Sommerbad in Allstedt Sommerbad in Allstedt: Gelingt der millionenschwere Wurf

Allstedt - Beim Antrag auf Unterstützung aus einem Förderprogramm des Bundes für kommunale Einrichtungen will Allstedt mit seinem Sommerbad nun doch gleich das ganz große Rad drehen.
Das Projekt, das die Verwaltung am kommenden Montag dem Stadtrat vorlegen wird, sieht nicht nur den Neubau des Kinderbeckens vor, sondern die nahezu komplette Umgestaltung des Freibades für insgesamt rund 726.000 Euro.
Beginnen würde man demnach im kommenden Jahr mit dem maroden Kinderbecken, das nicht mehr saniert werden kann, sondern neu gebaut werden muss.
Dort sollen gleich noch ein Wasserspielplatz entstehen und ein Pool-Lift installiert werden, mit dem gehbehinderte Gäste besser ins Wasser kommen.
Sommerbad in Allstedt: Camping- und Caravanplatz im Jahr 2020?
Im Jahr 2020 würde man dann gern den schon länger geplanten Camping- und Caravanplatz auf dem Badgelände in die Tat umsetzen.
Für diesen Zweck soll im hinteren Badbereich ein Schotterrasenplatz eingerichtet werden.
Das wird mit knapp 100.000 Euro veranschlagt. Von einer solchen Übernachtungsmöglichkeit für Caravanreisende erhofft sich Allstedt zusätzliche Touristen, die Burg und Schloss besuchen und dann gleich noch ein paar Tage bleiben, um auch die Umgebung zu erkunden.
Sommerbad in Allstedt: Der dickste Brocken folgt in vier Jahren
Nach dem Bau eines Kneippbeckens und Volleyballplatzes im Jahr 2021 würde im Jahr danach schließlich der dickste Brocken folgen: Die Sanierung des ebenfalls baufälligen großen Schwimmbeckens für - inklusive Planung - fast eine halbe Million Euro.
Dabei will Allstedt auf ein Edelstahlbecken setzen, das in das jetzige Betonbecken eingebaut wird.
Sommerbad in Allstedt: Pluspunkte gibt es einige
Als Pluspunkte für das Projekt führt Allstedt bei seiner Bewerbung ins Feld, dass das Stadtbad von allen Bevölkerungsgruppen genutzt wird, dass hier im Sommer mehrere Jugendcamps stattfinden und dass ein attraktives Sommerbad den Tourismus stärken würde.
Zudem seien die jährlichen Unterhaltungs- und Reparaturkosten für die 1927 eröffnete Einrichtung „wirtschaftlich kaum noch vertretbar“.
Eine Sanierung könnte auch dabei helfen, das Bad effektiver zu betreiben und den Zuschussbedarf zu senken.
Sommerbad in Allstedt: 90 prozentige Förderung ist möglich
Aus dem erst im Sommer veröffentlichen Bundesprogramm für kommunale Sport-, Jugend- und Kultureinrichtungen sind für finanziell schwache Städte und Gemeinden wie Allstedt 90 Prozent Förderung möglich.
Man könnte also mit einem Eigenanteil von rund 72.000 Euro einen ganz großen Wurf im Sommerbad landen.
Vorausgesetzt, die Stadträte beschließen am Montagabend die Bewerbung mit dem vorgelegten Projekt und die Bereitstellung des Eigenanteils im städtischen Haushalt.
Sommerbad in Allstedt: Es gibt auch noch andere Bewerber
Allerdings steht dann immer noch die Frage, ob Allstedt bei dem Förderprogramm überhaupt zum Zuge kommt.
Denn um die 100 Millionen, die für ganz Deutschland im Topf sind, haben sich allein hier in der Region auch noch Sangerhausen mit einem Umbau-Projekt für sein Stadtbad und die Gemeinde Südharz mit der grundlegenden Sanierung ihrer Thyragrotte beworben.
Beide wollen jeweils den höchstmöglichen Förderzuschuss von vier Millionen Euro ausschöpfen.
Im Oktober soll eine Jury entscheiden, wer aus dem Programm unterstützt wird. Dass das Geld für alle reicht, ist mehr als unwahrscheinlich. (mz)