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Tipps zur Einschulung  Tipps zur Einschulung : Worauf Eltern von Erstklässern achten sollten

Von Adele Barner 02.08.2016, 15:00
Schön soll er zwar auch aussehen, aber vor allem soll der Ranzen passen.
Schön soll er zwar auch aussehen, aber vor allem soll der Ranzen passen. Maik Schumann

Sangerhausen - Federmappe, Schulranzen und Sportsachen, jede Menge Neuanschaffungen sind für den ersten Schultag notwendig. Für die Einschulung am 13. August stellen viele Schulen den Eltern zwar Checklisten zur Verfügung, damit am ersten Schultag dann auch alles da ist.

So mancher nützlicher Tipp schafft es aber oft nicht auf eine solche Übersicht. Die MZ hat nachgefragt, was am ersten Schultag im Schulranzen nicht fehlen sollte und was es sonst noch zu beachten gibt.

Der Ranzen muss gut sitzen

„Wichtig ist, dass die Schulsachen nicht knallbunt und mit den neuesten Disney-Figuren sind“, sagt Grundschullehrerin Simone Hille von der Harzschule Hayn. Der Ranzen beispielsweise sollte lieber gut auf dem Rücken sitzen und nicht zu schwer sein.

„Von welcher Marke der Ranzen stammt, ist eigentlich nicht so wichtig. Das sollte jeder selbst entscheiden. Aber das Kind sollte ihn auf jeden Fall einmal auf dem Rücken gehabt haben. Nur so wird sichergestellt, dass er auch wirklich passt“, erklärt Hille. Von Rücksäcken für Erstklässer rät sie gänzlich ab.

Auf gute Qualität achten

Andrea Reinboth, Lehrerin an der Goetheschule in Sangerhausen, empfiehlt, besonders bei den Schreibutensilien auf gute Qualität zu achten. „Wir empfehlen, immer zwei Füllhalter zu kaufen. Einen richtig guten, der sich an die Handform des Kindes anpasst. Der Ersatzfüller dagegen kann auch ein günstigeres Modell sein. Der kommt nur im Notfall zum Einsatz“, sagt sie.

Auch bei den Buntstiften sollten die Eltern eher zu einer hochwertigeren Sorte greifen. „Wenn die billigen Stifte mal auf den Boden fallen, sind dann oft die Minen zerbrochen und die Kinder sind nur noch mit Anspitzen beschäftigt“, so Reinboth.

In diesem Zusammenhang sei auch ein Spitzer, in den man reinspitzen kann, eine sinnvolle Anschaffung. Dann müssen die Kinder nicht jedes Mal ihren Platz verlassen, um die Stifte wieder funktionstüchtig zu bekommen. Solche Dinge seien auch gute Ideen für die Zuckertüte.

Ein gesundes Frühstück ist Pflicht

Weiterhin möchte sie darauf hinweisen, wie wichtig es sei, den Kindern ein gesundes Frühstück mitzugeben. „Viel Obst und Gemüse sind immer eine gute Idee. Nicht empfehlenswert ist Toastbrot mit Nutella, damit tut man den Kindern langfristig keinen Gefallen“, erklärt die Lehrerin.

„Die Eltern sollten ihre Kinder aber auf jeden Fall fragen, was sie gern auf dem Schulbrot essen würden. Es gibt nichts Schlimmeres für die Kleinen, als wenn sie ihre Schnitte auspacken und mögen dann den Belag nicht. Da fließen dann auch schon mal Tränen“, weiß sie aus Erfahrung. Bei den Getränken sollten Eltern ebenfalls besser auf gesüßte Erfrischungen verzichten.

„Lieber Wasser, Schorle oder kalten Tee mitgeben“, so Reinboth. „Völlig ungeeignet sind überzuckerte Säfte aus Trinkpäckchen. Diese müssen die Kinder in einem Zug austrinken und haben dann für den Rest des Tages nichts mehr. Besser wäre es, eine vernünftige Trinkflasche zu kaufen.“

Alles sollte beschriftet sein

Um Verwechslungen und Streitereien zu vermeiden, empfehlen die Lehrerinnen zudem, jegliche Habseligkeiten der Kinder zu beschriften. „Gerade bei Schuhen und Jacken ist eine Kennzeichnung sehr sinnvoll, da viele Kinder oft gleiche oder ähnliche Modelle besitzen“, erklärt Simone Hille. „Die Namen müssen ja nicht unbedingt in die Sachen eingenäht werden, ein kleiner Aufkleber würde schon genügen.“

Lerndefizite nicht überbewerten

Eltern, die zum ersten Mal ein Kind einschulen, sollten sich aber vor allem nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Wenn das eine oder andere am Anfang fehlt, ist das natürlich kein Drama“, so Hille. „Viel wichtiger ist es, das Kind stets zu bestärken, damit es Freude am Lernen hat. Man darf schließlich nicht vergessen, dass es für die Kleinen eine riesige Umstellung ist und die Eingewöhnungsphase kann bei manchen eine Weile dauern.“

Sie vergleicht die Einschulung gern mit einem Jobwechsel. An neue Kollegen und ein anderes Büro müsse man sich als Erwachsener schließlich auch erst gewöhnen. Die Lehrerin rät außerdem, die Lernfortschritte der Kinder nicht überzubewerten. „Jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo, es ist normal, dass einige Sachen auch mal nicht klappen. Dann heißt es: geduldig bleiben und das Kind darin bestärken, es noch einmal zu versuchen. Es Dinge selbst machen zu lassen, ist ganz entscheidend. Nur so lernen wir“, betont Hille.

Auch sollte das Zuhause nicht eine Erweiterung der Schule sein. Dem Kind lieber einen Ruhepol schaffen und einen Ausgleich zum Schulalltag anbieten. „Lesen in der Freizeit ist sehr wichtig, aber ich halte nichts davon, die Erstklässer schon übers Wochenende mit Hausaufgaben zu überhäufen“, so die Lehrerin. (mz)