VfB Sangerhausen vor neuer Saison VfB Sangerhausen vor neuer Saison: Erstes Training mit neuen Spielern

Sangerhausen/MZ - Hektisch geht es zu beim ersten Training der Verbandsliga-Fußballer des VfB Sangerhausen vor dem Start in die Saison 14/15. Kaum sind die Spieler nach der offiziellen Begrüßung durch Vize-Präsident Günter Brötzmann und Trainer Martin Kinast auf dem grünen Rasen, geht es nach der Erwärmung mit Co-Trainer Frank Schneider auch schon in die Sporthalle. Hier steht der erste Leistungstest an. Computerunterstützt, anstrengend und schweißtreibend.
Neugierige Kiebitze haben sich nicht auf dem Trainingsgelände eingefunden. Beim VfB ist man unter sich. Günter Brötzmann, 15 Spieler, drei Trainer, Mannschaftsleiter Horst Kampe und Pressesprecher Frank Brückner sind da. Alles bekannte Gesichter.
Naja, fast alles Bekannte. Wären da nicht eine ganze Reihe von Neuen, die sich zum ersten Mal präsentieren. Fast die Hälfte der Akteure, die auf dem Platz stehen, der verletzte Kapitän Robin Teichmann ist nur Zuschauer, sind neu.
Spieler auf der Suche nach Herausforderungen
So wie Stefan Hrivnac. Der 28-Jährige ging bisher beim VfB Oberröblingen in der Kreisoberliga auf Torjagd und will nun in der Verbandsliga sein Glück versuchen. „Ich will einfach mal höherklassig spielen, die Verbandsliga erleben. Die Kreisoberliga ist da ja nicht die anspruchsvollste Veranstaltung“, sagt er, und hofft auf einen Platz im Team. Ebenfalls 28 Jahre ist Christoph Dolata. Er kommt vom VfB Artern, hat in der Kreisoberliga (entspricht der Landesklasse in Sachsen-Anhalt) gekickt. Auch der defensive Mittelfeldspieler will sich der sportlichen Herausforderung stellen. „Ich bin vom Konzept in Sangerhausen überzeugt“, sagt er dazu. Dritter im Bunde der Neuzugänge ist Maik Piesche, 29 Jahre und bisher in Bad Frankenhausen kickend. Mit Tom Dziony (ebenfalls Artern) soll noch ein weiterer Spieler die Thüringer Fraktion beim VfB Sangerhausen verstärken.
Dazu kommen die Jungen. Paul Mietz, Christopher Ruppe oder Patrick Olbricht bilden die Nachwuchs-Fraktion, die jetzt in der Männermannschaft Fuß fassen soll.
Personalplanung größtenteils abgeschlossen
Neuzugänge und Talente sind die Spieler, die die Lücken schließen sollen, die nach dem Abschied von Leistungsträgern entstanden sind. Insgesamt neun Leute sind es, die Vize-Präsident Günter Brötzmann als Abgänge aus den beiden Männer-Teams, der Verbands- und der Kreisoberliga-Vertretung, aufzählt. Mit Torsten Klaus (Sondershausen), Chris Klarner (Ammendorf) und Marcel Dietze (Berga) verließen drei der erfolgreichsten Torjäger der letzten Saison den Verein. Ebenfalls Servus sagten Tom Hetke (Olympia Berga), Tom Weise (SV Allstedt), Martin Rösler (Eintracht Emseloh) sowie Maximilian Träger, Ben-David Leistikow und Sven Götze (neue Vereine unbekannt).
„Damit sind unsere Personalplanungen im Großen und Ganzen abgeschlossen“, sagt Günter Brötzmann, als Vizepräsident für die Zusammenstellung des Kaders maßgeblich zuständig. Eine Hintertür lässt er sich und dem Verein dann aber doch offen. Auf Nachfrage der MZ sagt er: „Das Thema Ausländer ist noch nicht vom Tisch.“ Dann schränkt er ein: „Sie müssen allerdings zu uns passen und stärker sein, als die Spieler, die wir jetzt schon haben.“
Eines ist für ihn klar: „Die Mischung für die neue Serie ist in Ordnung“, sagt er. Der Vizepräsident weiß aber auch von den Problemen, die noch auf ihn und den Verein zukommen könnten: „Die Spielerdecke für die zweite Mannschaft ist noch ziemlich dünn.“
Ohnehin spricht Brötzmann viel lieber von den Nachwuchs-Kickern, die künftig beim VfB stärker mitmischen sollen. Olbricht, Christopher Ruppe, auch Tom Steuer. Sie alle sollen jetzt mit der Ersten trainieren und bald spielen. „Der Einsatz von 17-Jährigen ist jetzt möglich, wenn sie zuvor drei Jahre im Verein gespielt haben.“
Noch viel Arbeit zu tun
Christopher Ruppe ist eines dieser Talente. „Ich hab keine Angst, sehe dem Ganzen positiv entgegen“, sagt er. „Langsam rankommen an die Mannschaft“, will er. Und hofft auf Einsatzzeiten.
Die soll ihm und den anderen Nachwuchsspielern Trainer Martin Kinast geben. Hofft zumindest Günter Brötzmann.
Kinast selbst ist beschäftigt, baut in der kleinen Sporthalle den Leistungstest auf. Danach geht es los. Konzentration, Sprints, Schnelligkeit, all das wird überprüft, die Ergebnisse werden akribisch festgehalten. Später dann, kurz vor dem Start in die Saison, wird der Test noch einmal wiederholt. Dann soll sich zeigen, welcher Spieler sich wie verbessert hat. Oder eben nicht.
Doch bis zum Saison-Auftakt, den der VfB aller Wahrscheinlichkeit nach beim amtierenden Meister BSV Halle-Ammendorf bestreitet, liegt noch eine Menge Arbeit vor Kinast und seinem Team.
Ob die Sangerhäuser dann in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt erfolgreich mithalten können, oder ob sie wieder einmal darauf hoffen, dass andere Vereine (Schönebeck, Völpke) sich auf den Abstiegsplätzen festsetzen, bleibt erst einmal abzuwarten. Ebenso, ob die Neuzugänge einschlagen.
Klar scheint nur eins: Ein Selbstläufer wird die Saison 14/15 auf keinen Fall.