Gesundheitsaktion in Wittenberg Gesundheitsaktion in Wittenberg: Schritt für Schritt zum Ziel

Wittenberg - Uwe Fabian spielt seine Rolle gern. „Der Schleifer“ steht auf dem Trikot des Trainers, der zur Auftaktveranstaltung der zweiten Gesundheitsaktion von Kreissportbund und Mitteldeutscher Zeitung den 90 Teilnehmern mit markigen Sprüchen hin und wieder eine ganz besondere Motivationsspritze verpasst. „Die schnellen Läufer dürfen in den Gruppen von Doreen Meyer und Karl-Heinz Kotzur trainieren, die langsamen bei mir“, meint er und kassiert die nächste Lachsalve. Die Stimmung im Saal des Wittenberger Luther-Hotels am Dienstagabend ist gelöst. Das Publikum verfolgt gespannt den Ausführungen des Trainer-Trios und von Sportmediziner Peter-Hendrik Herrmann, der allen Teilnehmer auf ihrem Weg zum Ziel viel Glück wünscht. „Am 2. Mai schaffen sie die 6,3 Kilometer“, ruft er in die Runde und fügt an, dass ein Laufanfänger dafür vor allem Ausdauer und Geduld benötigt. „Sie bekommen zudem ein First-Class-Paket geschnürt“, so Herrmann weiter, der den professionellen Ablauf der Aktion lobt.
Spannende Erlebnisberichte
Unter den Teilnehmern befinden sich auch viele „Wiederholungstäter“, die bereits bei der Premiere 2014 ihre Schuhe geschnürt haben. Dem Laufen treu geblieben ist Petra Steinberg, der es Spaß macht, mit Gleichgesinnten Sport zu treiben. „Unsere Gruppe trifft sich einmal in der Woche“, sagt sie und macht anschließend den Zuhörern Mut, das große Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. „Beim Silvesterlauf von Oranienbaum bin ich schon die zehn Kilometer gelaufen“, erzählt sie weiter und erntet für diese Aussage viel Respekt in der Runde. Ebenfalls wieder mit dabei ist Stefan Rhode. „Die Aktion hat mir Riesenspaß gemacht“, blickt der Wittenberger zurück und betont, dass er nach dem Nachtlauf 2014 „drangeblieben ist“. Günter Petermann, der sich selbst als Quereinsteiger bezeichnet, hat seine ersten Schritte nicht vergessen. „Nach zwei Runden durchs Stadion habe ich gepumpt wie ein Maikäfer“, sagt er und betont, warum er sich trotzdem durchgebissen hat. „Ich wollte mich nicht als Weichei outen.“
Dem Übungsleiter-Trio gehen diese Worte runter wie Öl. „Unser Trainingsplan hat sich bewährt“, meint Chefcoach Karl-Heinz Kotzur, der offen zugibt, dass er „diesen Ansturm“ auf die zweite Aktion nicht erwartet hat. „Wir hoffen, es macht wieder allen so viel Spaß wie im vergangenen Jahr“, ergänzt Doreen Meyer und fügt an, dass die Teilnehmer je nach Leistungsstand künftig in drei Gruppen aufgeteilt werden. Das Ziel für alle heißt jedoch 6,3 Kilometer.
Am 17. Februar findet um 16.30 Uhr im Lambert-Stadion das Auftakttraining statt. Alle Teilnehmer der Aktion laufen fünfmal fünf Minuten. Die Gehpausen zwischen den einzelnen Belastungen betragen stets zwei Minuten. Nach sieben Trainingstagen sollte jeder Aktive in der Lage sein, zwölf Minuten durchzuhalten. Die Anamnese-Bögen müssen beim ersten Training bei Sportmediziner Peter-Hendrik Herrmann abgegeben werden. Bei Minusgraden sollte jeder Sportler Mütze und Handschuhe mitbringen.
Unterschiedliche Gründe
Zu den Laufanfängern gehört auch Katja Becker, die als Zuschauer des Nachtlaufs 2014 auf den Geschmack gekommen ist. „Meine Jungs und mein Mann spielen beim FC Grün-Weiß Piesteritz Fußball. Jetzt will ich mich auch sportlich betätigen“, meint sie und erzählt, dass sie nun zusammen mit ihrer Freundin die Herausforderung sucht. Gerald Schade aus Priesitz hat bis Ende 2013 bei den Pretzscher Oldies Fußball gespielt und dann die Schuhe an den Nagel gehängt. „Mal sehen, ob das Knie hält“, so Schade, der aus diesem Grund seine Karriere beendet hat. Am 2. Mai will er auf jeden Fall ins Ziel kommen. (mz)

