Kegeln in Möhlau: Kegeln in Möhlau: Erste Vereine proben den Aufstand

Möhlau - Die Kegler in Sachsen-Anhalt planen den Aufstand. Gut, das ist überspitzt formuliert, aber die Sportler wollen wieder auf die Bahnen, wie in einem petitionsartigen Beitrag deutlich wird, der sich aktuell auf Facebook verbreitet und in dem Kegelvereine dazu aufgefordert werden, an ihren jeweiligen Kreissportbund, den Landessportbund, die Fachverbände oder Ministerium zu schreiben, und sich für die Öffnung der Bahnen stark zu machen.

„Im Zuge der Lockerungen der Maßnahmen gegen das Coronavirus, fordern wir alle Kegelvereine auf, sich für die Öffnung

der Kegelbahnen einzusetzen“, heißt es in dem Text, dessen Ursprung unklar ist, der aber auch von den Vereinen aus der Region wohlwollend zur Kenntnis genommen und verbreitet wird. Kegeln sei ein Sport ohne Körperkontakt und „mit der wahrscheinlich geringsten Spieleranzahl pro Quadratmeter Sportfläche“. Daher sei er „sehr einfach mit einem Hygieneplan zu versehen“, heißt es in dem Beitrag weiter. Marek Pannicke kann dem nur zustimmen.

„Ich finde den Aufruf nicht schlecht“, sagt er. „Wir haben den Text sofort auf unserer Facebookseite gepostet“, sagt der Vize-Chef der Möhlauer Kegler. Auch sein Team - das ist der Kreismeister und Aufsteiger in die Landesklasse - möchte wieder auf die Anlage zurück. „Es ist doch nicht nachzuvollziehen: Die Fußballer dürfen wieder trainieren, und wir vier Kegler dürfen nicht mal eine Stunde auf die Bahn“, so Pannicke.

Den Keglern geht es bei ihrem Aufruf auch nicht darum, gleich wieder in den richtigen Spielbetrieb zu starten - sie wollen ihren Sport aber im Training oder in der Freizeit ausüben und machen sich darüber auch klare Gedanken. So kamen zum Beispiel bereits Ideen auf, dass man auf einer Vierbahn-Anlage nur zwei Bahnen bespielen könnte, so dass man mehr als die verordneten anderthalb Meter Abstand halten könnte. „Das ist mehr als der Mindestabstand“, so Pannicke. Ob der Aufruf im Internet und die Ideen Erfolg haben werden, wird sich zeigen. (mz)