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Schülerverkehr im Landkreis Wittenberg Schülerverkehr im Landkreis Wittenberg: Startschuss fällt nach den Winterferien

Von Thomas Tominski 11.01.2019, 12:59
Eltern und Kinder aufgepasst: Ab 18. Februar wird die vom Kreistag verabschiedete neue Schülerbeförderungssatzung in die Tat umgesetzt.
Eltern und Kinder aufgepasst: Ab 18. Februar wird die vom Kreistag verabschiedete neue Schülerbeförderungssatzung in die Tat umgesetzt. Thomas Tominski

Jessen - „Es wird eine völlig neue Herausforderung“, betont Uwe Thier, der fest davon ausgeht, dass bei ihm am 18. Februar das Telefon pausenlos klingelt. An diesem Tag wird die vom Kreistag verabschiedete Schülerbeförderungssatzung im zweiten Anlauf in die Tat umgesetzt, deren Schwerpunkt die Verkürzung der Fahrzeiten ist.

„Die Umsetzung ist nur mit einem Mehraufwand an Personal und Bussen möglich“, so der Chef der Jessener Nahverkehrsgesellschaft, der den Beschluss nicht schlechtreden will. Ob sich das Konzept in der Praxis durchsetzt, wird sich zeigen.

Wichtig ist aus seiner Sicht vielmehr, dass die Eltern der Schüler sich über den neuen Fahrplan, den die Abteilung Verkehrsplanung der Vetter GmbH - Betriebsführer Firmenverbund, dazu gehören weiter Thier Jessen, Säger Kemberg und Schröder Zahna - ausgetüftelt und beim Landkreis Wittenberg eingereicht hat, informieren, damit ihre Schützlinge am 18. Februar zum richtigen Zeitpunkt auf den Schulbus warten. „Noch“, sagt Thier, „ist nicht alles in Stein gemeißelt. Nach dem Start wird es viele Diskussionen geben.“

Martina Nowack, Direktorin der Grundschulen Schweinitz und Seyda, erklärt, dass ihre beiden Bildungseinrichtungen von der Neuregelung des Schülerverkehrs nach den Winterferien „kaum betroffen“ sind. „An den Anfangs- und Endzeiten unserer Unterrichtsstunden ändert sich nichts“, sagt die Chefin des Jessener Gymnasiums, Monika Kaufhold, der neue Busfahrplan sei kein Fall für eine Dauer-Debatte.

In der Sekundarschule Elster ist Heike Bräse heftig am Rotieren, alles unter einen Hut zu bekommen. „Die Busse fahren künftig nur noch nach der sechsten und achten Stunde. Bisher hatten wird drei Abfahrtszeiten“, führt die Chefin den Punkt ins Feld, der ihr richtig Sorgen macht. Für die Schüler heißt das: Wegfall des Hausaufgabenzimmers, Doppelstunden, eine kürzere Hofpause, Veränderung der AG-Zeiten.

Die neue Satzung, so Bräse, schränkt die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Schule ein. Als Beweis führt sie folgendes Beispiel an. Der Bus fährt künftig von Zahna nach Wittenberg und nicht mehr von der Flämingstadt in Richtung Elster. Kinder, die ihre Bildungseinrichtung besuchen, müssen in Mühlanger umsteigen. „Da werden sich viele Eltern zweimal überlegen, in welcher Schule sie ihre Schützlinge anmelden.“

Thomas Felber ist ebenfalls Leiter einer Ganztagsschule und optimistisch, dass nach überstandener Anfangsphase alles in geordneten Bahnen rollt. Zwei Abfahrtszeiten am Nachmittag (nach der sechsten und achten Stunde) seien zwar gleichbedeutend mit marginaler Veränderung des Tagesablaufs, doch eine Verschiebung des Unterrichtsbeginns von 7.25 Uhr auf 7.15 Uhr ist zumutbar. Im Gegenzug wird die Mittagspause fünf Minuten länger, erzählt der Chef der Sekundarschule Jessen-Nord. (mz)