1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Leichtathletik: Leichtathletik: Ein Treffen mit Usain Bolt?

Leichtathletik Leichtathletik: Ein Treffen mit Usain Bolt?

Von Anke Losack 24.08.2012, 16:19

Sangerhausen/MZ. - Die Olympischen Spiele von London sind schon wieder zwei Wochen her. Und immer noch schwirrt in vielen Köpfen der Name des jamaikanischen Super-Sprinters Usain Bolt herum. Ihm einmal ganz nah zu sein, davon träumen viele Menschen - bei den meisten wird es ein Traum bleiben. Für vier Leichtathletik-Nachwuchstalente aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz könnte der Traum aber bald Wirklichkeit werden.

Zoe Wilke, Till Blättermann, Robert Rausch (alle ASV Sangerhausen) und Anna-Maria Happ (SV Wacker Rottleberode) starten am 1. und 2. September im Finale von "Deutschland sucht den Supersprinter - Sprint-Asse in Aktion" in Berlin über 75 Meter. Die zehn- und elfjährigen Sprinter, also Blättermann, Rausch und Happ, werden am 1. September im Olympiapark der Hauptstadt an den Start gehen.

"Unter die besten Drei will ich kommen", sagt der zehnjährige Till Blättermann ehrgeizig. In der deutschen Bestenliste der Altersklasse zehn liegt er souverän an der Spitze, so dass seine Erwartungen als realistisch einzuschätzen sind. Auch der 73-jährige Trainer Karl-Heinz Lier ist überzeugt, dass für Till in Berlin etwas gehen kann. Robert Rausch hat ebenfalls gute Chancen auf eine Top-Platzierung. Anna-Maria Happ ist als so genannte Nachrückerin ins Finale gekommen. Mit einer Zeit von 4,16 Sekunden über 30 Meter fliegend hatte sich die zehnjährige Wacker-Leichtathletin beim Südharz-Cup in Rottleberode ins Gespräch gebracht.

Viel mehr Olympia-Atmosphäre wird wohl Zoe Wilke einen Tag später einfangen. Sie nimmt den Kampf um die Sprint-Krone bei den Zwölf- und 13-Jährigen im Rahmen des Internationalen Stadionfestes (Istaf) im Berliner Olympiastadion auf.

Etwa 50 000 Zuschauer werden da erwartet, denn im Anschluss an den "Super-Sprinter-Wettkampf" wird sich die Welt-Elite der Leichtathletik dem Publikum vorstellen - unter anderem hoffen das Publikum und auch die Nachwuchsathleten da auf Usain Bolt, der auf der blauen Tartanbahn von Berlin besonders gern und besonders schnell läuft. Eine Bestätigung, dass Bolt starten wird, lag vom Veranstalter am Freitag noch nicht vor.

"Der Wettkampf wird fantastisch. Die jungen Athleten sind noch nie in einem so vollem Stadion gestartet. Es wird Motivation für sie sein, gut abzuschneiden", meint Karl-Heinz Lier, der mit weiteren 60 Leichtahletik-Freunden des ASV mit dem Bus nach Berlin reisen wird. Schon jetzt, eine Woche vor dem Wettkampf, ist Zoe aufgeregt. "Ich möchte Usain Bolt treffen", sagt die Zwölfjährige. Wenn das nicht klappt, würde sie auch mit Bolts Kumpel Yohan Blake oder den deutschen Leichtathletik-Stars Vorlieb nehmen.

Zoes Mutter verrät, dass ihre Tochter bei der TV-Übertragung der Olympischen Spiele keinen Wettkampf des Jamaikaners Bolt verpassen wollte: "Wenn ich einschlafe, musst du mich wecken", soll Zoe gesagt haben, so die Mutter. Die Zwölfjährige habe sich von dem Sprint-Star einiges abgeschaut, unter anderem die Technik, den Knie-Hub. Und dies wurde in den vergangenen Wochen intensiv trainiert, das Gesehene versucht umzusetzen.

"Es wird schlimm für mich, wenn ich meine Tochter abgeben muss", sagt Mutter Katrin Kabel. Zoe wird vor dem Wettkampf mit den anderen Starterinnen in den Katakomben des Olympia-Stadions verschwinden, um sich dort für den Wettkampf aufzuwärmen. "Dort wird die Möglichkeit bestehen, dass Zoe die Leichtathletik-Stars trifft", sagt der ASV-Vorsitzende Peter Lindner.

Wenn Usain Bolt da dabei wäre, ginge für Zoe Wilke ein großer Traum in Erfüllung.