Leichtathletik in Annaburg Leichtathletik in Annaburg: Aschenbahn sorgt für einen Boom

Annaburg - „Mehr als 40 geht nicht!“, erklärt Simone Gückel und meint damit, die Anzahl der vom SV Grün-Weiß betreuten Nachwuchsleichtathleten. Diese Zahl sei, so die Abteilungsleiterin Leichtathletik in ihrem Bericht zur Jahresversammlung, mit 16 Jungen und 24 Mädchen erreicht. Dabei war diese Entwicklung nicht voraus zu sehen. Mit fünf Kindern habe man angefangen und bei den heimischen Fußballern nachgefragt, ob eine Zusammenarbeit möglich wäre. Die sagten sofort zu und empfanden diese als absolut belebend für Grün-Weiß.
„Nach einem Dreivierteljahr kamen immer mehr Interessenten auf unsere alte Aschenbahn. Wo es doch woanders viel moderner zuging.“ 2018 trainierten bereits 15 Jungs und 22 Mädel bei vier Trainern. Und das sehr erfolgreich. In diesem Jahr starteten die Annaburger bei immerhin 18 Wettkämpfen, vom Sparkassen-Cup in Bernburg bis hin zum 1. Heidelauf und beim Supersprinter 2019, wo allein sechs Läufer der Grün-Weißen das Regionalfinale in Dessau erreichten.
Solche Leistungen kommen allerdings nicht von ungefähr. Fleiß und Disziplin gehören dazu. In zwei Trainingslagern im Olympiastützpunkt des SV Halle wurde eifrig gearbeitet. Dort trafen die Schlossstädter auch auf eine bekannte Leichtathletin. Cindy Roleder, die seit Januar 2017 für den SV Halle startet und hier trainiert, versprach, im November nach Annaburg zu kommen. Und sie hielt zur Freude aller ihr Versprechen.
Dass der Europameisterin 2016 und Vizeweltmeisterin im Hürdenlauf von 2015 der Sportnachwuchs am Herzen liegt, zeigte sich auch, als sie in der Versammlung, umringt von den Kindern, geduldig deren Fragen beantwortete. Besonders die siebenjährige Luna Lech aus Prettin fragte der 30-Jährigen das sprichwörtliche Loch in den Bauch.
Allerdings musste Luna auch der Olympiateilnehmerin über ihre bisherigen Erfolge berichten. Andere, wie Elaine Freywald und Selina Breternitz (beide sieben), bewunderten die mitgebrachten Medaillen, die sie sich sogar umhängen durften. Darunter auch die Silberne aus Peking. „Ganz schön schwer“, war ihr Fazit.
Klar, dass sie solche Erfolge auch einmal feiern möchten. Auf dem besten Weg dahin, wenn auch noch am Anfang, sind seit der Veranstaltung im Sportlerheim in Annaburg Jonas Engelhardt, Fiona Gräbner und Willi Schmolke. Die Drei erhielten aus den Händen von Schatzmeister Torsten Wolter und Simone Gückel die Berufungsurkunde in den Leistungskader. Dazu gehörte natürlich auch das entsprechende Ausrüstungspaket mit Dress, Hose und allem, was sonst dazu gehört. Stolz präsentierten sie sich danach im schicken neuen Outfit vor der Kamera. (mz)