Pferdesport Pferdesport: Landkreis Mansfeld-Südharz ist bei Deutscher Meisterschaft vertreten

Klosterrode/MZ - Obwohl der Reit- und Fahrverein Schloss Klosterrode keinen turnierfähigen Reitplatz besitzt, veranstaltet der Verein seit zwölf Jahren eine Kreismeisterschaft im Springreiten. „Damals wurde ein Ausrichter für die Kreismeisterschaft gesucht und wir haben zugegriffen“, erinnert sich Claudia Trümper vom Klosterröder Reitverein. Einen Turnierplatz hatten sie damals aber gar nicht.
Dafür hat der Verein aber Zugriff auf eine Wiese. Dort improvisieren die Klosterröder Reiter dann einen Turnierplatz, der bei den Reitern sehr gut ankommt. Denn das Turnier, das immer noch eine Kreismeisterschaft im Springen beinhaltet, wird immer beliebter. Am vergangenen Wochenende konnten die Veranstalter schon knapp 500 Starts in den verschieden Klassen verzeichnen. In diesem Jahr war Carsten Oehlmann aus Mühlhausen (Thüringen) das erste Mal in Klosterrode und war begeistert. Vor allem die Leistungsdichte der Reitsportler in Sachsen-Anhalt beeindruckt den Juristen. „Die ist hier viel höher als bei uns“, so Oehlmann. Das habe er allerdings schon viel früher gemerkt. Denn auf die Springreiter aus Klosterrode sei er schon oft in Hessen und Thüringen getroffen, erzählt er. Dabei habe er den Eindruck, dass die hiesigen Reitsportler sozusagen ein Abonnement auf Siege hätten. „Manchmal haben sie ja gleich die vorderen Platzierungen komplett belegt“, sagte er gegenüber der MZ. Es gibt aber noch etwas, was den Thüringer an den hiesigen Reitsportlern fasziniert - die Bodenständigkeit und die Ehrlichkeit. „Das ist hier einfach nur ehrlicher Reitsport“, fand er.
Deutsche Meisterschaft findet in Zeiskam statt
Die Ergebnisse der 12. Kreismeisterschaft:
In der Leistungsklasse 3 und 4: Romy Trümper aus Klosterrode auf Chessy (Platz 1), Andreas John aus Hettstedt auf Scudera (Platz 2) und Natalia Lakomy aus Helmsdorf auf Allegra (Platz 3)
In der Leistungsklasse 5 und 6: Lars Krienitz aus Polleben auf Cadiz (Platz1), Michael John aus Wormsleben auf Cocain (Platz 2) und Dirk Gräbe aus Wormsleben auf Captain Jack (Platz 3) (jr)
Vor allem merkt er, dass man von stärkeren Sportlern auch gepusht werden kann. Oehlmanns Tochter Sophia (vom Reit- und Fahrverein Wanfried) startete am Wochenende zum ersten Mal in einem L-Springen und schaffte es direkt auf den achten Platz. Dass sie überhaupt den Start in dieser Klasse gewagt hat, verdankt sie eigentlich Annika Gremmes aus Erdeborn und Hedy Trümper aus Klosterrode. „Die beiden Mädchen haben meine Tochter immer wieder ermutigt, den Start zu wagen“, erzählt der Thüringer. Die beiden Mädchen fahren noch in diesem Jahr nach Zeiskam (Rheinland-Pfalz) zur Deutschen Meisterschaft. Für die beiden Teenager sei es immer ein großes Ziel gewesen, an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Sie scheinen die Liebe zum Reitsport mit der Muttermilch aufgenommen zu haben. Beide konnten reiten bevor sie überhaupt laufen konnten, erzählen sie unisono.
Zumindest für Gremmes wird es allerdings auch die letzte Chance sein, mit ihrem Pony Bonetti daran teilzunehmen. Denn sie ist schon 16 Jahre alt, das ist die Höchstgrenze für Ponyreiter. Ab dem nächsten Jahr darf ich nur noch mit Großpferden antreten. Damit will sie es dann auch noch einmal schaffen.
