BSG Aktivist Gräfenhainichen BSG Aktivist Gräfenhainichen: Niederlage gegen Bundesliga-Reserve

Gräfenhainichen - Eine Halbzeit allein reicht eben nicht, um ein Spiel zu gewinnen. Das bekamen die Frauen der BSG Aktivist Gräfenhainichen recht schmerzhaft bei der 24:26-Niederlage gegen die Bundesliga-Reserve des SV Union Halle-Neustadt in der Sachsen-Anhalt-Liga vor Augen gehalten. Dabei war die Stimmung in der Mannschaft vor dem Spiel in Ordnung. Alle waren heiß auf das Spiel und hatten sich einen Sieg fest vorgenommen. Immerhin wären die zwei Zähler wichtig gewesen und das nicht nur für das Punktekonto, sondern auch für das Selbstbewusstsein in der Mannschaft.
Die BSG Aktivist Gräfenhainichen steht in der Sachsen-Anhalt-Liga der Frauen vor einem wichtigen Spiel im Kampf um den Klassenerhalt. Am 31. Oktober - am kommenden Wochenende ist Spielpause - steht die Partie beim Magdeburger SV 90 an. Beide Teams verfügen nur über zwei Zähler. Die Gräfenhainichener liegen aber wegen der schlechteren Tordifferenz auf dem vorletzten Platz. Letzter mit null Punkten ist Oebisfelde.
Die Gäste zogen anfangs erst einmal auf 3:1 davon, dann erzwang die BSG-Sieben beim Stand von 5:5 (9. Minute) die erste Auszeit der Gäste. Am Ende mündete alles in einer absolut verdienten 14:9 Halbzeitführung der BSG-Frauen. Nicht wenige der wieder zahlreich erschienenen Gräfenhainichener Anhänger, die übrigens nach dem Spiel vom Gästetrainer als „geiles Publikum“ geadelt wurden, hatten zu diesem Zeitpunkt im Entferntesten noch eine Niederlage auf der Rechnung.
Aber meistens kommt es eben doch anders als man denkt. Und das, obwohl die Bertuleit-Sieben den Vorsprung sogar noch auf sieben Tore (16:9) ausbauen konnte.
Doch dann schrumpfte der Vorsprung Stück für Stück. Das alles war zwar noch nichts Bedrohliches, solange man eben selbst noch erfolgreich zum Abschluss kam. Nur wurde das immer seltener und plötzlich hatten sich die Gäste bis auf 19:20 (47.) herangekämpft. Hinzu kamen noch zwei Zeitstrafen für Aktivist, die das ganze taktische Gerüst zum wanken brachten. „In der letzten Viertelstunde lief nichts mehr bei uns. Leider schienen auch einige der von mir vorgenommenen Umstellungen nicht hilfreich gewesen zu sein“, umriss Aktivist-Coach Jens Bertuleit diese Phase des Spiels.
Das hatte natürlich auch zur Folge, dass die gegnerischen Spielerinnen oft zu erfolgreichen Abschlüssen kamen. Nun war es also ein umgekehrtes Bild. Jetzt mussten die Aktivist-Frauen immer wieder dem wenn auch knappem Rückstand hinterherlaufen.
Beim Stand von 24:24 schien wenigstens noch ein Punkt im Bereich des Machbaren zu liegen, doch wurden die letzten 120 Sekunden nur noch zweimal von den Gästen für Zählbares genutzt. Entsprechend groß war der Jubel auf der Hallenser Seite, während die BSG-Mannschaft einmal mehr mit gesenktem Haupt und einer 24:26- Niederlage die Halle verließ. „Du hättest dich heute hier belohnen können, nein sogar belohnen müssen“, brachte Bertuleit nach Spiel seine Enttäuschung zum Ausdruck. Vereinschef Hans-Joachim Kramer äußerte sich noch unkonventioneller: „Selber schuld“. Was er damit meinte, stellte auf der Gegenseite Gästetrainer Marco Rösicke als Grundlage für den Sieg seiner Mannschaft heraus. „Wir haben das Spiel heute in unserer Abwehr gewonnen. Gräfenhainichen hat anfangs clever verteidigt, so dass wir Probleme hatten, zu Chancen zu kommen.“ Das gleiche Problem hatte Aktivist ab Mitte der zweiten Hälfte. Hier häuften sich die eigenen Fehlwürfe.
Dennoch sollte dem Anhänger des Gräfenhainichener Frauenhandballs nicht bange sein. Mit der gezeigten Leistung konstant über die gesamte Spielzeit sollten noch einige Erfolge möglich sein. (mz)
BSG: Stefanie Amler, Ginette Kurpjuweit, Stephanie Jahn (1), Friederike Körsten (1), Sandy Böttcher, Marit Schaller (5), Susann Merklein (3), Julia Otto, Katharina Henze, Carolin Böhme (6), Christin Karl (6), Katja Böhme (2)