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Elektro-Mobilität  Elektro-Mobilität : Die erste Stromtankstelle in Zahna-Elster

Von Frank Grommisch 22.11.2017, 10:05
Zahna Elsters Bürgermeister Peter Müller (rechts) und Holger Habedank weihen die erste Stromtankstelle in Zahna ein.
Zahna Elsters Bürgermeister Peter Müller (rechts) und Holger Habedank weihen die erste Stromtankstelle in Zahna ein. F. Grommisch

Zahna - Die Stadt Zahna-Elster hat ihre erste öffentliche Stromtankstelle. Am Dienstagnachmittag wurde sie in Zahna eingeweiht. Allerdings, das dafür bereit gestellte E-Auto, das von Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) an einen der beiden Ladepunkte in der Säule angeschlossen wurde, war nicht das Erste.

Denn die Säule konnte schon zuvor genutzt werden. Holger Habedank, Inhaber des Edeka-Marktes, auf dessen Parkplatz der Strom gezapft werden kann, hatte beobachtet, dass am frühen Morgen ein Auto mit Strom versorgt wurde. Welche Schritte dafür erforderlich sind, ist auf der Säule genau beschrieben.

Zudem ist das Angebot der Stadtwerke Wittenberg, die diese Elektrotankstelle errichteten, kostenlos.

Inzwischen 14 Ladepunkte

Das gilt auch für die anderen Ladestationen des Unternehmens, wie Geschäftsführer Hans-Joachim Herrmann informierte. An vier Stellen stehen Ladesäulen mit 14 Ladepunkten. Weitere werden wohl dazu kommen, eventuell auch in Zahna-Elster.

Der Stadtwerke-Geschäftsführer hat dafür einen konkreten Platz in Elster im Auge, aber hierzu seien noch Gespräche zu führen. „In den nächsten zwei Jahren wollen wir die E-Lade-Infrastruktur im Landkreis weiter vorantreiben“, kündigte er an. In diesem Zeitraum werde eine Verdopplung der Ladepunkte angestrebt. Die Geschichte der Elektrotankstellen in dem Unternehmen ist schon länger als in etlichen anderen Firmen.

Bereits vor sieben Jahren sei die erste Station am Firmensitz in Wittenberg errichtet worden. Den Anlass dazu lieferte damals ein Leipziger, der mit einem Elektroauto nach Berlin pendelte und sich wünschte, dass er in Wittenberg nachtanken kann. So habe das damals begonnen. Inzwischen sind etliche Elektroautos hinzu gekommen, aber längst nicht so viele wie prognostiziert, merkte Herrmann an.

Zwar habe sich die Quote der Neuzulassungen verdoppelt, aber sie liegt mit der Steigerung von 0,3 auf 0,6 Prozent aller Fahrzeuge immer noch sehr niedrig. Laut Kraftfahrtbundesamt würden in Deutschland 34 000 Elektroautos fahren. Dass sie im Landkreis Wittenberg noch zu den seltenen Fortbewegungsmitteln gehören, liege womöglich an der fehlenden Infrastruktur.

„Es gibt noch zu wenige Ladepunkte.“ Ein weißer Fleck wurde jetzt getilgt. Peter Müller ist zuversichtlich, dass sich die Zahl der E-Autos erhöht.

„Zapfstelle“ am Rathaus

Die Stadt Zahna-Elster hat sich darauf vorbereitet, ließ er wissen. So wurde am Rathaus Elster, als es neu gebaut wurde, eine Möglichkeit geschaffen, um Dienstwagen mit Strom zu versorgen. Noch gehört zum Fuhrpark der Kommune kein E-Auto.

Aber wenn die jetzigen Dienstfahrzeuge zu erneuern sind, dann sei das durchaus denkbar. Für das Ordnungsamt würde sich so etwas lohnen, ist er überzeugt. Müller bedankte sich bei den Stadtwerken für die Initiative, „auf eigene Kosten ohne Inanspruchnahme von Fördermitteln die erste Elektrotankstelle in Zahna-Elster zu errichten und zu betreiben“.

Holger Habedank bezeichnete die Einweihung „als einen Schritt nach vorn“. Wer auf die Zukunft setze, der komme an den E-Autos nicht vorbei. Im Verbrauch sei ein E-Auto günstiger und umweltfreundlicher als ein Pkw mit Diesel oder Benzin, war sich die Runde einig.

Habedank hofft nun, dass sich schnell herum spricht, dass er an seinem Markt in Zahna dank guter Zusammenarbeit mit den Stadtwerken so einen Service anbieten kann. In Bad Schmiedeberg habe er vor längerem auf eigene Kosten so eine Elektroladesäule installieren lassen. Sie werde inzwischen recht rege genutzt. (mz)