Thermowave Thermowave Berga: Wärmetauscher kühlen Sekt bei Rotkäppchen und Bier auf der Aida

Berga - Kathrin Treppschuh (CDU) muss nicht lange überlegen. „Ich bin froh, dass die Firma Thermowave am Standort Berga ist und auch an ihm festhält“, freut sich die Bürgermeisterin des kleinen Ortes in der Goldenen Aue.
Immerhin gehörte der international agierende Maschinen- und Anlagenbauer im Bereich Kälte- und Klimatechnik zu den ersten Unternehmen, die vor über 25 Jahren im neu erschlossenen Industrie- und Gewerbegebiet in der Nachbarschaft der Südharzautobahn A 38 investiert haben.
Standort im Südharz bietet Thermowave eine gute Anbindung an die A 38
Die gute Anbindung zur Autobahn sei auch seinerzeit ein Kriterium gewesen, warum die Firma in der Goldenen Aue investierte, erinnert sich Christian Weiser, Geschäftsführer von Thermowave. Nunmehr feiert die Firma ihr 25-jähriges Bestehen. „Es gab ein ständiges Auf und Ab in den letzten Jahren“, blickt Weiser zurück.
Die Zahlen belegen das. Nach einer rasanten Entwicklung peilte das Unternehmen 2008 einen Rekordumsatz von über 20 Millionen Euro an, 2016 lag der bei 17 Millionen Euro. Wieder, denn 2015 durchlebte die Güntner-Gruppe, zu der Thermowave gehört, einen schmerzhaften Strukturwandel, der mit Entlassungen verbunden war. Einzelne Bereiche, darunter der Vertrieb und die Finanzverwaltung, wurden zusammengefasst.
In Berga wurden unter anderem Verträge mit Zeitarbeitsfirmen nicht verlängert. Ziel sei es gewesen, die Unternehmensgruppe wettbewerbsfähig zu halten, sagt Weiser. Billigere Konkurrenz aus Fernost hatte den Markt für Thermowave-Produkte einbrechen lassen.
Hoher Wettbewerbsdruck: Thermowave Berga konkurriert mit Unternehmen in China
Das werde sich auch in den kommenden Jahren nicht wesentlich ändern. „Die Konkurrenz aus China ist groß“, hat Weiser einen hohen Wettbewerbsdruck auch für Nischenprodukte ausgemacht. Dennoch gibt er sich optimistisch, vor allem global weiter mitzuspielen. Denn bereits heute fahren die Wärmetauscher aus Berga über die Weltmeere, kühlen in Brasilien eine Fabrik für Fleischverarbeitung oder sind in der Rotkäppchen-Sektkellerei in Freyburg in die Produktion eingebunden.
Die Referenzliste der Bergaer ist lang. Dazu gehören unter anderem die Kreuzfahrtschiffe der Aida-Flotte. So hatte die Reederei Aida Cruises eine eigene Brauerei an Bord eines ihrer Schiffe installiert, die rund um die Uhr drei Sorten Bier direkt auf dem Schiff braut.
Die Wärmetauscher für die Kühlung des Gerstensaftes auf hoher See stammen aus Berga. Mittlerweile hat das Beispiel auf anderen Kreuzfahrtschiffen Einzug gehalten.
Fachkräftemangel kann für Thermowave in Zukunft zum Problem werden
Vor rund 25 Jahren startete Thermowave mit knapp einem Dutzend Beschäftigten, heute stehen 100 Frauen und Männer im Unternehmen in Berga und den Vertriebsbüros in der Sachsenmetropole Leipzig in Lohn und Brot. Und Weiser prophezeit dem Werk auch in Zukunft einen festen Platz in der Güntner-Gruppe.
„Wir haben nicht nur das entsprechende Know-how, sondern auch die Fachkräfte“, sagt der Geschäftsführer. Allerdings bereite der Mangel an geschultem und gut ausgebildetem Personal dem Unternehmen zunehmend Sorgen.
Das weiß auch Bürgermeisterin Treppschuh. Schließlich ist Thermowave nicht das einzige Unternehmen im Gewerbegebiet. In der Zwischenzeit bieten die Firmen auf dem Areal rund 1.000 Menschen eine Arbeitsplatz. (mz)