Zisterne oder Hydrant? Kleinleinungen: Diskussion um ausreichend Löschwasser im Ernstfall

Kleinleinungen - Länger will der Kleinleinunger Ortschaftsrat nicht warten und den Bau einer Löschwasserzisterne beantragen. Ortsbürgermeisterin Christine Reimann (SPD) wird den Antrag im Südharz-Gemeinderat einbringen - so bald wie möglich.
„Ich habe seit zwei, drei Jahren versucht, das Konzept der Löschwasserversorgung zu verstehen“, sagt Reimann, selbst Mitglied der örtlichen Feuerwehr. Sie habe mehrfach mit dem Bürgermeister, dem Gemeindewehrleiter und Kreisbrandmeister gesprochen, denn „es gibt hier und in anderen Orten ein Problem mit dem Löschwasser“.
Kleinleinungen: Diskussion um ausreichend Löschwasser im Ernstfall
Offensichtlich fehle Geld, um das zu lösen. Doch das werde man in Kleinleinungen nicht akzeptieren, unterstreicht sie: „Wir müssen Druck nach oben machen“, zumal bisher der schwarze Peter hin- und hergeschoben werde. Brandschutz ist per Gesetz eine Pflichtaufgabe der Kommunen. Dazu gehört unter anderem, ausreichend Löschwasser bereitzustellen. Erst kürzlich hatte Gemeindewehrleiter Frank Reinhardt im Hauptausschuss vorgetragen, dass in der Gemeinde „26 Prozent der Fläche ohne ausreichendes Wasser“ sind.
Aus seiner Sicht müsse zuerst die Leistung der Hydranten gemessen werden, um dann den Löschwasservertrag mit dem Wasserverband Südharz zu schließen und ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. „Die Hydranten haben für uns oberste Priorität“, so Reinhardt. Sieben Stück gebe es in Kleinleinungen, sie seien zu DDR-Zeiten im Ort verteilt gebaut worden. „Wenn die halbwegs was bringen und die Pumpenleistung stimmt, ist das überhaupt kein Problem.“
Löschwasservertrag mit Wasserverband: Leistung der Hydranten wird gemessen
Wie Ordnungsamtsleiterin Iris Brauner anknüpfte, sei eine überarbeitete Liste der zum Brandschutz nötigen 145 Hydranten aus der Gemeinde an den Wasserverband gegeben worden; dieser werde ein Angebot vorlegen, dann werde die Leistung jedes Hydranten gemessen, das fließe in den Löschwasservertrag ein. Sie bezweifle, ob für Kleinleinungen eine Zisterne der richtige Weg sei. Die Leine teilweise zu stauen, werde die Behörde kaum noch erlauben.
Im Ortschaftsrat sind sich Reimann, Tilo Reitter und Marcel Albert einig: Der bisherige Dauerstau der Leine und das Bemühen des Gemeinderats um den Löschwasservertrag reiche ihnen nicht aus. Zumal fraglich sei, ob im Notfall genug Trinkwasser aus dem Netz verfügbar wäre; dass es dabei zu Problemen kommen könnte, steht übrigens schwarz auf weiß im Integrierten Gemeindlichen Entwicklungskonzept der Gemeinde.
„Wie groß und wo die Zisterne gebaut wird“, findet Jürgen Reitter, „wäre Sache der Gemeinde.“ Er unterstützt die Forderung des Ortschaftsrats: „Hier geht es um unser Interesse, dass im Brandfall genug Wasser da ist.“ (mz)