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Deutsch-Unterricht im Porzellanwerk Deutsch-Unterricht: Ausländische Schüler helfen im Porzellanwerk Annaburg

Von Sven Gückel 09.10.2017, 12:58
Georgi aus Bulgarien, Pädagogin Nicole Haufe und Nawras aus Syrien lassen sich von Siegfried Kramer (v.l.) den Aufbau einer Gussform erklären.
Georgi aus Bulgarien, Pädagogin Nicole Haufe und Nawras aus Syrien lassen sich von Siegfried Kramer (v.l.) den Aufbau einer Gussform erklären. S. Gückel

Annaburg - Um ausländischen Kindern schnellstmöglich die deutsche Sprache zu vermitteln und ihnen zu helfen, in der Gesellschaft Fuß zu fassen, wurden sogenannte DAZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) für sie eingerichtet. Zwölf Schüler, Syrer und Bulgaren, werden so aktuell an der Sekundarschule Annaburg unterrichtet.

Abseits des Klassenzimmers waren sie unlängst auf dem Gelände des ehemaligen Porzellanwerkes Annaburg anzutreffen. Einen Aufruf der Mitglieder des Vereins Porzellaneum, diesen bei Aufräumarbeiten zu unterstützen, nahm Pädagogin Nicole Haufe zum Anlass, die DAZ-Schüler in das Vorhaben zu involvieren.

„Deutsch lässt sich auf vielfältige Weise lernen. Warum nicht auch einmal außerhalb des Schulgebäudes“, betonte sie. Unter Anleitung von Vereinsmitglied Siegfried Kramer aus Arnsdorf gingen die Heranwachsenden zur Sache und packten Gussformen mit um. Diese sollen nach langer Pause schon bald wieder zum Einsatz kommen.

„Angedacht ist, dass wir in dem Objekt, dass der Verein jetzt erwerben konnte, eine Handmanufaktur einrichten, in der jedermann sein eigenes Porzellan fertigen kann“, so Kramer. Der erforderliche Fördergeldantrag zum Aufbau der Manufaktur ist seiner Aussage nach bereits gestellt. Über ihn will das Kultusministerium des Landes im Oktober entscheiden.

Sobald die baulichen Voraussetzungen geschaffen sind, könnten interessierte Besucher den gesamten Herstellungsprozess von Porzellan weitestgehend selbst gestalten. Der Weg des gefertigten Porzellans führt dann vom Gießen über das Putzen und Polieren bis hin zum Glühen und Lackieren, erläuterte Kramer weiter.

Gut möglich, dass die Schüler der DAZ-Klasse dann abermals ins ehemalige Porzellanwerk gehen, um sich auf andere Art mit der Materie der Porzellanherstellung vertraut zu machen. (mz)