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Kampfsport Kampfsport: Kickboxer halten überhaupt nichts von Schlägertypen

Von RALF KANDEL 02.08.2011, 16:21

SANGERHAUSEN/MZ. - Mittlerweile sind die Kickboxer nicht nur in der Lutherstadt ihren Weg gegangen, sondern seit zwei Jahren auch in der Kreisstadt Sangerhausen. Zunächst trainierten sie in der Sporthalle der BBS, mittlerweile aber sind Grote und seine Kickbox-Freunde unter den "Fittichen" des VfB Sangerhausen in der Sporthalle im Friesenstadion gelandet.

Nichts geändert hat sich dagegen an der Begeisterung der Kickboxer für ihre Sportart. Rund 20 Aktive sind derzeit zweimal wöchentlich in den Trainingseinheit dabei. Und nicht nur muskelbepackte Männer, sondern auch einige Frauen. Wann das beste Alter, mit dem Kickboxen zu beginnen, ist? "Zwölf Jahre sollte man schon sein, das ist optimal. Nach oben sind dabei keine Grenzen gesetzt", so Grote. Und warum sollte man, angesichts der Vielfalt von derzeit angebotenen Kampfsportarten unbedingt beim Kickboxen landen? Auch hier hat der Trainer die Antwort parat: "Bei dieser Sportart wird man weitaus mehr als bei anderen gefordert. Körper, Geist und Ausdauer sind beim Kickboxen gefragt", macht er Werbung in eigener Sache. Und wie sieht es mit der Verletzungsgefahr aus? Der Trainer winkt ab: "Klar kann etwas passieren, doch die Verletzungsgefahr ist sehr gering. Wer sich an die Regeln hält, dem passiert nichts."

Apropos Regeln. Von Typen, die mit Muskelpaketen und dem Kickboxen beeindrucken wollen, hält Grote überhaupt nichts. "Schlägertypen sind bei uns nicht gefragt. Hier geht es nach Regeln und die sind da, um eingehalten zu werden."

Die Regeln gelten dabei selbstverständlich für alle, auch für die Frauen. Kickboxerinnen wie Yvonne Wicht sind längst nicht mehr die große Ausnahme in den Vereinen. Klar geregelt ist auch, wie die sportliche Entwicklung vonstatten geht. Auch bei den Kickboxern gibt es, ähnlich wie im Karate oder Jujutsu, Gürtel und die dazugehörigen akribischen Prüfungen. Bis zum Meistergrad schwarz ist dabei alles möglich.

Einen Wunsch haben die Kickboxer aber immer noch. "Wir würden gern an Wettkämpfen teilnehmen, aber das ist finanziell derzeit nicht machbar. Vielleicht findet sich ja jemand, der uns in dieser Beziehung unterstützt", hofft der Trainer. Und fügt hinzu: "Es wäre einfach nur schön, wenn das klappt. Wettkämpfe gehören einfach dazu." Zum Trainingsprogramm dazu gehörte jüngst ein Besuch von Boxer Timo Hoffmann. In einigen Trainingseinheiten zeigte die "Deutsche Eiche" Kostproben seines Könnens und hatte jede Menge gute Ratschläge parat. "Unsere Leute waren alle begeistert vom Training mit so einem Profi", schwärmt Grote noch im Nachhinein. Doch das ist erst einmal, wie die vergangenen 15 Jahre, Geschichte. Jetzt stehen für Grote, die anderen Übungsleiter und vor allem die Kickboxer Sparring, Tatzenarbeit und damit ganz intensives Training auf dem Programm. Damit der Weg der Kickboxer weiter geführt wird.