Triathlon in Seeburg Triathlon in Seeburg: Dreigeteilte Heldensaga

seeburg/MZ - Am Süßen See werden Helden geboren. „Seeburg Heroes“ heißt die dreitägige Wettkampfserie vom 30. Mai bis 1. Juni unter Federführung des Schwimmvereins Eisleben. „Schon fünf Jahre trage ich die Gedanken in meinem Kopf“, sagt Matthias Roy, Vorsitzender des Schwimmvereins. Denn das Freiwasserschwimmen im See locke kaum Zuschauer an. Und, um es aus dem Schattendasein herauszuholen, wird kombiniert. Mit einem Laufwettstreit über 14 Kilometer am 30. Mai und Wettkämpfen der Triathleten an den Folgetagen.
Am Sonntag steht zudem noch das Freiwasserschwimmen auf dem Programm. Anreit für besonders Ausdauernde. Wer Freitag die 14 Kilometer läuft, am Sonnabend beim Triathlon über die Olympische Distanz dabei ist und Sonntag noch den langen kanten schwimmt und in der Addition der Zeiten Schnellster bei den Frauen respektive Männern ist , bekommt laut Roy sofort eine Siegprämie gezahlt.
Warum die Umsetzung der Idee so lange gedauert hat? „Um so eine Geschichte zu stemmen, braucht man viele Partner. Denn es darf natürlich für den Verein nicht als Verlustgeschäft enden“, so Roy. Bestärkt hat ihn Landestrainer René Gose vom Triathlonverband Sachsen-Anhalt. Und Gose hat weiter seine Unterstützung zugesagt. So wird die letzte Hürde, eine Beschluss des Schwimmvereinsvorstandes, am Sonnabend wohl auch noch gemeistert werden. „Das Feld ist bestellt. Jetzt müssen wir säen, damit wir im mai und Juni ernten können“, ist Roy ganz optimistisch.
Optimistisch ist auch Roys Sohn Matthieu, der seinen ersten Triathlon als Elfjähriger bestritten hat. Gleich nach seinem Wechsel als Schwimmer auf die Sportschule nach Halle. Und eher ungewollt. Mittlerweile ist der Student der Betriebswirtschaftslehre längst im Metier des Dreikampfs angekommen. Wohl auch, weil er seinen ersten Triathlon, den er aus eigenem Antrieb bestritt, gewonnen hat. 17 war er da und absolvierte die Radstrecke am Arendsee mit der Rennmaschine des Landesverbandspräsidenten. „Mein eigenes Rad war kaputt gegangen“, erinnert sich der 20-Jährige. Damals ging es über die Olympische Distanz: 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Rad fahren und zehn Kilometer Laufen. Die steht auch in Seeburg für Jedermann auf dem Programm.
Ob er vom Ironman auf Hawaii träumt?
Plus die halb so langen Strecken im so genannten Sprint. Wenn man bei 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer rad fahren und fünf Kilometer laufen überhaupt von Sprint sprechen kann. Was das Schwierige am Triathlon ist? „Besonders der Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke tut manchmal richtig weh, weil aufgrund der hohen Laktatwerte die Beine quasi dick sind und man beim Lauf in eine hohe Frequenz wechseln muss“, sagt Roy Junior. Bis zu zehn Wettkämpfe pro Jahr bestreitet er als Triathlet, ist unter anderem in der Landesliga Sachsen-Anhalt für den SV Halle am Start. Ob er vom Ironman auf Hawaii träumt? „Im Moment ist das kein Thema für mich“, so Roy.
Thema in Seeburg war vor 30 Jahren schon einmal ein Triathlon, der damals aber noch Ausdauerdreikampf hieß. Im Rahmen der „Sportstafette DDR 35“ hatte der Kreisfachausschuss Wandern, Bergsteigen, Orientierungslauf zu dem Wettstreit aufgerufen. Die 50 Kilometer lange Radstrecke führte unter anderem von Seeburg über Langenbogen und Bennstedt nach Köllme, Johannashall und Höhnstedt wieder Richtung Süßer See. „So fahren wir nicht“, sagt Matthias Roy. Und erklärt, dass die nördliche Fahrbahn der Bundesstraße 80 zwischen Seeburg und Kreuzung Wansleben zu den Wettkämpfen gesperrt und der Autoverkehr in beiden Richtungen über die südliche Fahrbahn geführt wird. Schon dieses eine Beispiel zeigt, welch Aufwand bei Vorbereitung und Organisation des Wettkampfes betrieben werden muss.
Mit wie viel Teilnehmern Roy rechnet? „Das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwer absehbar.“ Fakt ist: Am 31. März endet die erste Anmeldeperiode. Vorteil: Die Startgebühren liegen hier etwas niedriger. Letzter Termin für eine Vorabmeldung ist der 18. Mai. „Ich denke, dass das Gros der Starter Ende April, Anfang Mai die Anmeldungen im Internet abgeben wird“, so Roy, der für den 31. Mai hochkarätigen Sport mit Starterinnen und Startern unter anderem aus der Zweiten Bundesliga Triathlon erwartet. Angekündigt haben sich auch hochrangige Vertreter der Deutschen Triathlon Union, was nur bei vier bis fünf Wettkämpfen pro Jahr in Deutschland passiert.
Anmeldungen im Internet unter