Arbeitsmarkt Mansfeld-Südharz Weniger Arbeitslosmeldungen und mehr freie Stellen im Mai

Eisleben/Sangerhausen/Hettstedt - 784 Menschen mussten sich im Mai arbeitslos melden. Das waren 121 Männer und Frauen weniger als im April. Aus einer regulären Beschäftigung kamen dabei 246 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 115 weniger. Insgesamt 410 Männer und Frauen fanden im Mai einen neuen Job. Im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres ist an dieser Stelle eine sehr deutliche Steigerung um 160 Personen zu verzeichnen. Insgesamt sind aktuell 6.331 Menschen in Mansfeld-Südharz ohne Arbeit.
Kurzarbeit weiterhin Stabilisator für den Arbeitsmarkt
Die Vorsitzende der Sangerhäuser Arbeitsagentur, Martina Scherer, schätzt den derzeitigen Trend auf dem Arbeitsmarkt der Region als positiv ein, da es weniger neue Arbeitslosmeldungen gegeben habe und mehr Menschen eine neue Anstellung am Arbeitsmarkt fanden. Auch sei die Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen. Scherer: „Selbst der Blick auf die Zeit vor Corona zeigt ein gutes Bild. Im Mai 2021 hatten wir weniger Arbeitslose als 2019 und der Stellenbestand hat fast Vor-Krisen-Niveau erreicht.“ Fakt sei jedoch, dass ohne die stabilisierende Wirkung der Kurzarbeit die Arbeitslosenzahlen deutlich schlechter aussehen würden. Verlässliche Daten über die tatsächliche Kurzarbeit liegen für den Januar vor. Im ersten Monat dieses Jahres haben 624 Betriebe für 3.782 Arbeitnehmer Kurzarbeit abgerechnet. Das waren 95 Betriebe mehr als im Dezember und insgesamt 1.356 mehr Kurzarbeiter. Damit ergab sich eine Kurzarbeiterquote für den Januar 2021 von 9,1 Prozent. Im Mai sind im Landkreis Mansfeld-Südharz 14 Anzeigen über Kurzarbeit für 105 Personen eingegangen.

Als positiv zu betrachten ist auch die Tatsache, dass in diesem Monat mehr freie Stellen gemeldet wurden als im Mai vor einem Jahr, und zwar 102 Stellen. Insgesamt meldeten die Arbeitgeber der Region 197 neue Stellen an die Agentur für Arbeit in Sangerhausen. Gesucht wurden unter anderem Schulbegleiter, Verkäufer im Einzelhandel, Altenpfleger und zahnmedizinische Fachangestellte. Wie es aus der Arbeitsagentur hieß, sind dort jetzt 956 freie Stellen gemeldet. Die meisten sind Arbeitsangebote für Fachkräfte, nämlich 617 Stellen.
Hoffnung liegt auf den Corona-Lockerungen
Gesucht werden vor allem Arbeitskräfte im Gesundheits- und Sozialwesen. In dieser Branche sind aktuell 107 freie Stellen gemeldet. Im verarbeitenden Gewerbe sind es 122 freie Stellen und auch die öffentlichen Verwaltungen sind aktuell auf der Suche nach neuen Angestellten. Hier sind laut Agentur 62 Stellen frei. Auch wer einen Job auf dem Bau sucht, wird sicher fündig. 100 Stellen sind in dieser Branche als frei gemeldet. Auch rund ums Kfz-Gewerbe sind 117 Stellen frei. Restaurants und Gaststätten sind auf der Suche nach insgesamt 68 Arbeitskräften. 164 Arbeitsstellen wurden von Zeitarbeitsfirmen als frei gemeldet.
Trotz dieser offenkundig positiven Trends auf dem regionalen Arbeitsmarkt gibt die Chefin der Arbeitsagentur zu bedenken, dass es für eine bestimmte Personengruppe besonders schwer ist, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen: „Zur Wahrheit gehört, dass die Aufnahmefähigkeit des Marktes gerade für langzeitarbeitslose und geringqualifizierte Menschen eingeschränkt ist. Der Arbeitsmarkt bleibt damit gespalten. Eine Lösung ist, über eine Qualifizierung den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erreichen.“ Auch hoffe man auf weitere Lockerungen im Handel, der Gastronomie und dem Tourismus. „Das wird bestimmt mehr Perspektiven für unsere Arbeitslosen bringen,“ so Scherer. (mz)