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Ausbildung Ausbildung: Auf der Überholspur zum Maurermeister

28.12.2016, 09:24
Lukas Schulz konnte beim Bundeswettbewerb des Handwerkernachwuchses in der Maurersparte den fünften Platz belegen.
Lukas Schulz konnte beim Bundeswettbewerb des Handwerkernachwuchses in der Maurersparte den fünften Platz belegen. Privat

Wittenberg - Lukas Schulz gehört zu den besten Nachwuchshandwerkern in Sachsen-Anhalt. Der 22-jährige Wittenberger, der in Kemberg aufgewachsen ist, wurde in diesem Jahr Landessieger bei den Maurern und konnte beim Bundeswettbewerb in seiner Ausbildungsrichtung immerhin den fünften Platz von 14 Startern belegen.

„Ich bin glücklich und stolz über diesen Erfolg“, sagt er nach einigen Wochen Abstand zu den Wettbewerben, bei denen theoretisches und praktisches Wissen bewertet wurden.

Dabei ist Schulz eher zufällig zu seinem Handwerk gekommen. Am Berufsschulzentrum in Dessau hat er das Fachabitur abgelegt - „Richtung Sozialwesen“, erzählt er schmunzelnd. Danach wollte er eigentlich ein Studium aufnehmen und Bauingenieur werden.

„Man hat mir jedoch empfohlen, erst einmal einen Beruf zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.“ Bei der Bau-Team Pannier & Reinecke GbR in Wittenberg begann er also eine Maurerausbildung, die er vorfristig und erfolgreich im Februar 2016 beendete.

„Mit mir sind nur noch acht Lehrlinge 2016 fertig geworden. Das ist eine Katastrophe und nicht nur im Bereich der Handwerkskammer Halle so“, sagt Schulz mit dem ganz praktischen Blick auf die Misere bei der Nachwuchsgewinnung im Handwerk.

Für ihn selbst ging’s fortan Vollzeit einige Monate bei Wind und Wetter auf die Baustellen. „Das war knallhart. Ich kannte ja nur die Theorie“, erinnert sich Schulz an die zweieinhalb Jahre Lehrzeit.

Die Erinnerung ist gleichwohl positiv, da „die Kollegen mir manche Dinge auch drei- oder viermal gezeigt haben, wenn’s nötig war. Und immer sachlich, das war schon genial“, so der junge Mann, der seine Ex-Chefs Mathias Pannier und Enrico Reinecke in den höchsten Tönen lobt.

Neben der betrieblichen Ausbildung hat er sich in Stedten im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer und in einer Berufsbildenden Schule in Halle all das angeeignet, was man als Maurer so können muss.

Und weil bei Schulz eine Menge hängengeblieben ist, hat er von der Handwerkskammer Halle als Landessieger Fördermittel für die Meisterausbildung erhalten, die er gegenwärtig in Leipzig absolviert. Schon Mitte 2017 wird er sie beendet haben.

Und dann? Dann, sagt Schulz, gehe er mit seiner Freundin Nadja Sebast erst einmal für ein Jahr nach Australien, „mal was anderes sehen, rumkommen“. Und natürlich: Schulz will englisch lernen, die Sprache sei heutzutage zur Verständigung auch auf den Baustellen wichtig, sagt er. (mz)