Weihnachtsessen Weihnachtsessen: Was in Mansfeld-Südharz auf den Tisch kommt

Sangerhausen, Hettstedt, Eisleben - Weihnachten ist das wichtigste Fest des Jahres und dazu gehört natürlich auch gutes Essen. Jede Familie hat ihre eigene Tradition.
Die MZ hat sich mal erkundigt, was bei den Mansfeld-Südharzern an Heiligabend und zu den beiden Weihnachtsfeiertagen auf den Tisch kommen wird.
"Schnitzel geht immer, auch zu Weihnachten"
„Wir essen, was wir auch selbst anbieten“, sagt Mirko Rickmann, der seit August im früheren Lindenkrug in Lengefeld einen Partyservice betreibt und in den umgebauten Gasträumen auch zum Mittagessen einlädt.
An beiden Weihnachtsfeiertagen ist geöffnet, kommen jeweils 30 Gäste. „Wir sind damit ausgebucht“, sagt der gelernte Koch, der früher Küchenchef im Burghof auf dem Kyffhäuser war und danach fünfeinhalb Jahre lang die Kantine der Kreisverwaltung in Sangerhausen betrieben hatte.
Nach dem die finanziellen Bedingungen dort immer schlechter geworden seien, wie er sagt, hat er die Kantine abgegeben und sich in diesem Jahr selbstständig gemacht.
„Wie überall in der Gastronomie werden wir zu Weihnachten kaum Zeit haben“, sagt Rickmann. Er werde vielmehr mit seiner Frau Ivette und Schwiegermutter Bärbel Jüttner in der Küche stehen, vorbereiten und kochen. Das sei aber überhaupt kein Problem, findet Rickmann.
„Ich freue mich vielmehr, dass unser Angebot angenommen wird und die Gäste kommen“, betont der 43-Jährige. „Es wird auch wieder ruhigere Zeiten geben.“ Erfahrungsgemäß sei gleich zu Beginn des neuen Jahres viel weniger los.
Rickmann hat zu Weihnachten eine kleine Festtagskarte mit vier Hauptgerichten vorbereitet: Gebratenes Zanderfilet mit Rahmwirsing und Kräutergnocchi, Wildgulasch mit Semmelknödeln und Apfelrotkohl sowie gebackene Entenbrust mit Grünkohl und Klößen stehen dort drauf.
Außerdem gibt es Schnitzel mit Pilzen. „Schnitzel geht immer, auch zu Weihnachten“, sagt er. Gefeiert werde Weihnachten bei ihm privat hauptsächlich Heiligabend, wenn seine Gaststube geschlossen ist. „Dann gibt es bei uns ganz klassisch Kartoffelsalat mit Würstchen. Den Salat machen wir natürlich selbst“, sagt er.
Reissuppe an Heiligabend
Bei der Eisleber Oberbürgermeisterin, Jutta Fischer, kommt Heiligabend zum Mittag immer Reis-Suppe auf den Tisch. „Das ist eine Tradition in unserer Familie“, erzählt Fischer.
„Meine Oma hat immer gesagt, der Reis muss klappern, damit das Geld nicht alle wird.“ Abends gibt es dann Kartoffelsalat und Weißwürstchen. „Ich liebe Weißwürstchen“, so die 65-Jährige, die aus Mannheim stammt und in Eisleben bei ihren Großeltern aufgewachsen ist.
Das Weihnachtsfest wird Fischer mit ihrem Mann, der Tochter und ihrer Mutter feiern. „Ich genieße die Tage zu Hause.“ Zuvor, am 23. Dezember, werde sie noch das Polizeirevier, die Leitstelle, die Rettungswache und die Helios-Klinik besuchen und den Mitarbeitern für ihre Arbeit, gerade auch an den Festtagen, Danke sagen.
„Heiligabend habe ich dann noch eine Gratulation.“ Am ersten Weihnachtsfeiertag wird bei Familie Fischer immer Gänsebrust mit Klößen und Rotkraut gegessen.
„Wir bereiten das gemeinsam zu.“ Für den zweiten Feiertag gibt es dagegen kein traditionelles Gericht. „Da wechseln wir immer mal“, so Fischer. Sehr gern esse sie an diesem Tag zum Beispiel Fisch.
Zitronencreme nach alten Familienrezept
Traditionell in Sachen Weihnachtsessen geht es auch bei Steffi Schwan, der Sprecherin des Polizeireviers Mansfeld-Südharz, in Eisleben zu. „Am ersten Feiertag kommt bei uns Pute auf den Tisch“, sagt sie.
Dazu gebe es Klöße und Rotkohl. Davor eine Vorsuppe und als Nachspeise Zitronencreme, die nach einem alten Familienrezept angefertigt wird.
„Dieses Weihnachtsessen gibt es schon, so lange ich denken kann“, sagt Schwan. Für das Kochen seien die Frauen der Familie zuständig. Die Polizeisprecherin bereitet das Essen mit Mutter und Schwiegermutter vor.
Froh ist Schwan, dass zu Weihnachten die gesamte Familie zusammenkommt. „Mein Mann, meine beiden Jungs und ich feiern mit den Omas, dem Opa und dem Neffen“, sagt sie.
Ente mit Rotkohl
Bei der Hettstedter Zwiebelkönigin Christiane Beau steht zu Weihnachten deftiges auf dem Tisch: „Bei meiner Familie gibt es Heiligabend meistens Ente mit Rotkohl oder Rosenkohl und Klößen“, erzählt die 22-Jährige.
Bei der Familie ihres Freundes werden traditionell Kartoffelsalat und Würstchen gegessen. „Es ist immer schön nach Hause zu kommen und sich verwöhnen zu lassen“, schwärmt Christiane Beau. Sie genießt es, auch zu Weihnachten mit ihrer ganzen Familie Zeit zu verbringen. (mz)