Sorgerechtsstreit von Helbra Sorgerechtsstreit von Helbra: Roger E. will gegen Polizeieinsatz demonstrieren

Eisleben - Wenn am kommenden Samstag vor dem Amtsgericht in Eisleben (Mansfeld-Südharz) unter dem Motto „Gewalt gegen Kinder - Skandal Grundschule Helbra“ demonstriert wird, dann wird auch Roger E. unter den Teilnehmern sein.
Der Sorgerechtsstreit, in dessen Folge Anfang März seine achtjährige Tochter durch Gerichtsvollzieher, Jugendamt und Polizei aus der Helbraer Grundschule geholt und der Mutter übergeben wurde, ist der Hintergrund der Kundgebung.
Roger E. - Es darf kein Gras über den Vorfall in Helbra wachsen
Er sei gegen Gewalt an Kindern, sagt Roger E. im Gespräch mit der MZ zu den Gründen seiner Teilnahme. Zudem meint er, dass es „fatal wäre“, wenn Gras über die Art und Weise des Vorgehens wachsen würde.
Justiz, Polizei, Jugendamt und Gerichtsvollzieher stehen nach dem Einsatz an der Schule in der Kritik. Bei einer ersten Kundgebung Mitte März äußerten Teilnehmer ihre Empörung über den Einsatz von Polizei und Gerichtsvollzieher.
Nach Sorgerechtsdrama - Kundgebung in Eisleben geplant
Am Samstag soll dem Unmut darüber nochmals Nachdruck verliehen werden, sagt Tobias Jung, Organisator der Kundgebung. Der Eisleber betont, dass es sich um eine friedliche und unpolitische Kundgebung handeln soll.
Es sei vorgesehen, dass ab 10 Uhr Redner auf dem Parkplatz vor dem Amtsgericht sprechen und es danach einen Marsch durch die Lutherstadt gibt. Die Polizei wird die Kundgebung begleiten.
Vater Roger E. sorgt sich um künftigen Umgang mit seiner Tochter
Für Vater Roger E. sei das gerichtliche Vorgehen an der Schule die eine Geschichte, die ihn umtreibt, sagt er. Die andere sei der zukünftige Umgang mit seiner Tochter, die nun bei der Mutter lebt.
Ihm zufolge gab es Anfang dieser Woche ein erstes Treffen mit seiner Tochter. „Aber ich war keine Minute allein mit ihr“, berichtet er. Das Treffen soll beim Jugendamt, im Beisein von Mitarbeitern und der Kindsmutter, stattgefunden haben.
Roger E. - Tochter ist ein „gebrochenes Kind“
Wie Roger E. sagt, habe er diesem sogenannten begleiteten Umgang zugestimmt, um die Brisanz aus dem Fall rauszunehmen. Welchen Eindruck machte seine Tochter auf ihn?
„Es war erschreckend, wie ich sie erlebt habe. Sie ist ein gebrochenes Kind“, meint Roger E., der auf das Umgangsrecht hofft. (mz/los)