1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Fußball in Gröbern: Fußball in Gröbern: Ein Hauch von Weltklasse

Fußball in Gröbern Fußball in Gröbern: Ein Hauch von Weltklasse

Von Uwe Lehmann 20.07.2015, 17:11
Jörg Heinrich (links) erzielte beim 5:2-Sieg der DDR-Traditionself gegen die „Allstars“ des HSV Gröbern zwei Tore für sein Team.
Jörg Heinrich (links) erzielte beim 5:2-Sieg der DDR-Traditionself gegen die „Allstars“ des HSV Gröbern zwei Tore für sein Team. Hartmut bösener Lizenz

Gröbern - Für den Heidesportverein Gröbern fand am Sonnabend das Highlight des Jahres statt. Anlässlich des 95. Jahrestag des Sportvereins war die DDR-Traditionsmannschaft zu Gast. Uwe Sturm erlebte mit dem Spiel der Gröberner „Allstars“ gegen die Legenden aus DDR-Zeiten „einen der größten Momente meines Lebens“, so der Hauptorganisator des Events. „Wir wollten etwas ganz Besonderes auf die Beine stellen“, sagte der 41-Jährige.

Uwe Sturm betreibt eines der kleinsten DDR-Fußballmuseen in Deutschland. Seine Sammelleidenschaft hat dem ehemaligen Gröberner Stürmer etliche Kontakte zu ehemaligen DDR-Oberligaspielern beschert. Unter den „Legenden“ war auch Matthias Döschner. Bei einem Besuch im DDR-Fußballmuseum reifte gemeinsam die Idee zu einem Spiel. Nach zwei Jahren der Vorbereitung konnte Gröbern nun die Fußball-Größen von damals auf heimischem Rasen begrüßen.

„Für mich ging damit ein Traum in Erfüllung“, freute sich Uwe Sturm. Gemeinsam mit den Idolen von früher stand er auf dem Platz. Darunter fanden sich Namen wie Hartmut Schade, Hans-Jürgen „Dixi“ Dörner, Matthias Döschner, Jörg Heinrich, Dirk Stahmann, Roland Kreer, Rainer Ernst und Detlef Schössler. Die Krönung blieb Uwe Sturm dann aber verwehrt. Der Ball wollte am Sonnabend einfach nicht ins Netz gehen. Gute Möglichkeiten waren da, aber eben auch Jörg Weißflog im Tor des Traditions-Teams. Nach einer halben Stunde verhinderte der 58-jährige Torhüter mit zwei Glanzparaden ein Tor von Sturm. Und kurz nach dem Wiederanpfiff traf die Nummer zehn der Gröberner „Allstars“ nur den Pfosten. „Egal, es hat trotzdem Spaß gemacht“, sagte Sturm nach Spielende.

Spaß hatte auch die „Nationalelf“. Die Mannschaft trifft sich ein- bis zweimal im Jahr zu solchen Spielen. Vermehrt hörte man das Wort „Klassentreffen“ an diesem Sonnabend auf dem Sportplatz in Gröbern. Die 814 Zuschauer - das war ein neuer Stadionrekord - sahen ein abwechslungsreiches Match. Die Legenden bestimmten in der ersten Halbzeit die Partie und führten nach Toren von Damian Halata (2) sowie Frank Siersleben und Jörg Heinrich verdient 4:0. Dabei waren Halata (52 Jahre) und Heinrich (45) die treibenden Kräfte im DDR-Team. Kurz nach Wiederanpfiff war es dann Kevin Böttcher, der den Heidesportverein Gröbern mit dem Treffer zum 1:4 wieder ins Spiel brachte.

Der Champions-League-Sieger Jörg Heinrich saß zu diesem Zeitpunkt auf der Bank. Solange, bis Teamkollege Damian Halata ihn scherzhaft aufforderte, wieder am Spiel teilzunehmen. Heinrich betrat kurze Zeit später erneut den Platz und markierte mit seinem 5:1-Treffer die Entscheidung. Zehn Minuten vor Spielende erzielte Stefan Heger für Gröbern den viel umjubelten zweiten Treffer. Am Ende hatte die Traditionsmannschaft der DDR mit dem 5:2-Sieg einfach die Nase vorn.