Uftrunger Kirmes Uftrunger Kirmes: Dieses Mal steht alles unter dem Motto Weltall

Uftrungen - Es gibt ihn doch, den Mann im Mond. Er heißt Alois Julius Kirmes und ist ein gebürtiger Uftrunger. Vor fünf Jahren erblickte er im Kreißsaal des Ortes, im Heerstall, das Licht der Welt. Er ist schnell gereift und gealtert, hat in seinem Leben viel mitgemacht, wie das Publikum am späten Sonntagnachmittag erfuhr. Zu seinen Besonderheiten gehört: Er kommt und geht schnell.
Kirmes- und Traditionsverein Uftrungen versetzte das Publikum ins Weltall
Wen diese Geschichte etwas wundert, für den gibt es hier die Erklärung: Am Wochenende feierten die Uftrunger ihre Kirmes und damit - als kleinen Gag - auch die dreitägige Anwesenheit des gleichnamigen Mannes. Der Kirmes- und Traditionsverein Uftrungen (KTU) versetzte das Publikum im Vereinshaus Heerstall ins Weltall.
Tausende Sterne blinkten von den Wänden, Satelliten schwebten über den Köpfen. Während des Tanzabends am Samstag wurden die Gäste Zeuge, wie Alois Julius Kirmes auf dem Mond entdeckt und mit „Video-Liveübertragung“ auf die Erde geholt wurde.
Im vergangenen Jahr hatte er wohl bei seinem Aufenthalt auf dem Mond sehr viel gesehen und gehört, was die Uftrunger und der Rest der Welt so getrieben haben. Kurz vor seinem vorhersehbaren Ableben am Sonntag hat er es in die Feder von Kirmespfarrer Alwin (Albrecht Rüdiger) diktiert. Dieser sah es nun als seine Pflicht an, die Uftrunger darüber zu informieren.
Sammelkarten sind beliebtes Dankeschön
Zuvor zog er mit der Kirmesgesellschaft durch den Ort. Der Weg fiel ihnen nicht schwer: Schließlich gab es an verschiedenen Stationen nicht nur tröstende Worte, sondern auch verschiedene Stärkungsmittel. So war man kaum 100 Meter vom Heerstall entfernt, da lockte Ulla Fauck mit belegten Schnittchen. Da griff nicht nur Kirmespfarrer Alwin zu. „Diese Verpflegung mache ich schon seit Jahren“, sagte Fauck und fügte schmunzelnd hinzu: „Die Schnittchen sind eine gute Grundlage für alles, was kommt.“
Wie die Passanten, die einen Obolus gaben, erhielt sie als Dankeschön eine der beliebten Sammelkarten. „Ursprünglich waren sie als Eintrittskarten gedacht“, erklärte KTU-Vorsitzender Kevin Kern. „Sie zeigen das jeweilige Kirmes-Motto und die aktuelle Lage im Ort. Es gibt Uftrunger, die sammeln sie bereits.“ In diesem Jahr waren es die nervigen Baustellen. „Da fragen sich nicht nur Ortsfremde, auch die Einheimischen stehen vor einem Rätsel, wie man im Uftrunger Labyrinth an sein Ziel kommt“, berichtete Kirmespfarrer Alwin.
Wer übers Jahr manches nicht mitbekommen hat, bei der Kirmesbeerdigung erfuhr er alles. So zum Beispiel, wer warum Stubenarrest bekam und warum manche Fotos nicht nur unschön getroffen, sondern auch Fahrverbot nach sich ziehen. Während sich das Publikum amüsierte, fiel vom Kirmes- und Traditionsverein die Last ab. „Drei Tage ein voller Heerstall“, sagte Ulf Reinhardt. „Da haben wir doch was richtig gemacht.“
Alois Julius Kirmes ist zwar wieder verschwunden. Aber seine treue Kirmesgemeinde wird ihn auch im nächsten Jahr wiederfinden. Spätestens zu Pfingsten wissen sie wo, dann wird das neue Kirmes-Motto bekannt gegeben. (mz)

