Handball Handball: Gegnerinnen sind zu stark

gräfenhainichen/MZ. - Der Sonntag bescherte den Anhängern des Handballsports in der Gräfenhainichener Sporthalle an der Lindenallee nicht nur einen ganzen Tag lang spannende Wettkämpfe in dieser Sportart, sondern auch eine kleine Premiere. Zum ersten Mal überhaupt richtete nämlich die BSG Aktivist Gräfenhainichen eine Landesmeisterschaft aus. An diesem Tag wurde die beste Mannschaft bei der weiblichen Jugend C gesucht und gefunden.
Liga eigentlich unbesetzt
Neben den Gastgeberinnen gingen die erste und zweite Mannschaft der Jugendspielgemeinschaft Halle/Magdeburg/Barleben sowie der BSV 93 Magdeburg an den Start. Allerdings hätte es diesen Wettkampf um den Landesmeistertitel eigentlich gar nicht gegeben. Der Hintergrund ist, dass aufgrund mangelndem Interesses in dieser Saison kein Spielbetrieb in der Sachsen-Anhalt-Liga zustande kam. Dabei hatte gerade Gräfenhainichen vor dem Ligastart bekundet, sich sehr gern in der höchsten Landesspielklasse beweisen zu wollen. Da sich aber keine Gegner fanden, musste Aktivist letztlich verzichteten.
Trainer Michael Winkler hat dazu seine eigene Meinung: „Es ist enttäuschend, wie wenige Mannschaften sich den höheren sportlichen Anforderungen stellen wollen.“ Und da nun einmal seine Mannschaft als amtierender Anhalt-Meister von dieser ungünstigen Konstellation betroffen war, nimmt man eben auch in dieser Saison wieder in der angestammten Liga mit fünf anderen Teams den Kampf um die Punkte auf.
Bei der „Endrunde“ der Landesmeisterschaft am Sonntag waren die BSG-Mädchen der klare Außenseiter. Daher lautete das Motto, dass Beste zu geben und vor allem etwas von den anderen zu lernen. Dass aber ein solcher Lernprozess oftmals sehr schmerzlich sein kann, bekamen die Mädels gleich im Auftaktspiel gegen Halle/Magdeburg/Barleben II zu spüren. Hielten die Kräfte bis zur Pausensirene noch mit (6:11), schwanden diese in den zweiten 15 Minuten förmlich. Am Ende stand ein 9:22 auf der Anzeigentafel. Dass die meist einen Kopf größeren Gegnerinnen kein Mitleid mit ihrem Gegenüber kannten, bekamen die Winkler-Schützlinge in erster Linie in den Zweikämpfen mehrfach hautnah zu spüren.
Hoffnung machte man sich hingegen dann beim zweiten Auftritt gegen den BSV 93 Magdeburg, einem Vertreter der Nordliga. Nach einem durchaus hoffnungsvoll knappen 6:7-Rückstand zur Pause sprang am Schluss aber wieder nur eine 12:19-Niederlage heraus. Den Tränen nahe - und das nicht nur wegen ihres schmerzenden Rückens - meinte BSG-Spielerin Emilie Lange: „Wir sind alle enttäuscht, hatten wir uns doch den dritten Platz fest vorgenommen“. Das sah ihre Mannschaftskameradin Laura Reichmeister nicht anders.
Konkurrenz aus Sportschulen
Trotz dieser zwei Niederlagen gaben sich die Gastgeberinnen nicht auf und knieten sich im letzten Spiel noch einmal voll rein, auch wenn sie gegen den neuen Landesmeister, die erste Formation der Jugendspielgemeinschaft, hoffnungslos unterlegen waren (6:31). Die Endergebnisse relativieren sich jedoch ein wenig bei genauerem Hinschauen. Denn hinter den Teams der Spielgemeinschaften „verstecken“ sich schließlich Handballerinnen, die die Sportschulen in Halle und Magdeburg besuchen.
Die ersten beiden Teams werden nun den Handballlandesverband Sachsen-Anhalt (HVSA) bei der Mitteldeutschen Meisterschaft vertreten. Dort treffen sie auf Formationen aus Sachsen und Thüringen. Hier gilt es, die Fahrkarte zur Deutschen Meisterschaft zu lösen. In Gräfenhainichen jedenfalls hatte es den Mannschaften offensichtlich gut gefallen. Denn Carsten Krüger, Vorsitzender des Jugendausschusses im HVSA, bedankte sich im Namen aller persönlich beim Ausrichter Gräfenhainichen.
BSG Aktivist Gräfenhainichen: Marie Püschel, Emilie Lange (11), Judy Schröter, Laura Reichmeister (13), Pauline Henkel, Amy Bischoff (1), Sonja Winkler (1), Sabine Hampl, Theres Hellmann, Emilie Lingner, Alex Neumann (1), Friederike Eilert, Maria Sommerau