1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Sekundarschule und Eintracht: Sekundarschule und Eintracht: Spaß kommt nicht zu kurz in Elster

Sekundarschule und Eintracht Sekundarschule und Eintracht: Spaß kommt nicht zu kurz in Elster

Von Thomas Tominski 16.05.2019, 13:03
Samantha Henze (li.) und Jette Lorenz lassen die Kugel rollen.
Samantha Henze (li.) und Jette Lorenz lassen die Kugel rollen. Tominski

Elster - Samantha Henze steht mit dem Rücken zur Kegelbahn. Diese Technik, verrät die Sekundarschülerin aus Elster, habe ihr schon als Kind Glück gebracht. Mit ordentlich Schwung lässt sie die Kugel durch die Beine gleiten und dreht sich den Bruchteil einer Sekunde später herum.

Trotz dieser speziellen Variante erreicht die Kugel ihr Ziel und legt sogar ein paar Kegel flach. Die Schülerin aus der Klasse 9 b betont, dass sie für diese Sportart eher nicht geeignet ist. Auf einer Skala von eins bis zehn sei ihr Talent im Bereich drei angesiedelt. „Ich spiele lieber Klavier“, sagt sie. Freundin Jette Lorenz hat den Bogen besser raus. Sie fixiert die hölzerne Zielgruppe und versucht, die Kugel in der Mitte der Bahn aufzusetzen.

Am Anfang, erzählt der Teenager, habe sie zu viel Respekt vor dieser Disziplin gehabt, doch mit jedem Schub klappt es besser. „Mit fehlt trotzdem der Schwung“, meint Jette Lorenz selbstkritisch. „Wir wollen bei den Schülern das Interesse am Sport wecken“, erklärt Gunnar John von der Kegel-Abteilung des SV Eintracht Elster, der die Mädchen und Jungen zusammen mit Lothar Wassersleben betreut.

Sieben Disziplinen

Das erste gemeinsame Sportfest von Schule und Verein (anlässlich des 100. Geburtstages) kommt bei allen Beteiligten gut an. „Wir haben unser jährliches Sportfest, das sonst traditionell am 1. Juni mit den Disziplinen Sprint, Weitsprung und Schlagballweitwurf stattfindet, vorgezogen“, erklärt der stellvertretende Direktor Michael Ziehm.

Der Verein bietet im Brale-Sportpark und der angrenzenden Turnhalle Fußball, Tischtennis, Kegeln und Handball an. Schulchefin Heike Bräse ergänzt, dass insgesamt 230 Schüler an dieser Veranstaltung teilnehmen. Mit der Kooperation kann die Bildungseinrichtung ihr Portfolio in Sachen Sportangebote erweitern. Leila Günther, Marie Boog und Lena Ehser aus der 5a hocken geduldig in den Startblöcken und warten auf das Startsignal.

„Olaf Däumichen fehlt noch“, schallt es aus dem Zielbereich herüber. Der rennt Minuten später mit den Stoppuhren in den Händen über den Rasen und hebt beide Hände. Die drei Mädchen gehen wieder in ihre Ausgangspositionen. Als die Klappe zuschlägt, spurten sie los und 50 Meter weiter an Lehrer Däumichen vorbei. Leila Günther hat die schnellsten Beine. Sie gewinnt den Sprint in 7,7 Sekunden. Früher, sagt die Fünftklässlerin, habe sie Kickboxen gemacht. Aktuell treibt sie keinen Sport.

Deshalb habe sie sich über Platz eins sehr gefreut. Marie Boog (8,2 s) ist nicht traurig über Rang zwei. „Leila ist meine beste Freundin. Ich gönne ihr den Sieg“, sagt sie und verrät, dass sie Leichtathletin bei der TSG Wittenberg ist. Lena Ehser (9,2 s) kann mit Platz drei gut leben. Sie habe sich sowieso keine Chancen ausgerechnet. Ihre bevorzugte Disziplin ist das Reiten. Dafür fährt sie regelmäßig nach Kropstädt.

Sinnvolle Beschäftigung

In der Turnhalle sind mehrere Tische aufgebaut. Einige Schüler jonglieren den Ball auf der Kelle, andere spielen Chinesisch. Abteilungsleiter Olaf Recknagel hat alles im Blick. Die Kinder und Jugendlichen, meint er, sollen in erster Linie Spaß am Tischtennis haben. „Ich erwarte von diesem gemeinsamen Sportfest jetzt keine 50 Neuanmeldungen bei unserer Abteilung.“

Den Schülern soll vermittelt werden, dass Sport eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ist. Leon Schumann und Kai Lucas Wettengel finden Tischtennis „cool“. „Es macht Laune. Außerdem ist die Verletzungsgefahr nicht so hoch wie beim Fußball“, meint Wettengel, der wie Schumann regelmäßig die Arbeitsgemeinschaft in der Schule besucht. „Tischtennis bietet viel Abwechslung“, sagen sie und spielen den nächsten Ball. (mz)

Dieses Bild ist gestellt. Leon Schumann (rechts) und Kai Lucas Wettengel kennen die Regeln beim Tischtennis aus dem Effeff.
Dieses Bild ist gestellt. Leon Schumann (rechts) und Kai Lucas Wettengel kennen die Regeln beim Tischtennis aus dem Effeff.
Tominski