Auszeichnung für Engagement Röblingen: Jugendforum mit landesweiten "Freistil"-Jugendengagementpreis ausgezeichnet

Röblingen - Als die Entscheidung bekannt gegeben wurde, konnten es Lea Frankowiak und Carolin Wehling erst gar nicht fassen. „Also das war schon sehr überraschend“, sagt die 17-jährige Lea aus Röblingen. „Es fühlt sich besonders an, wie eine Belohnung.“
Die beiden engagieren sich beim Jugendforum in Röblingen am See, und das wurde nun für seine Arbeit mit dem landesweiten „Freistil“-Jugendengagementpreis der Freiwilligenagentur ausgezeichnet. Einmal im Jahr werden damit ehrenamtliche Jugendinitiativen im Land prämiert.
Jugendforum in Röblingen am See mit Preis ausgezeichnet
Ziel des Jugendforums: Interessen der Jugendlichen vertreten, einen Ort für Austausch und Begegnung schaffen, und immer wieder Projekte anpacken. Denn in Politik und Gesellschaft finden sich die Belange Jugendlicher viel zu selten wieder. „Das könnte mehr sein“, findet Carolin Wehling. Sechs Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren engagieren sich aktuell in Röblingen im Jugendforum. Die Initiative gibt es an mehreren Orten im Landkreis, sie wird über den Kreis-Kinder- und Jugendring realisiert. Hierfür wurde die Stelle des Jugendkoordinators geschaffen.
In Röblingen ist das seit Januar 2019 Martin Zimmermann. „Die Jugendlichen haben mir von so vielen Problemen erzählt“, sagt er. Vor allem ging es darum, einen regelmäßigen Ort zum Treffen und zum Koordinieren zu finden. „Jugendliche haben sich in Röblingen immer nur am Bahnhof getroffen und waren laut“, sagt die 16-jährige Carolin Wehling. Höchste Zeit, etwas zu tun. Die ehemalige Kita „Haus der fröhlichen Kinder“ in der Röblinger Kesselstraße schien dabei der optimale Ort.
Ehemalige Kita wird zum Jugendtreffpunkt
Im vergangenen Jahr ist der Wunsch vieler Jugendlicher dann Wirklichkeit geworden: Seit Mai 2019 ist der Treff in der ehemaligen Kita offiziell in Betrieb - und das Jugendforum trifft sich dort einmal wöchentlich. Natürlich nur, wenn gerade keine Corona-Pandemie die Welt in Atem hält. „Die Gemeinde Seegebiet war ziemlich offen“, sagt Tina Kühn, Projektkoordinatorin beim Kreis-Kinder- und Jugendring. 2019 habe man dann direkt einen Tag der offenen Tür und einen Jugendaktionstag geplant. „Es gab zunächst Vorbehalte bei den Nachbarn“, sagt Kühn. Die Veranstaltungen habe man aber direkt genutzt, um diese abzubauen.
Bei Carolin und Lea wurde das Interesse für die Jugendarbeit durch eine Arbeitsgemeinschaft zum Jugendkreistag an der Sekundarschule in Röblingen geweckt. Nun sind sie regelmäßig für das Jugendforum im Einsatz. „Wir hoffen, dass noch neue Leute dazukommen“, sagt Lea. Auch neue Freundschaften können bei der Arbeit entstehen, sagt sie. Was mit den 500 Euro Preisgeld passiert, steht übrigens noch nicht fest. „Das wird ganz demokratisch entschieden“, so Tina Kühn. Reichlich Ideen für die Zeit nach Corona wurden jedenfalls schon gesammelt. „Ein Punkt ist, ein Festival für Jugendliche zu organisieren“, sagt Lea. Und wenn alles gut geht, könnten schon ab Anfang Juni wieder regelmäßige Treffen des Jugendforums stattfinden. (mz)