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Knochenmarkspender gesucht Knochenmarkspender gesucht: Feuerwehrmann Maik braucht selbst Hilfe

Von Michael Hübner 21.07.2018, 07:20
Feuerwehrmann Maik sucht dringend einen Stammzellenspender.
Feuerwehrmann Maik sucht dringend einen Stammzellenspender. DKMS

Bad Schmiedeberg - Maik hat nur einen Wunsch: Er möchte sein altes Leben zurück, er möchte zurück in seinen Beruf und er sehnt sich nach den einstigen Sorgen des Alltags. Und der Hauptlöschmeister der Freiwilligen Feuerwehr Hohenprießnitz möchte wieder ehrenamtlich Menschen helfen.

Und ja, mit 31 Jahren darf jeder noch träumen und seine Wünsche an das Leben stellen. Der Bad Schmiedeberger ist da eher bescheiden. Ein Motorradführerschein und eine Ägyptenreise stehen ganz oben auf der Wunschliste.

Doch ob er noch eine Zukunft hat, oder er die Welt noch erkunden darf, das entscheiden andere. Maik, der unzähligen Menschen in Not geholfen hat, braucht jetzt dringend selbst Hilfe. Der Mann aus Bad Schmiedeberg ist an Blutkrebs erkrankt. Er kann nur überleben, wenn es - irgendwo auf der Welt - einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist.

Es ist ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit und das Warten auf die positive Nachricht, die neue Hoffnung gibt.

Gerade die Solidarität in Hohenprießnitz, Maiks einstigem Heimatort, ist sehr groß. Hier leben seine Familie, hier habe er noch immer sehr viele soziale Kontakte, berichtet Aktionsbetreuerin Stefanie Bräutigam im Gespräch mit der MZ. Maik plant nach ihren Angaben den Umzug in seine alte Heimat. Er möchte aber seine alten Bekannten gesund wiedersehen, betont Bräutigam gegenüber der MZ

Aber bisher ist die Suche, die weltweit läuft, nach einem „genetischen Zwilling“ erfolglos geblieben. Doch nur wer aufgibt ist verloren. „Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen. Nur dann können sie als Lebensretter gefunden werden“, weiß Christian Keller.

Er ist der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Hohenprießnitz, die gemeinsam mit der DKMS - die Großbuchstaben stehen steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei - die Registrierungsaktion in Zschepplin (Nordsachsen) organisiert.

Unter dem Motto „Maik sucht Helden“ appellieren die Kameraden an die Menschen in der Region, sich am Samstag, dem 28. Juli, von 11 bis 16 Uhr in der Sporthalle der Grundschule Zschepplin in die DKMS aufnehmen zu lassen. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann helfen und Leben retten, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

„Die Registrierung selbst geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung wird beim Spender ein Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen durchgeführt, damit seine Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können“, so DKMS-Sprecherin Ricarda Henkel.

Nach ihren Angaben müssen sich Spender, die sich bereits in der Vergangenheit bei einer Aktion registrieren ließen, nicht erneut mitmachen. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung, erklärt die Expertin.

Die Schirmherrschaft für die Aktion „Maik sucht Helden“ haben Kay Kunath, der stellvertretende Kreisbrandmeister in Delitzsch, sowie Patrick Paproth, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes in Delitzsch, übernommen und bitten gemeinsam die Menschen in der Region, sich als potenzielle Lebensretter aufnehmen zu lassen, um Maik oder einem anderen Patienten zu helfen.

Jede Registrierung kostet laut Henkel die DKMS 35 Euro. Deshalb ist die gemeinnützige Gesellschaft im Kampf gegen Blutkrebs auf Spendengelder angewiesen. Es wird in einer Pressemitteilung um finanzielle Unterstützung gebeten.

Jeder Euro zähle. Die Gesellschaft hat eine Vision. Sie lautet: „Wir besiegen Blutkrebs. Wir wollen für jeden Blutkrebspatienten einen passenden Spender finden oder den Zugang zu Therapien ermöglichen - überall auf der Welt.“ (mz)