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Schluck für Schluck So kämpft Sommelier nach Coronainfektion um seinen Geschmackssinn

René Wippich aus dem Landkreis Wittenberg ist Sommelier und hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Wie er sich nach und nach seinen Geschmackssinn zurück erkämpft.

Von Paul Damm und Phillip Kampert Aktualisiert: 03.10.2021, 16:55
Schmeckt es sauer, fruchtig oder süß? Lange Zeit hat René Wippich diese Frage nicht beantworten können. Doch als er seine Küche in ein Geschmackslabor umfunktionierte, schöpfte er eines Tages Hoffnung.
Schmeckt es sauer, fruchtig oder süß? Lange Zeit hat René Wippich diese Frage nicht beantworten können. Doch als er seine Küche in ein Geschmackslabor umfunktionierte, schöpfte er eines Tages Hoffnung. (Foto: Andreas Stedtler)

Es ist ein Tag wie jeder andere. René Wippich sitzt an einem Tisch in Köln, vor dem Sommelier aufgereiht mehrere Weinproben zur Verkostung. Für den feinen Gaumen des 53-Jährigen eigentlich keine große Herausforderung. Er greift nach dem ersten Glas, schwenkt die rubinrote Flüssigkeit und hält seine Nase tief hinein - und riecht nichts: keine floralen, fruchtigen, würzigen oder rauchigen Aromen. Er setzt zum üblichen Geschmackstest an, nimmt einen kleinen Schluck, kaut ihn wieder und wieder mit seiner Zunge durch, um die Aromen des kräftigen Weines freizusetzen. Doch er schmeckt nichts, einfach gar nichts.