Regionalsport Mansfeld-Südharz SV Kelbra und der VfB Sangerhausen wollen in den nächsten Partien punkten
Der SV Kelbra erwartet am Sonnabend den SC Bernburg. Der VfB Sangerhausen tritt in Dölau an. Was sich beide Teams vorgenommen haben.

Sangerhausen/Kelbra/MZ - Wie fühlt es sich eigentlich an, zu gewinnen? Die Antwort auf diese Frage könnten die Spieler des SV Kelbra schuldig bleiben. Gut möglich, dass sie vergessen haben, wie es ist, den Sportplatz als Sieger zu verlassen. Der letzte Erfolg, den die Mannschaft vom Fuß des Kyffhäusers gefeiert hat, liegt über ein Jahr zurück. Am 26. August 2021 gelang ein 3:2-Sieg vor über 500 Zuschauern im Kreisderby gegen den VfB Sangerhausen.
Kelbraer wollen Spiel gegen Bernburg gewinnen
Seitdem, natürlich auch bedingt durch die Corona-Pause, gab es nichts mehr zu feiern. Auch in der laufenden Saison stehen nach fünf Spielen nur vier Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche. Dabei, zumindest ein Kelbraer Verbandsliga-Kicker weiß wie gewinnen geht. Eric Okapal stand zuletzt im Team der Spielgemeinschaft Tilleda/Kelbra II und traf beim denkwürdigen 8:6-Erfolg im Pokalspiel gegen die SG Hergisdorf/Helbra II gleich fünfmal. Von solchen Quoten sind die Kelbraer in der Verbandsliga weit entfernt. Gerade einmal fünf Tore glückten da in den fünf Partien.
Am Sonnabend soll die miese Bilanz aufgehübscht werden. Dann kommt der SSC Bernburg in den Sportpark „Rote Erde.“ Gegen die Bernburger, damals noch als Askania kickend, bestritten die Kelbraer in der Saison 20/21 ihr letztes Spiel vor dem abrupten Ende der Serie. 2:2 hieß es damals im Oktober, zwei Bernburger flogen vom Platz.
Doch das ist Geschichte. Jetzt wollen sich die Kelbraer daranmachen, den ersten Saisonsieg zu holen. Was sie optimistisch macht? Nun, da ist ohne Zweifeld der erste Punktgewinn der Saison zu nennen, der dem SV beim 1:1 in Farnstädt gelang.
Nico Steinberg: „Wir betreiben viel zu viel Aufwand, um ein Tor zu machen“
Zum anderen kommt mit dem SC Bernburg nun wahrlich keine Übermannschaft an den Kyffhäuser. Nach einer Grotten-Saison 20/21 läuft es jetzt mit acht Punkten aus sechs Partien zwar besser, doch unschlagbar ist der SC keinesfalls. Vor allem bei Standards und hohen Bällen, das zeigte das 3:3 in Arnstedt, sind die Abwehr und der junge Schlussmann Klancevics verwundbar.
In der Offensive allerdings besitzen die Bernburger mit Mario Hesse und Adam Grisgraber, der schon der Vorsaison beim 2:2 gegen Kelbra traf, herausragende Akteure. Klar, dass sich die Kelbraer angesichts der Sieges-Flaute ihre Gedanken machen. „Wir betreiben viel zu viel Aufwand, um ein Tor zu machen“, sagt Routinier Nico Steinberg zum Beispiel. Und weiter: „Am Sonnabend müssen wir punkten, um an den anderen Mannschaften in der Tabelle dran zu bleiben. Es fehlt zur Zeit einfach auch vorne das nötige Glück. Aber das werden wir uns erarbeiten. Und hinten müssen wir natürlich die einfachen Fehler vermeiden.“
Nicht zuletzt sieht er dem Spiel deshalb gespannt entgegen: „Gelingt uns das, klappt es mit dem Sieg. Nach der letzten Trainingswoche bin ich da optimistisch.“ Schiedsrichter der Partie ist Max Grünwoldt, los geht es in Kelbra 14 Uhr.
VfB Sangerhausen gegen Blau-Weiß Dölau
Nicht wie die anderen vier Partien 14 Uhr, sondern erst 15 Uhr beginnt die fünfte Begegnung des 6. Spieltages. Dabei stehen sich Blau-Weiß Dölau und der VfB Sangerhausen gegenüber. Auch die Sangerhäuser sind nun wahrlich nicht von Siegen verwöhnt. Der Derby-Erfolg in Kelbra war in dieser Beziehung das bisher einzige Erfolgserlebnis der Saison.
Das Duell zwischen Dölau und dem VfB ist das Aufeinandertreffen von zwei Mannschaften mit gehörigen Abwehrproblemen. Mehr als die 16 Gegentreffer, die Dölau aufzuweisen hat, kassierte keine Mannschaft der Staffel Süd. Nicht viel besser sieht es beim VfB aus, hier holte Torhüter Eric Brünoth die Kugel auch schon 14 Mal aus dem Netz. Zuletzt gab es für Dölau ein böses 0:8 in Westerhausen, der VfB kam gegen das Top-Team aus Ammendorf mit „nur“ vier Gegentoren glimpflicher davon, schluckte aber in den drei zurückliegenden Begegnungen gegen Bernburg, Weißenfels und eben dem BSV Halle-Ammendorf jeweils vier Tore.
Amsdorf kommt zum Derby
Das zeigt ganz klar, wo die Säge klemmt. Auch diesmal, das zeigt ein Blick auf die Historie des Duells, könnten wieder reichlich Treffer fallen. In den bis dato fünf Verbandsliga-Spielen zwischen beiden Vertretungen fielen insgesamt 25 Treffer, drei Siegen der Dölauer stehen jeweils zwei VfB-Erfolge und zwei Unentschieden gegenüber.
Nach dem Duell in Dölau wartet auf den VfB Sangerhausen mal wieder ein Kreisderby. Am Freitag, 17. September, kreuzt Romonta Amsdorf im Sportpark Friesenstadion auf.