses soweit abzuessen, dass er sowenig wie möglich Gewicht auf die Waage brachte.
Die in Summe höchste Geschicklichkeit an allen zehn Stationen bewies die Jugendfeuerwehr aus Naundorf bei Seyda, die den Wanderpokal in Empfang nehmen durfte. Platz zwei belegten die jungen Kameraden aus Annaburg, während sich die Gastgeber aus Schweinitz Rang drei sicherten.
„Es wäre schön, wenn die Veranstaltung dazu beitragen würde, dass sich mehr Kinder und Jugendliche in den Feuerwehren melden“, resümierte Christian Rühlicke aus Jessen. Der 27-Jährige ist seit seinem zehnten Lebensjahr bei den Floriansjüngern und begleitete am Sonnabend die Abordnung seiner Wehr nach Schweinitz. Aktuell zählt die Jugendfeuerwehr Jessen 25 Jungen und Mädchen.
Diese hohe Anzahl verdankt sie unter anderem der Arbeitsgemeinschaft Flori-Kids an der Max-Lingner-Grundschule. „Allein im vergangenen Jahr haben von dort fünf Kinder den Antrag auf Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr abgegeben“, verdeutlichte Rühlicke die Bedeutung dieser außerschulischen Arbeit. Rundweg zufrieden zeigte sich letztlich auch Thomas Giffey. „Das Konzept hat gestimmt, jetzt hoffen wir, dass unsere Arbeit langfristig Früchte trägt“, betonte er gegenüber der MZ. (mz)