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Regionalsport Mansfeld-Südharz SV Kelbra holt im Spiel gegen Romonta Amsdorf einen Punkt

Von Ralf Kandel Aktualisiert: 04.10.2021, 11:21
Die Kelbraer (rote Trikots) kämpften bis zumj Umfallen - und darüber hinaus.
Die Kelbraer (rote Trikots) kämpften bis zumj Umfallen - und darüber hinaus. (Foto: Ralf Kandel)

Amsdorf/MZ - Nach dem Abpfiff der Partie der Fußball-Verbandsliga zwischen Romonta Amsdorf und dem SV Kelbra versammelte sich das Gäste-Team in der Nähe des Mittelkreises, um der ersten Zusammenfassung des Spiels durch Trainer Daniel Richter zu lauschen. Dabei ist der Begriff „lauschen“ relativ. Lautstark hallte das, was Richter zu sagen hatte, über das Feld: „Männer, wir haben heute unentschieden gespielt. Wir haben jetzt in den letzten fünf Partien nur einmal verloren. Wir sind auf einem guten Weg, deshalb habt ihr Montag frei.“

Was Richter nicht sagte, war die Tatsache, dass sein Team zwar in vier der letzten fünf Spiele ein Unentschieden holte, dem ersten Saisonsieg aber nach wie vor hinterher rennt. Also alles eine Frage der Ansicht. Immerhin: Nach dem siebenten Duell zwischen beiden Mannschaften gingen die Kelbraer erstmals nicht als Verlierer vom Platz. Zuvor hatten sie ausnahmslos Niederlagen kassiert.

Fehler vor den Toren

Dass es diesmal keine Pleite gab, hatte mehrere Ursachen. Zum einen hielt der 43-jährige Richter, der den verletzten Stammkeeper Renè Gurniak im Gehäuse vertrat, alles, was zu halten war. Zum anderen hatte er bei mehreren Treffern an das Aluminium der Amsdorfer auch das nötige Glück des Tüchtigen. Vor allem aber ist Romonta Amsdorf derzeit weit weg von der Form früherer Tage. Zu einfallslos, zu statisch und im Spielaufbau zu ungenau präsentierten sich die Gastgeber an diesem Nachmittag.

So verdankten sie ihren Führungstreffer einem Fehler der Gäste-Abwehr, die den Ball nicht resolut aus der Gefahrenzone beförderte. Mustapha Amari bekam die Kugel, behielt die Nerven und überwand Richter im Kelbraer Tor nach zwölf Minuten mit einem unhaltbaren Schuss.

Den nächsten Schock für die Gäste gab es gute zehn Minuten später. Ryoma Fukudome verletzte sich schwer und wurde unter sportlich-fairer Mithilfe von Amsdorfs Trainer Farih Kadic nach 20 Minuten auf einer Bahre vom Platz getragen.

Ryoma Fukudome wird verletzt vom Platz getragen.
Ryoma Fukudome wird verletzt vom Platz getragen.
(Foto: Ralf Kandel)

Keine Tore in der zweiten Halbzeit

Nach der langen Behandlungspause fanden die Gäste auf einmal ins Spiel. Zunächst stand der für den Japaner ins Spiel gekommene Firuz Nazriev urplötzlich völlig frei vor Amsdorfs Schlussmann David Tretropp. Er hob den Ball zwar über den Schlussmann, aber auch über das Tor. Dann drosch Yurii Dimitriev die Kugel aus gut 25 Metern an den Innenpfosten des Amsdorfer Tores. Der dritte Versuch war schließlich von Erfolg gekrönt. Nachdem ihn Trainer Daniel Richter lautstark zur Ausführung eines Freistoßes beordert hatte, versenkte Luca Matschulat den Ball in der 43. Minute nicht ganz unhaltbar im Amsdorfer Tor.

In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie mehr und mehr. Die Amsdorfer drängten zwar vehement auf das zweite Tor, doch mehr als ein Kopfball von Alexander Gründler, der am Pfosten landete, und ein weiterer Treffer ans Kelbraer Aluminium von Tom Butzmann sprang nicht heraus. Auch Kelbra brachte nichts Zählbares zustande.

SV Kelbra rettet Punkt über die Zeit

Die Kelbraer brachten das Unentschieden mit Geschick, etwas Glück, einer Portion Zeitspiel, vor allem aber unbändigem Kampfgeist über die Runden. Für die letzte Aufregung im Kreisderby, das nicht einmal 100 Zuschauer sahen, sorgte Schiedsrichter Benedict Ohrdorf, der in der Nachspielzeit nach einem Disput den Amsdorfern Tom Butzmann Gelb und Robert Uhlmann Gelb-Rot zeigte.

„Das sah heute doch schon mal ganz gut aus“, freute sich Kelbras Trainer Richter über den Punktgewinn. Ganz anders sah natürlich Amsdorfs Kapitän Alexander Gründler das Ganze. „Es war ein ziemlich zerfahrenes Spiel. Uns fehlt zur Zeit ganz einfach das Glück.“