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MZ-Adventsserie MZ-Adventsserie: Warum ein Adventskalender in Sangerhausen 50 Türchen hat

Von Grit Pommer und Anke Losack 01.12.2017, 15:54
Sonja Becker mit ihrem fast 100 Jahre alten historischen Adventskalender in Allstedt.
Sonja Becker mit ihrem fast 100 Jahre alten historischen Adventskalender in Allstedt. Maik Schumann

Sangerhausen/Eisleben - Wir schreiben den 1. Dezember, der Weihnachts-Countdown läuft. Und der wird in den meisten Haushalten an einem Adventskalender heruntergezählt. Die Zeiten, da sich vor allem Kinder jeden Tag an einem bunten Bild erfreuten und allein schon die Spannung für Begeisterung sorgte, sind allerdings vorbei.

Heutzutage öffnen auch Erwachsene mit der größten Selbstverständlichkeit jeden Tag ein Türchen. Und die Vielfalt dessen, was sich dahinter verbirgt, kennt inzwischen kaum noch Grenzen. Neben Süßigkeiten aller Art und Spielzeug gibt es Kalender, die mit täglich wechselnden Teesorten, Kosmetika, Knabberzeug, Heimwerkerbedarf und sogar Bierbüchsen befüllt sind. Mancher verlässt sich auch gar nicht auf Industrie und Handel, sondern bastelt für seine Lieben einen eigenen Adventskalender, der dann mit ausgesuchten Kleinigkeiten bestückt wird.

„Typisch Weihnachten“ - unter diesem Motto begleitet die MZ ihre Leser durch die Adventszeit. Wir wollen erkunden, wie Sie es mit dem Fest und der Weihnachtszeit halten. Was gibt es zu essen? Was kommt an den Baum und auf bunte Teller? Welche Pannen haben das Fest verhagelt? Ohne welchen Film geht es nicht? Wir sind gespannt auf Hinweise.

Für Eisleben und Hettstedt unter 03475/61 46 10 oder [email protected]

Und für den Altkreis Sangerhausen unter Tel. 03464/54 40 61 50 oder per E-Mail an [email protected]

Sonja Becker, die sich auf Burg und Schloss Allstedt um die Erlebnispädagogik kümmert, hält es allerdings ganz mit der alten Tradition. „Ich liebe die Kalender mit Bildchen, ohne besondere Füllung“, erzählt sie. Praktischerweise trägt die Dezemberausgabe ihrer Lieblingszeitschrift in jedem Jahr einen solchen Kalender auf der Titelseite.

Daneben bewahrt sie auch noch einen sehr alten Adventskalender auf, der nach ihrer Schätzung aus den 20er oder 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt. Ursprünglich gehörte er einem alten Kaufmann, der in ihrer Nachbarschaft wohnte. Ein Erbstück also. „Da werden die Türchen aber nicht mehr aufgemacht, der ist nur noch zum Angucken“, sagt Becker.

Im Jugendzentrum Südwest gibt es sogar einen Adventskalender mit 50 Türchen. „Damit jedes Kind eins öffnen kann“, erzählt Bianca Ende, Geschäftsführerin des Vereins Madhouse. Den Kalender haben die Kinder selbst gebastelt, bis Weihnachten dient er zugleich als Schmuck.

Privat hat Ende in diesem Jahr den Kalender für ihren Sohn Johnny zum ersten Mal nicht selbst gebastelt und mit Süßigkeiten gefüllt, sondern einen Experimentierkalender gekauft. Das ist für den Achtjährigen jetzt eher das Ding, weiß sie. Überreicht bekommt er ihn am 1. Dezember morgens.

„Natürlich habe ich auch einen Adventskalender“, sagt die 63-jährige Gisela Hutschenreuther aus Eisleben. Hinter den Türchen des Kalenders in Postkartengröße werden sich Bildchen verstecken. Keine Schokolade? „Lieber nicht“, meint sie lachend. Ihr Kalender, der eine Schneelandschaft zeigt, gefalle ihr so, wie er ist. (mz)