Neuer Präsident vom FC Grün-Weiß Piesteritz gesucht Neuer Präsident vom FC Grün-Weiß Piesteritz gesucht: Suche nach interner Lösung

Piesteritz - Der FC Grün-Weiß Piesteritz sucht einen neuen Boss. Präsident Volker Neuberg favorisiert eine „interne Lösung“. Die soll zur Wahl des neuen Vorstandes „spätestens im März“ präsentiert werden, erklärt der 59-Jährige am Montag auf MZ-Anfrage. „Gespräche mit Kandidaten habe ich aber noch nicht geführt. Das mache ich im neuen Jahr“, sagt der Chef, der aus beruflichen Gründen kürzertreten möchte. Er übergebe „einen gut aufgestellten Verein“, betont der Präsident und verweist dabei vor allem auf die „sportliche Seite“. Die erste Elf liege völlig überraschend auf Platz zwei der Verbandsliga, und auch die zweite Mannschaft habe sich inzwischen gefangen.
Zur positiven Bilanz zählt er auch die Sauna. „Die wird rege genutzt. Und dadurch habe wir 100 neue Mitglieder gewonnen“, betont der Präsident.
In der Geschichte des FC Grün-Weiß Piesteritz gab es 20 Präsidenten beziehungsweise Abteilungsleiter. In der Liste finden sich allerdings nur 17 Namen. Der Grund ist simpel: Drei Männer haben nach einer zeitlichen Pause das Amt erneut übernommen.
Willi Rahmsdorf ist der erste Vorsitzende. Er leitet die Geschicke des Vereins von 1919 bis 1923. Auf zehn Jahre im Amt von 1923-1933 bringt es Richard Krüger. Walter Schröter folgt von 1933-1945. Hans Schulz ist der Chef von 1945-1950.
Gustav Mattheuer hat das Sagen von 1950-1953 und von 1954-1956. Die beiden Amtszeiten werden 1953 von Max Wiedeholt jun. und 1954 von Max Weller unterbrochen. 1957 folgt Gerhard Appelt.
Von 1958-1965 ist Karl-Heinz Wolter der Chef. Die Geschicke des Vereins leitet Reinhard Bogedaly von 1966-1971 und von 1973-1980. Erwin Witteck unterbricht die beiden Amtszeiten.
Von 1981-1985 und von 1990-1996 ist Winfried Möschter der Chef. 1986-1990 leitet Eckhard Moritz den Verein. Es folgt von 1997-1999 Edgar Gnauert.
Bernd Schmidt heißt der Chef von 200 bis 2006. 2007-2011 ist Ingo Mattheuer der FC-Präsident. Seit dem 6. April 2011 ist Volker Neuberg im Amt.
„Es gibt aber im Verein noch viel zu tun. Deshalb brauchen wir Leute, die mit anpacken“, erklärt Neuberg. Dass die Piesteritzer fündig werden, davon ist Detlef Stache überzeugt. „Es gibt im Volkspark viele kluge Köpfe“, so der Elsteraner, der aber keine Namen - „Ich werde mich hüten.“ - nennen möchte. Es werde aber schwer, Neuberg und Manager Ingo Mattheuer, der am Jahresende aufhört, „vernünftig 1:1“ zu ersetzen, meint der ehemalige Piesteritzer Coach. „Ein Präsident muss nicht nur mit dem Verein, sondern auch mit der Region verwurzelt sein und das Fußballgeschäft kennen“, meint Stache und hält die interne Suche „für den ersten richtigen Schritt“. Gefragt seien aber auch „neue Ideen“. Und gerade die könnten auch von Außen kommen, meint zumindest Karl-Heinz Roehtel. „Wer einen Neuanfang starten will oder muss, sollte sich nach einer Galionsfigur aus der Wirtschaft umschauen“, empfiehlt der ehemalige Übungsleiter der Grün-Weißen und hat einen Tipp parat: SKW.
Immer wieder wird Ronny Zegarek genannt
Immerhin sei das Unternehmen praktisch der Nachbar. Das würde doch passen. Freilich habe er schon andere Namen gehört, „aber an Spekulationen“ beteilige er sich nicht. Tatsächlich wird unter vorgehaltener Hand immer wieder Ronny Zegarek genannt. Der Unternehmer aus Reinsdorf scheint alle Vorgaben für diese Aufgabe zu erfüllen. Er ist ein ausgewiesener Fußball-Experte, kennt den Verein als ehemaliger Kicker und Sportlicher Leiter bestens. „Ich habe mit ihm noch nicht gesprochen“, betont hingegen Neuberg.
Das macht aber möglicherweise auch keinen Sinn. „Ich stehe in der jetzigen Situation nicht zur Verfügung“, sagt der Firmenchef. Um seine Meinung zu ändern, müssen „erst klare Verhältnisse“ geschaffen werden. Die „aktuelle Stimmungslage“ gebe ihm aber zu denken, betont Zegarek.
Für eine Mitarbeit im neu zu bildenden Vorstand steht auch Edgar Gnauert nicht zur Verfügung. Der Ex-Präsident hat schon offiziell abgewunken. „Für einen Neuanfang sollten junge Leute gefunden werden. Und auch an der Spitze sollte ein junger Mann stehen“, formuliert Gnauert. Der müsse allerdings Unterstützung von den alten Hasen erhalten. (mz)