Verkehrsgesellschaft Südharz Verkehrsgesellschaft Südharz: Bald "Bäderbusse" am Wochenende und in den Ferien?

Roßla - Die Facebook-Seite „Willkommen im Südharz“ hat die Diskussion um sogenannte „Bäderbusse“ in der Öffentlichkeit entfacht und auf den Vorschlag eine überwiegend positive Resonanz erfahren.
Demnach hat man bei der Verkehrsgesellschaft Südharz angeregt, ob sie in diesem Jahr nicht im Südharz zwei Kleinbusse als „Bäderbusse“ einsetzen kann, die die Kinder, aber auch Erwachsene am Wochenende und in den Ferien zum Beispiel in die Kiesgrube nach Roßla oder ins Stadtbad nach Sangerhausen fahren könnten. Das ganze sollte als Shuttlebus organisiert werden. Morgens hin, abends zurück über die Dörfer. Hintergrund ist, dass im Südharz, mit Ausnahme der Kiesgrube in Roßla, lediglich das Freizeitbad Thyragrotte Badespaß für Jung und Alt bietet.
Verkehrsgesellschaft ist Idee gegenüber aufgeschlossen
Bei der Verkehrsgesellschaft steht man der Idee aufgeschlossen gegenüber. „Wir werden den Vorschlag prüfen und mit unseren Gesellschaftern darüber sprechen“, sagt Unternehmenssprecherin Ute Kraft. Allerdings werde die Realisierung kein leichtes Unterfangen. Schließlich müssten entsprechende Kapazitäten vorhanden sein und die Beförderung bezahlbar bleiben, wies sie auf entsprechende Hürden hin. Schließlich fährt das Unternehmen 70 Prozent seiner Fahrten als Schülerverkehr - und der wird aus dem Landeshaushalt bezuschusst.
Die Verkehrsgesellschaft Südharz GmbH wurde 1992 als kommunales Unternehmen gegründet. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei 200. Gesellschafter sind der Kyffhäuserkreis und der Landkreis Mansfeld-Südharz. Das Unternehmen entstand aus dem volkseigenen VEB Kraftverkehr Eisleben, der von der Treuhand verkauft wurde. 1996 wurde mit dem Bau eines Betriebshofes in Hettstedt begonnen.
Auch beim Landkreis Mansfeld-Südharz, der neben dem thüringischen Kyffhäuserkreis einer der beiden Gesellschafter des Busunternehmens ist, findet man den Vorschlag diskussionswürdig. „Es macht sicher Sinn, über die Idee zu reden“, sagt Landkreissprecherin Michaela Heilek. Allerdings verwies auch sie auf die Detailfragen, die noch zu klären seien.
Angebote werden angenommen
Dass solche Angebote durchaus auch angenommen werden, zeigt der sogenannte Service-Bus. Der rollt seit dem Jahr 2012 durch die Harzorte nach Roßla - und das mit wachsendem Erfolg. Mit der Einführung vor vier Jahren wollte man dem demografischen Wandel entgegenwirken. In den vielen kleinen Orten im Südharz gibt es heute kaum noch Einkaufsmöglichkeiten. Und wer nicht mobil ist und zum Arzt oder der Physiotherapie muss, der nimmt heute den Service-Bus. Damit die VGS das Angebot machen kann, leistet der Landkreis finanzielle Unterstützung. In den Jahren 2012, 2013 und 2014 flossen insgesamt rund 1,45 Millionen Euro für Service-Busse, Stadtverkehr und weitere Angebote der VGS. Ein Teil des Geldes kam als Zuschuss vom Land Sachsen-Anhalt. Zwar ist die Anschubfinanzierung Ende 2014 ausgelaufen, doch werden die besonderen Angebote ebenso wie die übrigen Verkehrsleistungen der VGS weiter erbracht und aus dem Kreishaushalt kofinanziert.
Schülerverkehr
Der Landkreis Mansfeld-Südharz hatte erst Ende vergangenen Jahres den Linien- und Schülerverkehr mit Bussen an insgesamt drei Unternehmen vergeben. So erhielt die landkreiseigene Verkehrsgesellschaft Südharz für die nächsten zehn Jahre den Zuschlag. Darüber hinaus ist die Zeltho-Reisen GmbH aus Lutherstadt Eisleben und der Busbetrieb Weber aus Kelbra in die Personenbeförderung in der Region eingebunden. Die beiden Firmen erhielten für jeweils drei Jahre den Zuschlag. Die kürzeren Laufzeiten der Verträge begründet der Landkreis mit der noch nicht abgeschlossenen Schulnetzplanung. Beide Unternehmen haben Linienkonzessionen, die dem Schülerverkehr dienen. Insgesamt sind dafür 2016 sieben Millionen Euro geplant. (mz)

