Restaurant in Trebitz Restaurant in Trebitz: Lecker löffeln in der "Löffelei"

Trebitz - Daniela Sauer greift zum Kochlöffel. Die würzige Kichererbsensuppe köchelt schon seit mehreren Stunden auf dem Herd. „Wie herrlich es duftet“, sagt die 50-Jährige zufrieden und rührt um. „Zur Löffelei“ nennt sich das lauschige Lokal in Trebitz, das durch seine leuchtend grüne Wandfarbe direkt auffällt. Wie der Name schon fast verrät, ist ein Gegenstand dort besonders wichtig: der Suppenlöffel.
Neulinge in der Gastronomie
Eine leckere Suppe geht doch eigentlich immer - das dachte sich Daniela Sauer, als sie gemeinsam mit ihrem Mann Steffen und ihrer besten Freundin Sylke Scheufler das Suppen-Lokal eröffnete. Die beiden Frauen ließen sich zuvor von der Wittenberger Suppen-Bar „Culinela“ inspirieren. „Es hat so gut geschmeckt und das Ambiente war richtig schnuckelig“, sagt Sauer und lacht. Die Idee für ein eigenes Lokal war geboren. Doch schon zu Beginn wurden die Frauen auf eine harte Probe gestellt. In der Gastronomie hatten sie keinerlei Erfahrungen. „Ich habe zuletzt in der Schweinezucht gearbeitet. Kochen konnte ich allerdings schon immer gut“, erklärt Sauer mit einem Zwinkern.
Ihre Freundin Sylke Scheufler hat in dieser Hinsicht etwas mehr Kenntnisse. Die 53-Jährige absolvierte eine Ausbildung zum Diplom-Ingenieur für Lebensmitteltechnik. Lange Zeit verfolgte sie den Plan einer eigenen „Quarkeria“. Das bedeutet, sie veredelt den süßen Quark mit frischen Früchten und natürlichen Zusatzstoffen. „Diesen Plan konnte sie nun hier umsetzen“, berichtet Daniela Sauer freudig. Hinter einer kleinen Theke neben dem Eingangsbereich bietet sie leckere Quarkkreationen an. Mehrere Wochen tüftele sie an der perfekten Geschmackskombination, verrät die Globigerin.
Die Idee und der Plan standen schnell fest. Es fehlte nur noch ein geeignetes Gebäude. Und die Frauen mussten nicht lange warten. In Trebitz wurde eine Räumlichkeit frei - sie überlegten nicht lange und griffen zu. Das kleine Haus an der Hauptstraße wurde in den kommenden Monaten umfänglich modernisiert. Am 26. Oktober des vorigen Jahres war dann die Eröffnung des Lokals „Zur Löffelei“. Daniela Sauer wurde zur Suppenchefin ernannt, ihre Freundin Sylke Scheufler befasste sich mit den Quark- und Süßspeisen. „Das nenne ich mal eine perfekte Arbeitsaufteilung“, konstatiert Sauer.
Mittlerweile hat sie schon über 40 Suppenrezepte ausprobiert. Die Rezepte dafür findet Sauer meistens im Internet. „Viel entsteht aber auch durch Probieren - je nachdem, was ich gerade im Kühlschrank finde“, erklärt sie.
Weggeworfen wird nichts
Die Corona-Krise Mitte März hat die beiden Frauen weit zurückgeworfen. Sie hatten keine finanzielle Unterstützung bekommen - über mehrere Monate fehlten die Einnahmen. „Als wir dann wieder öffnen durften, waren viele noch etwas zögerlich“, entgegnet Scheufler. So hatten sie an manchen Tagen nur etwa 23 Euro Umsatz in der Kasse.
Doch sie blicken optimistisch in die Zukunft. Im Moment bieten sie drei frische Tagessuppen an. „Weggeworfen wird übrigens nichts. Wenn etwas übrig bleibt, wird dies von unserem Foodsharing-Partner abgeholt“, betont Daniela Sauer und nimmt einen großen Löffel von der duftenden Kichererbsensuppe. (mz)
