Projekttag in Annaburg Projekttag in Annaburg: Nutzen und Gefahren von Facebook & Co.

Annaburg - Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass sich die voranschreitende mediale Entwicklung nicht nur immer positiv auf den Alltag auswirkt. Die Flut der Nachrichten und die große Geschwindigkeit der Verbreitung, aber auch die unendlichen Möglichkeiten der Nutzung des Internets sind selbst für Erwachsene eine Herausforderung und manchmal auch eine Überforderung. Um so wichtiger ist es, Kindern und Jugendlichen den richtigen Umgang mit Medien beizubringen.
Dazu fand im März an der Sekundarschule Annaburg ein Projekttag „Facebook und Co“ für die Klassenstufe sieben statt. Im Vorfeld wurde im Rahmen des Deutschunterrichtes der Begriff Medien näher beleuchtet, es wurde über die Entwicklung der Medien gesprochen und herausgearbeitet, welche Vor- und Nachteile heutige Medien für unser Leben haben.
Dabei wurde deutlich, wie wichtig auch für die Schüler das Handy als Lebensbegleiter ist, wie viel Zeit sie am Tag online verbringen und wie wenig sie dennoch über die möglichen Gefahren wissen.
Die Schulsozialarbeiterinnen Susann Engelhardt und Anja Wiesegart (beide vom Träger Internationaler Bund Mitte gGmbH) eröffneten den Projekttag mit einem Gesprächskreis. Schwerpunkt war das Thema Sucht im Allgemeinen. Schüler denken bei Abhängigkeiten immer zuerst an stoffgebundene Abhängigkeiten wie Alkoholismus oder Drogensucht, aber auch z.B. Handy- oder Computersucht und Shoppingsucht gibt es.
Anja Wiesegart, Schulsozialarbeiterin am Gymnasium Jessen, hat früher in der Suchtberatung und Suchtprävention gearbeitet. Sie zeigte den Schülerinnen und Schülern anhand der Sucht-Ampel den Verlauf einer Abhängigkeit. Sie beantwortete viele Fragen und klärte auch über das Jugendschutzgesetz auf.
Für den zweiten Teil des Tages hatte die Schulleitung Sandra Nauck engagiert. Die Rechtsanwältin der Kanzlei Wöhlermann, Lorenz und Partner in Herzberg informierte die Schülerinnen und Schüler über mögliche Gefahren im Umgang mit dem Handy am Beispiel von Fällen, die sie in ihrer Arbeit täglich zur Genüge erlebt hat. Was passiert etwa, wenn jemand ungefragt Bilder an Dritte weitergibt? Was heißt Urheberrecht, Unterlassungsklage und welche Strafe droht, wenn jemand auch scheinbar unbewusst z.B. Musik unerlaubt herunterlädt?
Außerdem wurde der Begriff Cybermobbing definiert und gemeinsam mit den Schülern überlegt, welche Möglichkeiten Betroffene haben, dem zu entkommen. Hier verwiesen die Anwältin und Lehrer explizit darauf, Verletzungen der Menschenwürde offen anzuzeigen.
Abgerundet wurde der Thementag mit einer Elternversammlung. Auch in dieser Runde entstand durch den Vortrag von Sandra Nauck eine interessante Diskussion über Nutzen und Gefahren der heutigen Medien mit folgendem Fazit: Handy und Co. sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken und spielen im Leben der Kinder und Jugendlichen, aber auch im Alltag der Erwachsenen eine große Rolle. Sie bergen dennoch auch Gefahren, deren sich jeder Nutzer bewusst sein muss. Dabei gelte immer: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.“
››Elias Belding ist Schüler der Klasse 8b in der Sekundarschule Annaburg.
(mz)