1892 erstmals erwähnt 1892 erstmals erwähnt: Freiwillige Feuerwehr Listerfehrda feiert 125. Jubiläum

Listerfehrda - Den Platz des 1999 angeschafften Einsatzfahrzeugs TSF-W im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Listerfehrda nahm Samstagnachmittag eine Kaffeetafel ein. Gleich neben dem 1998 eingeweihten Objekt hatten die Kameraden auf dem Anger ein Festzelt errichtet. Der Anlass war kein geringerer als das 125. Jubiläum der Löschtruppe, das mit einem Tag der offenen Tür begangen wurde.
Wobei, so Ortswehrleiter Roland Fricke, das eigentliche Gründungsdatum der Feuerwehr nicht überliefert ist. Sie könnte tatsächlich noch ein bisschen älter sein. „1892 jedoch wurde die Einsatztruppe in einer Zeitung erwähnt“, berichtet er. Deshalb habe man sich darauf verständigt, diese erste bekannte Erwähnung als Jahr des Beginns anzunehmen. Brandmeister von 1892 bis 1932 war Hermann Fänger, ihm folgte bis 1948 sein Sohn Wilhelm Fänger.
Im Weiteren waren Erich Gresse (bis 1962), Gerhard Kase (1962), Gerhard Grafe (1963), Richard Lehmann (bis 1982), Walter Schandert (bis 1998), Uwe Garbe (bis 2002), Jürgen Witzke (2002), Frank Niendorf (bis 2004) und Tino Petrik (bis 2012) die Chefs der Listerfehrdaer Feuerwehr. Im März 2012 übernahm dann Roland Fricke dieses Amt, und Sohn Marcus ist jetzt sein Stellvertreter.
14 aktive Kameraden zählt die Listerfehrdaer Löschtruppe, vier weitere gehören der Alters- und Ehrenabteilung an. Das Einsatzaufkommen hält sich derzeit in Grenzen. Nur einmal mussten die Männer 2017 bislang ausrücken. Ein Fehlalarm beim Fahrzeugbauer Empl in Elster war, wie sich bald herausstellte, der harmlose Grund. Ansonsten treffen sich die Feuerwehrleute alle drei bis vier Wochen zur Ausbildung. Im Mai schnitten sie bei einem Arbeitseinsatz die Bäume und Sträucher An den Wegestücken (Weg zum Friedhof) zurück und sorgten so dafür, dass Fahrzeuge wieder ungehindert durchkommen. Auch die Absicherung des Mai-Feuers übernahmen die Kameraden.
„Wir sind wenig Leute“, merkt Roland Fricke an. „Es wäre schön, wenn wir ein bisschen Zuwachs bekommen könnten.“ Doch dafür Sorge zu tragen, sieht er nicht allein sich und seine Mitstreiter in Listerfehrda gefordert, sondern auch die Politik - mit wirksamen Regelungen und gezielter Nachwuchswerbung. „Die Obergrenze des Einsatzalters von 65 auf 67 Jahre zu erhöhen, das war ein Schritt in die falsche Richtung“, hält er mit seiner Meinung nicht hinterm Berg.
Die Ausrüstung der Truppe bezeichnet Roland Fricke als ausreichend. „Mit dem jetzigen Niveau bin ich zufrieden.“ Zuletzt habe es an einem Notstromaggregat und der Beleuchtung gemangelt. Die konnten jedoch inzwischen mit Unterstützung der Diakonie und der Stadt Zahna-Elster beschafft werden. Ebenso eine Tauchpumpe, wieder über die Diakonie. „2016 wurde unser Auto so umgerüstet, dass wir die zusätzliche Technik ordentlich verstauen können.“
Samstag jedoch traten fachliche Fragen in den Hintergrund. Es wurde gefeiert. Die Sangesfreunde Listerfehrda brachten ein Ständchen. Die Feuerwehrfrauen hatten Kuchen gebacken und Carmen Fricke, die Frau vom Ortswehrleiter, hatte das Gerätehaus dekoriert. Was ihr Mann mit den Worten quittierte: „Wenn wir unsere Frauen nicht hätten...“ Die Wehr drehte Auto-Runden mit den Kindern, grillte und Jugendclub-Betreuerin Sabine Hoffmann aus Elster unterbreitete dem Nachwuchs Spiel- und Bastelangebote.
Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) bescherte der Wehr eine Jubiläumsurkunde, einen Gutschein über 20 bedruckte T-Shirts und etwas „Löschwasser“. Das gab’s auch von anderen Gratulanten, so von Ortsbürgermeister Eckhard Kase, der hervorhob: „Die Feuerwehr ist die älteste Gemeinschaft im Dorf.“ In diesem Sinne ehrte Roland Fricke einige langjährige und verdiente Kameraden.
(mz)
