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Landrevision der Fähre Prettin Landrevision der Fähre Prettin: Fähre voran flussabwärts

Von Frank Grommisch 29.10.2019, 09:39
Nachdem die Elbfähre Prettin am Arbeitsschiff „Schwarze Elster“ befestigt war, drehte der Schubverband auf dem Fluss und nahm Kurs auf Aken.
Nachdem die Elbfähre Prettin am Arbeitsschiff „Schwarze Elster“ befestigt war, drehte der Schubverband auf dem Fluss und nahm Kurs auf Aken. Grommisch

Prettin - „Es ist wesentlich besser gelaufen als vor fünf Jahren.“ Fährpächter Jürgen Kollin sagt das am Montagmorgen zu den Arbeiten in der halben Stunde zuvor und schaut auf die Elbe, auf der sich ein ungewöhnlicher Schubverband flussabwärts bewegt. Das Arbeitsschiff „Schwarze Elster“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes schiebt die Fähre in Richtung Akener Werft zur Landrevision, die nach fünf Jahren wieder ansteht.

Unüblicher Schubverband

Das ist ein ungewöhnlicher Anblick, denn eigentlich müsste die Fähre seitlich an einem Schiff transportiert werden. Doch aufgrund des niedrigen Wasserstands in der Elbe, vor allem am Werftgelände in Aken, musste eine Sonderlösung gefunden werden, die eine Ausnahmegenehmigung erforderlich machte. Die kam vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Dresden, erläutert Fabian Schauer, Technischer Leiter in den Städtischen Betrieben Annaburg, in deren Verantwortungsbereich die Prettiner Fähre gehört.

„So etwas ist sehr selten“, sagt Roland Siering, Leiter der Torgauer Außenstelle des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes. Denn eigentlich wäre der Transport in die Werft eine Aufgabe für die Berufsschiffer. Doch aufgrund der niedrigen Pegelstände konnten sie den Auftrag nicht übernehmen, so dass die „Schwarze Elster“ zum Einsatz kam.

Zum anderen waren auf der Fähre spezielle Vorrichtungen geschweißt worden, damit sie von dem Arbeitsschiff geschoben werden kann. Roland Siering kontrolliert und dokumentiert vor der Abfahrt am Fähranleger am Morgen die Befestigungen und zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden.

Die Vorbereitungsarbeiten für den Transport sind ohne Probleme gelaufen. Am vergangenen Freitag konnten sie wie geplant erledigt werden, berichtet Jürgen Kollin. Am Sonntag war er noch mal auf der Fähre, um nach dem Rechten zu sehen. Am Montag, als die Sonne über der Elbaue aufgeht, nähert sich das Arbeitsschiff dem Fähranleger. Jürgen Kollin trennt das Hauptseil von der Fähre, die während des Andockmanövers von Ketten am Ufer gehalten wird.

Viele Worte brauchen die Männer, der Fährpächter und die Schiffsbesatzung, nicht. Sie wissen, was zu tun ist, um die Fähre sicher zu befestigen. Die Handgriffe gehen schnell von der Hand, so dass kurz nach 7.30 Uhr die letzte Haltekette von der Fähre gelöst werden kann. Auf der Dommitzscher Seite verfolgen das einige Leute interessiert.

Lange Fahrt

Acht Stunden etwa dauert die vorsichtige Tour auf dem Strom von Prettin nach Aken. In der kommenden Woche wird Fabian Schauer in die Werft fahren und sich über die Ergebnisse der Analyse durch die Schiffsuntersuchungskommission zum Zustand der Fähre sowie zu den notwendigen Arbeiten informieren lassen.

„Es wird schon werden“, sagt Jürgen Kollin, als er der „Schwarzen Elster“ mit der Fähre vorn dran hinterher sieht. Wird sie in acht Wochen wieder an ihrem angestammten Platz liegen? Das ist zumindest so geplant. Sicher ist hingegen, dass jetzt zwischen Prettin und Dommitzsch niemand Leute zwischen den beiden Ufern übersetzt.

(mz)

Zum Befestigen der Fähre am Arbeitsschiff werden Absprachen getroffen.
Zum Befestigen der Fähre am Arbeitsschiff werden Absprachen getroffen.
Grommisch
Die letzte Kette wird vor der Abfahrt in Richtung Aken an der Fähre gelöst.
Die letzte Kette wird vor der Abfahrt in Richtung Aken an der Fähre gelöst.
Grommisch