Ausmalen gegen Langeweile Wolferstedt: Mit Ausmalbildern und Wettbewerb gegen Corona-Langeweile

Wolferstedt - Es war eine jener Ideen, wie es sie viele gibt in diesen besonderen Zeiten. Andreas Voß ist Geschäftsführer der WHJ Landtechnik Wolferstedt und hat täglich mit Landwirten zu tun, die bei dem Unternehmen schwere Technik kaufen und instandhalten lassen. Auf dem Betriebsgelände in Wolferstedt rollen regelmäßig Traktoren, Mähdrescher und Teleskop-Radlader vor.
Die Hersteller, mit denen Voß zusammenarbeitet, stellen ihren Händlern und Werkstattpartnern auch immer wieder Mal-Vorlagen zur Verfügung, quasi als Werbeaktion für die Kinder der Kunden. Voß ist selbst dreifacher Familienvater, der seit der Schließung von Schulen und Kindergärten mit der kompletten Familie viel Zeit zuhause verbringt.
Corona-Pandemie: Mit Ausmalbildern gegen Langeweile
Seine jüngste Tochter geht noch in die Kita, die mittlere in die zweite Klasse. Voß und seine Frau Melanie wissen, wie schnell Kindern langweilig werden kann, wenn sie nicht wie gewohnt ihre Freunde zum Spielen treffen können. Im Hause Voß kamen dann gern mal die Ausmal-Vorlagen mit der schweren Land- und Bautechnik zum Einsatz. „Unsere Kinder hatten Spaß dran“, berichtet der Wolferstedter. Und so hatten er und seine Frau schließlich die Idee, alle anderen Kinder aus der Umgebung ebenfalls zum Ausmalen einzuladen.
Von der Homepage des Unternehmens konnten Eltern sich verschiedene Motive herunterladen. Unter dem Motto „Bleib schön gesund“ konnten die Kleinen dann mit Bunt- und Filzstiften oder auch mit dem Tuschkasten loslegen und den schwarz-weißen Konturen von Traktoren, Mähdreschern und Teleskopladern und der landwirtschaftlichen Kulisse drumherum buntes Leben einhauchen.
Familie Voß verteilt Malvorlagen in der Nachbarschaft
„Meine Frau ist auch hier in Wolferstedt und den Nachbarorten rumgefahren und hat da, wo wir Kinder in dem Alter kennen, Malvorlagen in den Briefkasten gesteckt“, erzählt Voß. Dass die Idee gut war zeigt der Umstand, wie gern die Anregung angenommen wurde. An die 60 Bilder von Kindern im Alter von drei bis acht Jahren wurden per Brief oder auf elektronischem Weg als Foto eingeschickt. Eine schöne Motivation waren sicher auch die Preise, die Voß ausgelobt hatte: drei große Spielzeug-Traktoren für die Arbeit im heimischen Sandkasten.
Wegen der Altersspanne der Teilnehmer hat am Ende das Los entschieden und Leon, Justus und Jason konnten sich über die Spielzeug-Versionen ihrer gemalten Bilder freuen.
„Man muss halt das Beste draus machen“
Für Familie Voß indes bringt die Corona-Pandemie an vielen Fronten besondere Herausforderungen mit sich. Ihre Große schreibt gerade unter Ausnahmebedingungen ihre Abiturprüfungen, die Mottowoche vor dem letzten Schultag, mit der sich die Zwölfer normalerweise vom Scholl-Gymnasium verabschieden, musste ausfallen.
Die Zweitklässlerin unterstützen die Eltern beim Lernen zu Hause und ihre Jüngste kommt bald in die erste Klasse. So, wie es momentan aussieht, wird es in diesem Jahr keine Einschulungsfeiern geben. Auf jeden Fall aber eine tolle Zuckertüte und einen Ehrentag in der Familie. „Man muss halt das Beste draus machen“, sagt Andreas Voß. Gesundheit sei nun mal das Wichtigste. Und manchmal helfen gute Ideen auch vielen anderen, das Ganze besser durchzuhalten. (mz)