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Olympia Berga Olympia Berga: Ohne Damen läuft nichts

Von RALF KANDEL 22.04.2014, 19:57
Das Bergaer Team ist eine eingeschworene Truppe.
Das Bergaer Team ist eine eingeschworene Truppe. PRIVAT Lizenz

BERGA/MZ - Von wegen, die Damen sind nur „schmückendes Beiwerk“. Bei der unter der Regie des Volleyball-Verbandes Sachsen-Anhalt (VVSA) stehenden Mixed-Runde sind die Damen unverzichtbar. Mindestens drei Frauen muss jeder Verein aufbieten, um mitmischen zu können. Viktoria Eis kennt sich mit den Regularien bestens aus. Sie spielt schließlich im Mix-Team von Olympia Berga.

Und das mit großem Erfolg. Das Olympia-Team schaffte bei seiner Wettkampf-Premiere nach famosen Leistungen in der Vorrunde gleich den Sprung zur Endrunde des BFS-Cups Sachsen-Anhalt. Und belegte in Dessau einen mehr als achtbaren sechsten Platz im Abschlussklassement.

Zu einem Mixed-Team zählen drei Spielerinnen und drei Spieler. Jeweils drei Damen müssen immer auf dem Parkett stehen. Dabei setzt jedes Team auf seine Taktik, das heißt, die Spielerinnen werden auf den unterschiedlichsten Positionen eingesetzt.

Nach dem sechsten Platz beim Landesfinal-Turnier in Dessau qualifizierte sich Berga für die Mitteldeutsche Meisterschaft, die im September in Dessau über die Bühne gehen wird. Am Start sind dann Vertretungen aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen

Für Berga spielten: Viktoria Eis, Jens König, Sarah Pieper, Enrico Pieper, Anna Kolbe, Steffen Schneider, Claudia Kolbe, Henning Kolbe, Nadine Oppermann, Marius Apel, Sophie Weißhaupt, Lucas Schneider, Andrea Töpfer, Rico Töpfer, Andreas John  

Dabei war der Mixed-Cup für die Bergaer absolutes Neuland. Zum ersten Mal wagte sich ein Olympia-Team in den Vergleich mit den Spezialisten. Und dabei landete der Verein einen Volltreffer. „Es hat ganz einfach einen Riesenspaß gemacht“, erzählt Viktoria Eis. Und das nicht nur wegen des sportlichen Erfolges, der sich doch unerwartet schnell eingestellt hat.

Sie begründet das Ganze dann auch: „Wir haben viele Spielerinnen wieder getroffen, die wir noch aus früheren Zeiten kennen, Erinnerungen ausgetauscht und einfach jede Menge Spaß gehabt.“

Mit den „früheren Zeiten“ meinte die 31-jährige Lehrerin die Jahre, in denen Olympia sowohl bei den Damen als auch bei den Herren auf Landesebene aktiv war. Und das mit Erfolg, Anfang des Jahrtausends zählten die Bergaer zu den Top-Teams der Landesliga. Und spielten sogar in der Landesoberliga Sachsen-Anhalts.

Keine eigenständigen Teams

Doch diese Zeiten sind eben längst Vergangenheit. Mittlerweile bekommt Olympia kein eigenständiges Damen- oder Herren-Team mehr auf die Beine. Nachwuchs fehlt ganz einfach. „Es sind doch keine Kinder mehr da, die Sport machen wollen. Eltern, die ihre Kinder unterstützen und zu den Spielen durch die Gegend karren, gibt es kaum noch. Volleyball in einer Mannschaft zu spielen, wird immer schwieriger“, geht die Volleyballerin aus Leidenschaft auf Ursachensuche. Und fügt hinzu: „Berga hat ja heute nicht einmal mehr eine Schule. Das ist alles sehr, sehr schade.“

Alle Begegnungen gewonnen

Umso erfreulicher für Viktoria Eis und ihre Mitstreiter, dass es in diesem Jahr mit dem Start beim Mixed-Cup geklappt hat. „Der Cup ist eine schöne Lösung“, sagt sie. Dabei musste Olympia „ganz unten“ anfangen. Berga absolvierte in der Vorrunde zwölf Begegnungen, die ausnahmslos gewonnen wurden. Der Lohn war dann eben die Teilnahme am Landesfinale in Dessau. Dank des sechsten Platzes qualifizierten sich die Bergaer für die Mitteldeutsche Meisterschaft.

Und bekamen „Lust“ auf Zugaben. „Wir werden für die nächste Saison auf alle Fälle wieder melden. Dann wollen wir auch in der Mixed-Liga mitmischen“, sagt Viktoria Eis. Und gibt sich kämpferisch. „Das ist dann eine Spielklasse höher als die, in der wir zuletzt aktiv waren. Die Ansprüche sind da schon größer.“ Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, wollen die Bergaer das Training intensivieren.

„Wir werden regelmäßig freitags trainieren. Wenn wir bestehen wollen, müssen wir die Zügel schon ein bisschen anziehen. Ohne effizientes Training geht es nicht. Aber es ist auch nicht so schlimm, wenn mal nicht alle da sind“, sagt die 31-Jährige. Auf Spiele in der heimatlichen Region müssen die Bergaer allerdings auch künftig verzichten. „Wir sind derzeit die Einzigen hier, die beim Mixed im Landesverband mitmischen. Die meisten Mannschaften kommen aus der Umgebung von Dessau und Magdeburg. Und vor allem haben wir keine Drei-Felder-Halle, in der Turniere stattfinden können.“ Aber das stört nicht, schließlich macht es ja „Riesenspaß“. Und das nicht nur den Männern.