Leichtathletik Leichtathletik: Entscheidungen beim 34. Fläminglauf sind schnell gefallen.

Wittenberg - Bei der 34. Auflage des traditionellen Fläminglaufs gab es ausschließlich Favoritensiege. Johanna Petzold und Denis Heydorn (beide LC Dübener Heide Radis) dominierten den Wettbewerb über zehn Kilometer, Steffen Schreiner (SG Grün-Weiß Pretzsch) war im Halbmarathon eindeutig die Nummer eins. „Ich bin mehr aus dem Gefühl heraus gelaufen“, meinte Johanna Petzold im Ziel, die ihre Zeit von 45:06 Minuten nicht so richtig einzuordnen wusste. „Da ich drei Kinder habe, bleibt nicht viel Zeit für Training. Cross-Strecke und Straße sind sowieso zwei verschiedene Paar Schuhe.“ Teamkollege Denis Heydorn, der 2014 den Halbmarathon beim Fläminglauf gewann, hatte es am Feiertag eilig. „Ich muss noch zur Geburtstagsfeier unseres Vereinsvorsitzenden Volker Kluge. Deshalb habe ich für die kürzere Strecke gemeldet“, so Heydorn, der mit seinen 38:48 Minuten zufrieden war. „Die Strecke ist nicht einfach zu laufen.“ Christian Weiß von den Botenläufern (44:18 Minuten) sauste zwar nach dem Startschuss als Erster aus dem Stadion, doch danach sah er nur noch die Hacken von Heydorn. „Am ersten Anstieg war das Duell im Prinzip entschieden“, meinte er und erklärte, dass er sich auf den letzten Kilometern noch ein paar Kräfte für den Staffelwettbewerb beim Wittenberger Nachtlauf, der am Sonnabend ab 20 Uhr über die Bühne geht, aufgehoben hat.
Zu dieser Staffel gehört auch Steffen Schreiner, der locker und völlig konkurrenzlos nach 1:22:45 Stunden über den Zielstrich lief. „Schade“, meinte er, „dass Heydorn nicht für den Halbmarathon gemeldet hat. Auf diesen Zweikampf habe ich mich gefreut“, so Schreiner, der sich, einsam führend, zumindest eine Verbesserung seiner Vorjahreszeit (1:24 Stunden) vorgenommen hatte. Beim Nachtlauf will er zusammen mit Christian Weiß und Frank Kleber ordentlich Gas geben. „Immerhin steht die Titelverteidigung auf dem Programm. Da ist ein Sieg Pflicht.“
Längst nicht mehr um Siege kämpft der 74-jährige Lothar Matthes, der am Freitag seinen 34. Fläminglauf absolvierte. „Ein tolles Erlebnis“, erzählte der Routinier nach geschafften zehn Kilometern (1:05:02 Stunden), der als Einziger in der Runde alle Flämingläufe in den Beinen hat. „2016 bin ich wieder dabei“, sagte er selbstbewusst. Peter Genath von der SG Grün-Weiß Pretzsch schwebte sprichwörtlich über die Ziellinie. Der 69-Jährige umarmte im Ziel Felix Forstenbacher (16 Jahre, Triathlonfreunde Wittenberg), der ihn knapp unter eine Stunde „gezogen“ hat. „Danke“, sagte er nach dem Duell der Generationen, „ohne dich hätte ich es nicht geschafft.“ Sein Hase lächelte nur. (mz)