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Mal- und Zeichenwettbewerb der Polizei Warum es für den achtjährigen Klaus aus Kelbra eine Fahrt mit dem Polizeiauto gab

Der achtjährige Grundschüler Klaus Franke aus Kelbra ist einer der Preisträger beim Zeichenwettbewerb der Polizei Sachsen-Anhalt. Der Januar im neuen Kalender gehört ihm.

Von Beate Thomashausen 17.12.2021, 15:00
Einmal in einem richtigen Polizeiauto mitfahren und einem Polizisten Löcher in den Bauch fragen: Das durfte jetzt der Kelbraer Grundschüler Klaus Franke.
Einmal in einem richtigen Polizeiauto mitfahren und einem Polizisten Löcher in den Bauch fragen: Das durfte jetzt der Kelbraer Grundschüler Klaus Franke. (Foto: Maik Schumann)

Eisleben/MZ - „Haben Sie schon mal einen Dieb festgenommen? Mussten Sie schon mal schießen? Haben Sie schon einmal eine Verfolgungsjagd gemacht?“ Der achtjährige Klaus hatte sich auf die Fahrt im Streifenwagen bestens vorbereitet und einen ganzen Fragenkatalog notiert, den ihm Polizeioberkommissar Stefan Meyer auf der Fahrt aus Kelbra bis in die Lutherstadt Eisleben bereitwillig beantwortete.

Teilnahme am Mal- und Zeichenwettbewerb der Polizei

Wie es dazu kommt, dass ein Zweitklässler der Burggrundschule Kelbra mit dem Polizeiauto abgeholt und nach Eisleben ins Revier gefahren wird? Ganz einfach der Schüler hat beim 29. Mal- und Zeichenwettbewerb, den die Polizei Sachsen-Anhalt auslobte, gewonnen. Das Thema lautete diesmal: „Unterwegs im Straßenverkehr - Worauf muss ich achten?“. Unterstützt wird die Aktion von der Verkehrswacht, dem sachsen-anhaltinischen Bildungsministerium, den ÖSA-Versicherungen und der Unfallkasse Sachsen-Anhalt.

Dieses Motiv zeichnete der Kelbraer Grundschüler Klaus Franke für den neuen Kalender.
Dieses Motiv zeichnete der Kelbraer Grundschüler Klaus Franke für den neuen Kalender.
(Foto: Maik Schumann)

Klaus, damals noch Erstklässler, zeichnete zwei Kinder - eins dunkel gekleidet und eins in hellen, reflektierenden Farben. Damit wollte der Junge andere Kinder darauf aufmerksam machen, dass man bunt gekleidet einfach besser gesehen wird im Straßenverkehr. Sein Bild kann nun jeder auf dem Januarblatt des Verkehrserziehungskalenders anschauen. Der Kalender wird jetzt kostenlos an Schulen und Kindertagesstätten verteilt, war von Polizeisprecherin Steffi Schwan zu erfahren.

Schwierige Auswahl

Bevor aber der Kalender in Druck gehen konnte, wurde in den Polizeirevieren landauf, landab noch tüchtig geschwitzt. Die Auswahl zu treffen, sei nämlich gar nicht so leicht gewesen, meinte die Pressesprecherin. 1.070 Grundschüler aus 17 Grundschulen des Landkreises Mansfeld-Südharz haben sich nämlich diesmal an der Aktion beteiligt. Aus der Grundschule „Thomas Müntzer“ in Eisleben beteiligten sich sogar alle Mädchen und Jungen an der Aktion, dafür gab es extra eine Geldprämie für die Schule. Aus den vielen schönen Kinderzeichnungen wählten die Polizisten aus Mansfeld-Südharz schließlich ihre Favoriten aus. Zwölf an der Zahl. Eins davon gezeichnet von Klaus aus Kelbra. Und natürlich trafen auch aus allen anderen Polizeirevieren des Landes Sachsen-Anhalt Kinderzeichnungen ein, die noch einmal in Magdeburg von einer Jury unter die Lupe genommen wurden.

Die amtierende Revierleiterin Annerose Rost (li.) und Polizeisprecherin Steffi Schwan mit dem Scheck, den die Eisleber Grundschule "Thomas Müntzer" im Rahmen des Malwettbewerbs gewonnen hat.
Die amtierende Revierleiterin Annerose Rost (li.) und Polizeisprecherin Steffi Schwan mit dem Scheck, den die Eisleber Grundschule "Thomas Müntzer" im Rahmen des Malwettbewerbs gewonnen hat.
(Foto: Maik Schumann)

Ursprünglich sei geplant gewesen, dass alle Kinder, deren Zeichnungen Eingang in den Kalender fanden, nach Magdeburg zur Polizei eingeladen werden und dort in der Landeshauptstadt ein Kino besuchen. Leider mache Corona da wieder mal einen Strich durch die Rechnung, bedauerte Schwan. Aber der Grundschüler ging nicht leer aus. Natürlich wurde er mit Preisen bedacht. Noch viel mehr begeistert war der Achtjährige aber auch von der Extraführung mit einem echten Kriminaltechniker. Wie man Fingerabdrücke nimmt, war auch so eine Frage, die den Jungen bewegte.