Verkehrssicherheit Schulweg im Herbst und Winter: ADAC rät zu Leuchtwesten für Kinder

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt/MZ - Die Tage jetzt im Herbst werden spürbar kürzer: Bald müssen auch die Erstklässler ihren Schulweg wieder komplett im Dunkeln meistern. „Das ist eine neue Herausforderung, nachdem sie in den ersten Schulwochen gerade etwas Routine erlangt haben“, sagt Andreas Thieme, der Vorsitzende des Automobilclubs Sangerhausen im ADAC: „Damit sie in der dunklen Jahreszeit sicher ankommen, müssen sie gut sichtbar sein - und dabei helfen die reflektierenden gelben Sicherheitswesten.“
Thieme: „Kinder können Gefahren im Straßenverkehr oftmals nicht richtig einschätzen.“ Aufgrund ihrer Körpergröße fehle ihnen außerdem noch der Überblick. Ebenso sei das Richtungshören nicht ausgeprägt und das Sichtfeld eingeschränkt. So könne zum Beispiel ein herannahendes Auto „aus dem Augenwinkel“ nicht immer erkannt werden. „Leuchtende Kleidung verringert das Unfallrisiko“, wirbt der Chef des Autoclubs. „Autofahrer erkennen ein dunkel gekleidetes Kind bei Dämmerung im Abblendlicht erst in 25 Metern Entfernung.“ Ist das Kind hell gekleidet, seien es 40 Meter.
„Ein Kind in reflektierender Sicherheitsweste ist hingegen in 140 Metern Entfernung sichtbar.“ Noch interessanter, so Thieme, würden die Zahlen, wenn man sie ins Verhältnis zum Bremsweg setzt. So beträgt der Anhalteweg eines Autos mit 50 km/h knapp 28 Meter - zu lang für ein dunkel gekleidetes Kind. Bei 65 km/h erhöht sich der Anhalteweg auf über 40 Meter: Ein Auto würde ein hell gekleidetes Kind auf den letzten Metern erfassen. Erst eine Sicherheitsweste erhöhe die Sicherheit signifikant: Thieme: „Selbst bei 100 km/h kommt der Fahrer bei einer Gefahrbremsung nach 80 Metern, also 60 Meter vor dem Kind, zum Stehen.“