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Kein Turnier in SangerhausenRadball: Weltcup in der Mammuthalle in Sangerhausen ist wegen Corona abgesagt

Von Ralf Kandel 16.06.2020, 06:15

Sangerhausen - Das, was zahlreiche Radball-Fans hierzulande bereits vermutet haben, ist nun zur bitteren Realität geworden. Seit dem Wochenende steht fest, dass es im Jahr 2020 keinen Radball-Weltcup in der Mammuthalle Sangerhausen geben wird. Der gastgebende RSV Sangerhausen hat den Verzicht auf das traditionelle Turnier, bei dem stets einige der weltbesten Mannschaften in der Rosenstadt dabei waren, jetzt offiziell bekannt gegeben.

In einem Schreiben an den Weltverband, das der Mitteldeutschen Zeitung vorliegt, heißt es: „Wir haben die Anfrage bewusst ein paar Tage sacken lassen und uns intensiv mit dem Für und Wider eines Weltcups in diesem Jahr in Sangerhausen auseinandergesetzt. Leider sind wir mit deutlicher Mehrheit zu dem Entschluss gekommen, dass die Ausrichtung eines Weltcups keinen Sinn macht.“

Radball-Weltcup: Termin im Oktober platzt

Geplant war, dass die Veranstaltung mit den besten Radballern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Ländern in der Mammuthalle am 31. Oktober über die Bühne gehen sollte. Daraus wird nun nichts. Die Gründe für die Absage hat Karsten Rohde parat. „Für uns sind nach wie vor die Unsicherheiten für eine ordentliche und vor allem angemessene Austragung eines Weltcups in Sangerhausen zu groß. Bis dato besteht für uns und unsere Mannschaften weiterhin ein Trainingsverbot in der Mammuthalle.

Eine Aufhebung ist auch in den nächsten Wochen nicht zu erwarten, obwohl wir eine Region mit wenig Infizierten, nur 53 im gesamten Landkreis Mansfeld-Südharz, sind“, so der langjährige Vereinsvorsitzende des RSV Sangerhauen. Rohde stellt dann im Schriftverkehr mit den Vertretern des Weltverbandes einige Fragen in den Raum und sagt: „Selbst wenn die Veranstaltung dann rechtlich möglich wäre, was ist mit den Zuschauern, dem Verkauf, der Hotelbelegung. All diese offenen Fragen kann uns derzeit auch niemand beantworten.“

Verein zieht Reißleine

Auch darüber, warum der Verein die Reißleine zum jetzigen Zeitpunkt gezogen hat, macht Karsten Rohde eine konkrete Aussage: „Noch haben wir keine großen Kosten in die Vorbereitung gesteckt. Um auch vom Verein ein weiteres finanzielles Risiko abzuwenden bleibt uns leider keine andere Wahl der Entscheidung. Ein Weltcup in Sangerhausen ist für uns alle immer etwas Besonderes und so soll es auch bleiben. Wir wollen auch einfach keine Abstriche bei der Ausrichtung hinnehmen. Das hätten die Sportler auch nicht verdient.“

Die Antwort auf die Frage, wie es mit dem Weltcup in Sangerhausen nun weitergehen soll, lässt Karsten Rohde erst einmal offen. „Ich denke, es wird nun auch keine anderen Weltcup-Veranstaltungen dieses Jahr geben. Über nächstes Jahr mach ich mir derzeit keine Gedanken. Wichtiger ist derzeit die Frage nur die Frage, wann und wo wir wieder trainieren können.“ (mz)