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IHK-Konjunkturbericht Wirschaft in Mansfeld-Südharz erholt sich langsam - Fachkräftemangel bleibt Problem

Von Roman Fürst 27.08.2021, 11:00
Symbolfoto - Handwerk
Symbolfoto - Handwerk (Foto: dpa)

Sangerhausen/Hettstedt/Eisleben/MZ - Das Geschäftsklima in Mansfeld-Südharz hat sich im zweiten Quartal dieses Jahres spürbar von dem Einbruch im Vorjahr erholt. Nachdem der Ausbruch der Corona-Pandemie im letzten Jahr für hohe Verluste bei Umsatz und Gewinn in allen Branchenbereichen sorgte, zeigt sich nun erstmals eine kräftige Erholung. „Unsere aktuelle Konjunkturumfrage zeigt: In allen Branchen geht der Daumen klar nach oben“, sagt Danny Bieräugel, Volkswirt bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau. „Die Unternehmen atmen durch und wollen zum normalen Geschäftsbetrieb zurück“, so Bieräugel.

Angespannte Lage im Gastgewerbe

Dennoch gebe es auch in der aktuellen Situation weiterhin einzelne Verlierer. „Im Gastgewerbe, bei einigen Dienstleistungsanbietern und im Personenverkehr ist die Lage zwar besser, aber noch lange nicht gut“, erläutert Bieräugel. Der Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Sangerhausen, Frank Lehmann, sieht auch die anderen Branchen noch nicht ganz im grünen Bereich: „Nachdem die Krise vorerst überwunden zu sein scheint, stehen für die Unternehmen im Landkreis die neuen alten Herausforderungen an“, sagt er. Nicht nur der Arbeits- und Fachkräftemangel könne die weitere Erholung hemmen. „Was den Fachkräftemangel betrifft, dringen wir im politischen Dialog auf verbesserte Konzepte bei der Aus- und Weiterbildung, einen offeneren Arbeitsmarkt, Inklusion und Zuwanderung“, so Lehmann.

Das Geschäftsklima der Industrie im Landkreis entwickele sich deutlich aufwärts, heißt es im IHK-Konjunkturbericht. Umsätze und Gewinne legten aktuell weiter zu und auch der Ausblick bleibe optimistisch. Allerdings sorge die Erholung bereits für Engpässe bei Material und Vorprodukten. Viele Industrieunternehmen müssten daher ihre Preise entsprechend anheben.

Preiserhöhungen im Einzelhandel

Die Stimmung im Baugewerbe habe sich im Vergleich zum Vorjahr moderat abgekühlt. Waren die Baufirmen zu Beginn der Coronakrise kaum betroffen, hätten später fehlende Folgeaufträge für pessimistische Erwartungen gesorgt. Dies löse sich nun aber wieder auf und die Geschäftslage verbessere sich weiter, heißt es im IHK-Bericht Aber auch hier sorgten Materialknappheit und Fachkräftemangel für einen verhaltenen Ausblick.

Das Geschäftsklima im Dienstleistungsgewerbe helle sich auf. Die Umsätze zögen wieder an und weitere Zuwächse würden erwartet. Bei einigen Anbietern, etwa von Veranstaltungen oder in der Freizeitwirtschaft bleibe die Lage jedoch angespannt. Auch im Handel kehre die Zuversicht zurück. Die Lockerungen im Einzelhandel sorgten nun für eine breite Erholung in der Branche. Höhere Preise bei Waren seien aber auch hier zu spüren. Etwa jeder zweite Händler plane Preiserhöhungen, heißt es im IHK-Konjunkturbericht.

Ein positiver Trend sei auch im Verkehrsgewerbe zu verzeichnen. Nach kontinuierlichen Rückgängen steige das Auftragsvolumen im Güterverkehr und im Verkehrsnebengewerbe nun deutlich an. Der Personenverkehr sei dagegen weiter beeinträchtigt und die Lage angespannt.