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Bildung in Elster Bildung in Elster: Unterricht durch die Feuerwehr

Von Sven Gückel 06.10.2019, 07:35
Torsten Boje von der Freiwilligen Feuerwehr Elster erläutert Sekundarschülern, welche Löscher sich gegen welche Brandarten eignen.
Torsten Boje von der Freiwilligen Feuerwehr Elster erläutert Sekundarschülern, welche Löscher sich gegen welche Brandarten eignen. Sven Gückel

Elster - Feuerlöscher sind, zumindest in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen, ein ganz normaler Anblick. Auch an der Sekundarschule Elster. Allerdings ist fraglich, ob die Jugendlichen damit im Notfall auch umgehen können. Das zu ändern, hat sich die Feuerwehr Elster zur Aufgabe gemacht.

Die Antwort, die Feuerwehrkamerad Jan Giersch erhielt, beantwortete gleich mehrere Fragen. „Hat denn jemand Interesse von euch, bei der Feuerwehr mitzumachen?“, wollte er von den Siebtklässlern der Sekundarschule Elster wissen. Keine Hand ging nach oben. Man habe andere Hobbys, entgegneten die Jugendlichen. Was Giersch wiederum zu dem Satz veranlasste: „Feuerwehr ist kein Hobby, sondern eine Einstellungsfrage.“

Nachwuchssorgen bleiben

Immer weniger Kinder und Jugendliche finden heutzutage in ihrer Freizeit den Weg zur Feuerwehr, immer weniger wissen sich in Gefahrensituationen richtig zu helfen. Um so wichtiger sei es, betont Elsters Wehrleiter Marcel Rückert, um den Nachwuchs zu werben und den Jugendlichen gleichsam das Einmaleins des Brandschutzes näher zu bringen.

Einmal im Jahr

Einmal im Jahr bietet sich der Feuerwehr Elster dazu an der Sekundarschule des Ortes eine gute Gelegenheit. Auf Initiative der Chemielehrerin Saskia Meißner kommen Kameraden der heimischen Löschtruppe in die Schule, um dort vor Siebtklässlern über das Erkennen von Gefahren und erste allgemeine Abwehrmaßnahmen zu reden. So auch am Mittwoch dieser Woche.

Intensiv klärten die sechs Männer ihre Zuhörer über die verschiedenen Brandklassen, die dafür speziell vorgesehenen Handfeuerlöscher und den richtigen Umgang mit ihnen auf. Etwa darüber, dass beim Löschen die Windrichtung zu beachten ist, man Stoßweise das Löschmittel freigeben und vor allem keinen Heldenmut an den Tag legen soll. Nur wer den Respekt vor den Flammen nicht verliert, kommt zum gewünschten Erfolg, mahnte Ingolf Nitzsche die Schüler an.

Beim Brandschutz allein beließen es die Gastredner jedoch nicht. Ausführlich schulten sie die Jugendlichen auch über das Verhalten bei anderen Notfällen, etwa einem Verkehrsunfall. Die unmittelbar vor der Schule vorbeiziehende Bundesstraße 187 bietet schließlich reichlich Gefahrenpotential und auch der Fußgängerüberweg vor dem Schulgebäude verheißt keine hundertprozentige Sicherheit. „Letztendlich geht es uns darum, den Schülern ein Grundverhalten zu vermitteln. Und zwar darüber, wie man sicher durch den Alltag kommt“, fasst Wehrleiter Rückert das Geschehen zusammen. Bei den Jungen und Mädchen kam das Gehörte überwiegend positiv an.

„Ich finde, sie haben das gut gemacht“, lobte Nick Jahn aus Elster die Kameraden. Seiner Auffassung nach seien die Themen interessant, unterhaltsam und lehrreich vermittelt worden. Auch Lena Lopatta aus Listerferda zeigte sich zufrieden mit den etwas anderen Unterrichtsstunden. „Das, was wir heute gelernt haben, lässt sich im Alltag gut anwenden“, hob sie hervor.

Hoffnung bleibt

Da auch die Schule mit dem Ergebnis der Zusammenarbeit überaus zufrieden ist, dürfte einem fünften Tag der Sicherheit im kommenden Jahr kaum etwas im Wege stehen. Und vielleicht hat sich bis dahin ja doch noch der eine oder andere Jugendliche dazu entschlossen, aktiv in der Feuerwehr mitzuarbeiten, so die Hoffnung der Aktiven.

(mz)