1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Was die Grundschüler auf dem Vereinsgelände des Schmid-Schachtes in Helbra erlebten

Anschaulicher Projekttag Was die Grundschüler auf dem Vereinsgelände des Schmid-Schachtes in Helbra erlebten

23.07.2021, 15:30
Günther Tröge zeigte den  Schülern das Vereinsgelände.
Günther Tröge zeigte den Schülern das Vereinsgelände. (Foto: Jürgen Lukaschek)

Helbra/MZ - Geologe Günther Jankowski, Initiator des Mansfelder Gesteinsgarten, dessen dritter Todestag sich jetzt jährte, hätte seine Freude gehabt. Grundschulklassen aus Helbra und seinem Heimatort Ahlsdorf nutzten die Zeit vor dem Beginn der Sommerferien für ein Projekt im Förderverein Schmid-Schacht Helbra.

Großes Begeisterung unter den Schülern

Doch auch die anderen am Aufbau beteiligten Mitglieder des ehemaligen Helbraer Heimatvereins wären wohl recht zufrieden gewesen, „mit welchem großen Interesse und welcher Begeisterung die Schüler bei der Sache waren“, ist sich Betreuer Günther Tröge vom Förderverein sicher. Das Projekt gliederte sich nach seinen Worten in zwei Teile.

„Im Gesteinsgarten wurden die Grundkenntnisse zur Mansfelder Geologie vermittelt“, erzählt er. Neben dem Kupferschiefer sei es auch um Wissen über die Helbraer und Amsdorfer Braunkohle gegangen, deren Entstehung und Nutzen erläutert wurde. Von besonderem Interesse war in diesem Zusammenhang der Feuerstein mit seiner Bedeutung für die menschliche Entwicklung. Tröge: „Nicht nur, dass man mit seiner Hilfe erste Werkzeuge und Feuer herstellen konnte.“ Mit seinem Feuer und der Entdeckung der ersten Metalle in der Steinzeit wie Gold, Kupfer, Silber und Blei habe „die Geschichte unserer heutigen technischen Geräte“ begonnen.

Eigenschaften und Nutzung von Kupfer

Es blieb zum Projekttag nicht bei theoretischen Ausführungen. „Die Schüler konnten verschiedene Werkzeuge der Steinzeit, chemisch reines Kupfer, verschiedene Kupfererze, Braun- und Steinkohle, Eisenerz und auch Bauxit in die Hand nehmen, was die ganze Wissensvermittlung interessanter machte“, sagt Tröge. Die Eigenschaften und der Nutzen von Kupfer wurden den Schülern mit Bezug auf die Jahrhunderte lange Verwendungszeit der Werkzeuge von Keilhaue und Fäustel der Mansfelder Bergleute bis zum Einsatz der ersten Bohrhämmer sichtbar gemacht. Die Mädchen und Jungen erfuhren, dass erst mit der Elektrifizierung, die vom Metall Kupfer abhängt, neue Werkzeuge geschaffen und die Arbeit erleichtert werden konnte. Mit visuellen Beiträgen über die Bronzezeit sowie die Mansfelder Berg- und Hüttengeschichte wurde der eine Teil des Schülerprojektes abgerundet.

Schlacke, Schiefer und Kupfer als Erinnerungsstücke an den Projekttag

Um den Schmid-Schacht und den Schmelzofen auf dem Gelände des Fördervereins ging es im anderen Teil. Im Mittelpunkt stand laut Tröge die große Fördermaschine, „die sich großer Begeisterung erfreute“. Ganz praktisch wurde am Schmelzofen unter anderem der Unterschied zwischen den Anfängen der Metallgewinnung und der Gegenwart sichtbar gemacht. Einer der Höhepunkte war für die Mädchen und Jungen die Möglichkeit, das Treppengeländer am Schmelzofen bis in 18 Meter Höhe zu besteigen.

Die kleinen Hügel mit Kupferschiefer am Schmid-Schacht wurden von allen Schülern kräftig untersucht. „So manche Eltern werden sich wohl über die mit Schiefer gefüllten Rucksäcke gefreut haben“, glaubt Tröge.

Zur Erinnerung erhielten alle Schüler ein Schatzkästchen mit Schlacke, Schiefer und Kupfer zur Erinnerung an ihren Projekttag im Förderverein Schmid-Schacht, die sie wie zur Ostereiersuche erst finden mussten. Die Schüler hatten sie vorab selbst gebastelt. Vereinsmitglied Tröge befüllte die Kästchen schließlich mit Kupfer, Schlacke und Kupferschiefer und versteckte sie im Gesteinsgarten.