Ärger auf dem Schlossfest Annaburg Ärger auf dem Schlossfest Annaburg: Vorzeitiger Abbau auf dem Festplatz macht Ärger

Annaburg - Beim nächsten Vergnügungspark zu einem Schlossfest in Annaburg soll mit jedem Schausteller ein separater Vertrag geschlossen werden. Das kündigte Heimatfestvereinsvorsitzender Stefan Schmidt an.
Das werde zwar zusätzliche Arbeit bereiten, aber er sehe das als notwendig an. Bislang sei ein Vertrag mit einem Verantwortlichen der Schausteller für alle auf dem Platz geschlossen worden.
Schmidt begründet die Ankündigung mit Meinungsverschiedenheit mit dem Betreiber des Break-Dancers, die auch knapp eine Woche danach offenbar nicht ausgeräumt sind. Am Break-Dancer war am Sonntag vor dem Ende des Festes mit dem Abbau begonnen worden.
Lautstärke der Musik
Torsten Freiwald, der Chef des Unternehmens aus Luckenwalde, das mehrere große Fahrgeschäfte betreibt, nennt für diesen Schritt, den er mit seinem Sohn abgestimmt habe, der in Annaburg vor Ort war, zwei Gründe. Zum einen habe es nach seiner Darstellung wiederholt Forderungen gegeben, die Musik am Fahrgeschäft leiser abzuspielen und die Bässe runter zu regulieren.
Doch gerade das habe dem Geschäft geschadet. Der Break-Dancer sei ein Fahrgeschäft, dass die Jugend anspreche und die Party machen möchte. Da sei leise Musik eher kontraproduktiv.
Ohne Zuspruch könne kein Geld verdient werden. Und geringe Einnahmen am Sonntag nennt er als zweiten Grund für die Entscheidung zum vorzeitigen Abbau. „Wir haben unsere Platzmiete bezahlt, aber wir müssen auch rechnen.“
Er sei Unternehmer und das Personal müsse für die geleisteten Stunden bezahlt werden. Beim Abbau des Fahrgeschäfts sei aus seiner Sicht niemand gefährdet worden. Dass dem Festverein Einnahmen entgangen seien, weil Leute beim Anblick der Abbauarbeiten des Break-Dancers nicht auf den Platz kamen, glaubt Torsten Freiwald nicht.
Er macht keinen Hehl daraus, dass er ein Gegner davon ist, dass vor dem Betreten eines Vergnügungsparks Eintritt kassiert wird. Er wisse, wie schwer es für Organisatoren sei, das Geld zusammenzubekommen, um den Gästen auch kulturelle Angebote unterbreiten zu können.
Doch dann sollte am Zugang zum Zelt und nicht zum Platz kassiert werden. Derzeit müssten die Gäste am Eingang zum Vergnügungspark Geld bezahlen und an den Fahrgeschäften erneut, da auch deren Betreiber Geld verdienen müssten. Er sei gegen diese Praxis, deshalb stehe er mit seinen Fahrgeschäften auch nicht mehr in Jessen, fügt er an.
Besondere Bindung zur Stadt
Zu Annaburg, so bekennt Torsten Freiwald, habe er eine besondere Bindung. Schon seine Großeltern hätten in der Stadt gastiert und er habe, wenn die Tour seiner Eltern ihn in die Heidestadt führt, die dortige Schule besucht.
Er sei also auch in Annaburg aufgewachsen, stellt er fest. Dass er mit Fahrgeschäften in Annaburg wieder mal präsent ist, will er trotz der Meinungsverschiedenheiten mit dem Festverein nicht ausschließen. „Wir hatten sehr gute Zeiten in Annaburg.“
Und er habe sich mit der Absicht am Schlossfest beteiligt, dem Festverein zu helfen. Doch diesmal seien seine Leute nicht gut behandelt worden, meint er.
Die Einschränkungen auf die Lautstärke der Musik hätten sich allein auf den Freitag während des Programms zum Heimatabend bezogen, sagt Stefan Schmidt. Er lässt noch wissen, dass sich der Heimatfestverein wahrscheinlich Ende August oder Anfang September zur Schlossfest-Auswertung treffen wird. (mz)