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Jubiläum bei Musikschule Jubiläum bei Musikschule: Fröhliches Musizieren

Von Marcel Duclaud 03.01.2018, 11:36
Beim Jubiläumskonzert in der „Goldenen Weintraube“: Eleven der Musikschule Fröhlich zeigen, was sie gelernt haben.
Beim Jubiläumskonzert in der „Goldenen Weintraube“: Eleven der Musikschule Fröhlich zeigen, was sie gelernt haben. Thomas Klitzsch

Selbitz - Die Musikschule Fröhlich ist weit verbreitet, sie zählt sogar zu den weltweit größten privaten Musikschulen. Unter der Dachmarke unterrichten - als Franchise-Unternehmer - mehr als 300 selbständige Musiklehrer an die 30.000 Schüler in Deutschland und Österreich.

Zu ihnen zählt Maritta Lorenz aus Selbitz, die seit über 25 Jahren Kinder an die Musik und insbesondere an das Instrument Akkordeon heranführt. Das gut besuchte große Jubiläums-Konzert fand bereits statt, in der „Goldenen Weintraube“ in Kemberg. Mit dabei waren unter anderem einstige Schüler, die schon selbst Kinder haben. Und auch solche, die längst anderswo leben, in Lübeck zum Beispiel oder in Rostock, die aber gerne kommen zu solchen Auftritten.

Maritta Lorenz blickt zufrieden zurück auf die 25 Jahre. 1992 hat sie ihre Musikschule gegründet. „Die erste Stunde“, weiß sie noch, „fand in der Schule in Vockerode statt“ (die es gar nicht mehr gibt). Sie selber hat als Erzieherin begonnen, per Fernstudium die Lehrbefähigung erworben und in Dessau als Musiklehrerin gearbeitet.

Das Beispiel einer Kollegin, die sich selbständig gemacht hatte als Musiklehrerin, ermutigte sie, gleiches zu tun. Sie besuchte ein Seminar, fand das Konzept der Musikschule Fröhlich überzeugend, das nicht zuletzt darauf beruht, dass Kinder schnell zu Erfolgen kommen. „Für Einsteiger ist das wichtig, damit sie bei der Sache bleiben.“

Und stürzte sich ins Vergnügen. Der Erfolg, der sich schnell einstellte, hängt wesentlich damit zusammen, dass Maritta Lorenz in die ländlichen Grundschulen geht und ihren Unterricht dort anbietet.

Eltern, weiß sie, sind dankbar, nicht allzu viel fahren zu müssen - etwa zur Musikschule in Wittenberg. Die Selbitzerin unterrichtet direkt in den Grundschulen: in Bergwitz, Oranienbaum, Gräfenhainichen, Kemberg, Jeber-Bergfrieden - und möglichst im Anschluss an den regulären Unterricht.

Für die Anfänger steht die Melodica auf dem Programm, ein relativ einfach zu handhabendes Instrument, um herauszufinden: „Ist das was für mich oder nicht“? Es gibt ausschließlich Gruppenunterricht, auch, weil gemeinsames Musizieren mehr Freude bereite und sich Ehrgeiz entwickele, so Maritta Lorenz.

Und statt Zensuren werden verschiedenfarbige Aufkleber vergeben. Der Kurs läuft ein Jahr, eine Stunde pro Woche. Rund 80 Prozent, sagt die Selbitzer Musiklehrerin stolz, machen weiter.

Es folgen der Kurs für Fortgeschrittene, später der Anfängerkurs Akkordeon und der für Fortgeschrittene, schließlich das Vor-Orchester und quasi als Krönung das Orchester, das es inzwischen seit 20 Jahren gibt. „Die Schüler können selbst entscheiden, wann sie ins Orchester wechseln möchten.“ Aktuell unterrichtet Frau Lorenz 120 Schüler, im Wesentlichen allein, mit Unterstützung ihres Mannes Rüdiger Baier, der früher selbst Musik gemacht hat in einer Band.

Obgleich Maritta Lorenz inzwischen ein bisschen kürzer tritt: „Ich versuche, das Pensum zu reduzieren. Die Früherziehung in den Kindergärten schaffe ich nicht mehr.“ Sie will mit der Musikschule Fröhlich weitermachen, so lange es die Gesundheit zulässt: „Ich brauche das Engagement, es kommt so viel zurück.“

Und die Schule sei letztlich wie eine große Familie, eine, die zuweilen übrigens auch auf Reisen geht. Mit den Jüngeren wird alljährlich ein Wochenendtrainingslager veranstaltet, das 30-köpfige Orchester unternimmt größere Touren. In Schweden, Griechenland oder Kroatien waren die Akkordeon-Spieler aus dem Kreis Wittenberg schon, für die Februar-Ferien in Planung ist ein Auftritt in Tschechien. (mz)