Neue Stempel-Stationen: "Wippertaler Stempeltour": Neue Stempel in Hettstedt und Mansfeld

Mansfeld/Hettstedt - Gut fünf Zentimeter dick ist das kleine lederne Buch in der Hand von Katrin Burghardt. Prall gefüllt mit allerhand Wanderstempeln aus dem Harz, dem Salzlandkreis und von Pilgerstellen entlang des Jakobswegs. Und nun um einen neuen Stempel reicher. Den hat nämlich das Schloss in Mansfeld am Wochenende eingeweiht. Das Signum gehört zur „Wippertaler Stempeltour“, die durch die Arbeitsgemeinschaft „zur Erhaltung der Wipperliese und touristischen Aufwertung des Wippertals“ im vergangenen Jahr entstanden ist.

Am Schloss gibts übrigens jetzt den einzigen Kasten mit zwei Stempeln - der für den Viaduktblick Mansfeld ist bereits seit 2019 am alten Gemäuer angebracht. „Mit den neuen Stempeln soll jetzt auch das untere Wippertal einbezogen werden“, sagt Norbert Kleißel, Techniker bei der Mansfelder Bergwerksbahn, der das Signum übergeben hat. Und ergänzte: „Damit sollen die touristischen Attraktionen auf der Strecke belebt werden und es soll Wanderer und Besucher anlocken.“

Wanderer wie Katrin Burghardt, die aus Schneidlingen (Salzlandkreis) kommt und extra für den Schlossstempel mit ihrer Bekannten Beate Heidecke aus Ballenstedt (Landreis Harz) angereist ist. „Wir haben auch schon Stempel vom kleinen Wipperliesepass, da gehört der neue auch dazu“, sagte Heidecke, die seit 2018 intensiv wandert und auch stempelt. Die beiden Frauen haben sich auf einer ihrer unzähligen Touren kennengelernt und ziehen seitdem regelmäßig zusammen mit ihren Familien entlang der Wanderwege.

Mittlerweile seien sie sogar aller 14 Tage unterwegs. Wind und Wetter spiele da keine Rolle, sagte Burghardt und schaute zum Himmel hinauf. Denn auch in Mansfeld regnete es an diesem Tag. Den etwa 25 wander- und stempelfreudigen Gästen am Schloss hatte das die Laune aber nicht verdorben.

Auch nicht der Truppe um Marco Zeddel von der Mansfelder Bergwerksbahn, ein Mitinitiator der Stempeltour. Vom Bahnhof Klostermansfeld in Benndorf starteten sie ihre Tour zum Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss in Burgörner (Hettstedt), wo der zweite Bonusstempel eingeweiht wurde. Ging der bange Blick anfangs noch gen Himmel, „hatten wir richtig Glück und keinen Tropfen abbekommen“, sagte Zeddel. Den ersten Teil der Strecke absolvierte die vierköpfige Wandergruppe mit der historischen Bahn von Benndorf über Siersleben bis zur Haltestelle „Paradies“.

Ab da ging es zu Fuß auf etwa fünf Kilometer Länge durch das altbergbauliche Gebiet bis zum Humboldt-Schloss. „Wir haben die Kästen und Stempel in Blau gewählt als Anlehnung an die Wipper“, sagte Zeddel, als er die neue Stelle im Schloss einweihte. Gebaut wurden die Kästen übrigens von der Schülerfirma Benndorf, einer Arbeitsgemeinschaft der dortigen Sekundarschule. Die neue Hettstedter Stempelstelle wird vorerst im Humboldtschloss aufgestellt sein. „Wir haben verschiedene Ideen, wo auf dem Gelände der Kasten angebracht werden kann, uns aber noch nicht entschieden“, sagte Kerstin Träger. „Der Wunsch ist aber, dass die Leute nicht nur zum Stempeln kommen, sondern auch unser Museum besuchen“, ergänzte sie.

Mit der Einweihung der beiden neuen Stempelstellen im Mansfelder Land wurde am Wochenende auch das neue Heft - der Wippertaler Stempel(S)pass - vorgestellt. Darin enthalten sind nun alle 20 vorhandenen und kommenden Kästen. So bekommt zum Beispiel die Rammelburg am 24. Oktober seinen eigenen übergeben. Wer am Ende alle Stempel gesammelt hat, den erwartet das Wanderabzeichen „Wippertaler Anstecker“ und eine kostenlose Überraschung. Die wollen die Initiatoren vorab aber nicht verraten. „Der Stempel und die Tour sind doch schon Anreiz und Belohnung genug“, findet Wanderin Beate Heidecke.

›› Der Wippertaler Stempel(s)pass ist für zwei Euro in den Touristinfos in Eisleben und Mansfeld, im Büro der Mansfelder Bergwerksbahn in Klostermansfeld und an jeder Stempelstelle zu erhalten. (mz)