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Ritterlich gespeist Seit 25 Jahren betreibt Viola Laue die Gaststätte „Bussel-Stübchen“ in Sittendorf - Wie es dazu kam

Von Roman Fürst 07.11.2021, 14:15
Viola und Gerhard Laue im mittelalterlichen Gewand. So servieren sie beim beliebten Ritteressen.
Viola und Gerhard Laue im mittelalterlichen Gewand. So servieren sie beim beliebten Ritteressen. Foto: Maik Schumann

Sittendorf/MZ - Seit 25 Jahren betreibt Viola Laue mit ihrem Mann Gerhard das „Bussel-Stübchen“ in Sittendorf. „Angefangen hat es im November 1991 mit einem Tante-Emma-Laden. Da habe ich mich mit Viola’s Minimarkt selbstständig gemacht und da war auch richtig viel los. Das war gleich nach der Wende. Jeder war froh, dass es hier in dem kleinen Ort einen Laden gab. Wir hatten anfangs auch sehr viel Kundschaft, aber sie wurde dann mit den Jahren weniger, da ringsum immer mehr Märkte entstanden sind“, sagt Viola Laue.

Daraufhin habe man sich etwas einfallen müssen, wie es weitergehe. „Da kam dann die Idee mit der Gaststätte Bussel-Stübchen, die wir im Oktober 1996 eröffnet haben. Seit September 2000 bieten wir hier auch die Ritteressen an. Dafür wird alles mittelalterlich eingedeckt. Die Gäste werden dann entsprechend eingekleidet, vom Burgherrn begrüßt und wir bieten dann ein Programm an, das sich mit den Speisegängen abwechselt. Es werden anschließend auch mehrere Spiele gemacht. Das Ganze dauert dann insgesamt etwa vier Stunden“, so Laue.

Speisegänge vom Mittelalter inspiriert

Die Gäste seien von den Ritteressen so begeistert, dass sie danach immer wieder darauf zurückkämen. Die Speisegänge seien natürlich auch vom Mittelalter inspiriert, mit unter anderem Honigwein, Krustenbraten und Schweinerippchen. Während den Corona-Lockdowns habe man die Speisen auch zum mitnehmen angeboten, was auch sehr gut angenommen worden sei. „Damit haben wir uns sehr gut über Wasser halten können beim ersten und beim zweiten Lockdown“, berichtet Laue über die Situation.

„Bussel ist der Spitzname von meinem Mann. Hier im Ort wird der Spitzname meistens weitervererbt. Ursprünglich sollte die Gaststätte zum Ochsenstall heißen, weil in den Räumlichkeiten früher ein Stall war“, erläutert Laue. Letztendlich habe sie sich dann aber doch für den Namen „Bussel-Stübchen“ entschieden.

„Die Gäste sagen mir immer wieder, dass sie merken, dass ich mit Herz dabei bin und das wirklich sehr gerne mache. Das bringe ich auch den Gästen so rüber“, so die 58-jährige Inhaberin weiter dazu.

Wenn die Ritteressen nicht gewesen wären, wäre das Licht aber schon lange ausgegangen

Viola Laue

Höhepunkte aus den letzten 25 Jahren, in denen sie das „Bussel-Stübchen“ betreibt, will sie jedoch nicht hervorheben: „Jeder Tag ist besonders. Man lernt viele verschiedene Menschen kennen und hat sicherlich herzliche und schöne Abende, aber ich kann da keinen besonders hervorheben. Wir geben jedes Mal alles, damit sich unsere Gäste wohlfühlen können und wiederkommen“, erzählt Laue.

„Die Ritteressen haben das Ganze hier am Leben erhalten. Wenn die Ritteressen nicht gewesen wären, wäre das Licht aber schon lange ausgegangen. Der Minimarkt läuft inzwischen nur noch nebenbei“, erzählt Laue.

Inspiriert wurde sie von einem Ritteressen während eines Wochenendurlaubs auf Schloss Landsberg in Meiningen. „Wir haben dann auch so richtig rustikal angefangen mit Krügen und Holzbrettern. Und ich habe mir dazu ein Programm ausgedacht, was anfangs noch zwei Stunden ging“, erzählt Laue. Mit den Jahren sei das stetig gewachsen, dass man zu manchen Zeiten insgesamt 90 Ritteressen im Jahr veranstaltet habe. „Mittlerweile findet unter normalen Umständen fast jedes Wochenende ein Ritteressen hier statt, im Dezember durch die Weihnachtsfeiern sogar fast täglich“, so die 58-Jährige.